Parasiten

Zecken sind wieder aktiv - wegen Klimaerwärmung früher?

Die Fallzahlen von FSME und Borreliose steigen. Es wird ein Zusammenhang mit Klimawandel vermutet.

25.03.2023

Von dpa

Erlangen/München. Sobald die Temperaturen steigen, beginnt die Zecken-Zeit – und das teilweise schon recht früh im Jahr. „Wir hatten heuer bereits Phasen, wo Zecken schon stellenweise aktiv waren“, sagt Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Generell gebe es eine Verschiebung der Aktivität nach vorne. „Das zeigt sich auch daran, dass die FSME-Fälle früher auftreten.“ Es werde ein Zusammenhang mit dem Klimawandel vermutet.

Erst Anfang des Monates hatte das Robert Koch-Institut (RKI) drei neue deutsche FSME-Risikogebiete in Bayern und Sachsen ausgewiesen. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Hirnentzündung. Zecken können die Viren übertragen.

Ein Infektionsrisiko besteht laut RKI vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit dem Vorjahr auch im südöstlichen Brandenburg. In den Risikogebieten empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine FSME-Impfung. Auch in Tschechien, Österreich und der Schweiz gibt es trotz Impfung seit 2015 einen Anstieg bei den FSME-Zahlen.

Zecken können außerdem die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen, was oft erst Stunden nach Beginn des Saugakts erfolgt. Sie ist laut RKI wesentlich häufiger und kommt deutschlandweit vor. dpa