Sulz · Erntezeit

Zehn Tonnen Obst sind das Ziel

Bei der gesamtstädtischen Aktion „ApfelButza“ am 9./10. Oktober sollen Bürger ehrenamtlich Früchte für den „Sulzer Drei-Täler-Saft“ auflesen.

21.09.2020

Von Cristina Priotto

Die städtischen Streuobstbäume hängen voll mit ziemlich reifen Äpfeln, weshalb sich die Mitglieder desNetzwerks Streuobst und nachhaltiges Sulz auf die gesamtstädtische Apfellese am 9. und 10. Oktoberfreuen. Von links: Barbara Hägele, Gerold Knispel, Hans-Ulrich Händel und Karl Götz. Bild: Cristina Priotto

Die städtischen Streuobstbäume hängen voll mit ziemlich reifen Äpfeln, weshalb sich die Mitglieder des Netzwerks Streuobst und nachhaltiges Sulz auf die gesamtstädtische Apfellese am 9. und 10. Oktober freuen. Von links: Barbara Hägele, Gerold Knispel, Hans-Ulrich Händel und Karl Götz. Bild: Cristina Priotto

Ursprünglich hätten freiwillige Helfer diesen Freitag die Äpfel der städtischen Streuobstbäume in Sulz ernten sollen, um daraus „Sulzer Drei-Täler-Saft“ herzustellen. Der Verein „Netzwerk Streuobst und nachhaltiges Sulz“ gab jedoch am gestrigen Montag bei einem Pressegespräch bekannt, dass der Termin auf 9./10. Oktober verschoben wird.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen sollten die Äpfel noch etwa zwei weitere Wochen reifen, um den vollen Geschmack zu entfalten, zum anderen sind diese Woche ab Mittwoch Starkregen und niedrigere Temperaturen angekündigt. Darüber hinaus sagte Anfang der Woche das Albeck-Gymnasium die Teilnahme von 75 Fünftklässlern an der Aktion ab.

Nach längeren Überlegungen legten Hans-Ulrich Händel, Karl Götz, Gerold Knispel und Barbara Hägele neue Termine zwei Wochen später fest. Beim Pressetermin auf einer Baumwiese nahe des Schnaithofs zwischen Sulz und Glatt testete Götz die Reife eines frisch vom Baum gepflückten Apfels erst durch Reinbeißen, später auch per Refraktometer: Dieses zeigte 55 Oechsle-Grad an. „60 Grad wären gut“, sagte der erfahrene Streuobstfachmann, der auf weiterhin viel Sonne hofft.

Rund 200 Bäume für die Apfelleseaktion, einschließlich einiger aus dem Besitz des Landkreises Rottweil, der die Aktion damit unterstützt, haben Mitglieder des Vereins in den vergangenen Tagen mit grüner Sprühfarbe markiert.

In Absprache mit der Getränkehandlung Maier wurden drei neue Termine für die Obstanlieferung vereinbart: Die Container für „Sulzer Drei-Täler-Saft“ stehen am 8., 9. und 10. Oktober auf Kastell bereit. Wer Äpfel sammelt, hat drei Möglichkeiten: Die Anlieferung als Spende für den „Sulzer Drei-Täler-Saft“, die Abgabe gegen Geld als Spende für „Unser Laden“ in Sigmarswangen oder die Abgabe gegen Geld für sich.

Händel gab als hehres Ziel aus, dass mindestens zehn Tonnen Äpfel und ein paar Birnen gesammelt werden. Daraus sollen 5000 Liter naturtrüber Apfelsaft und 2500 Liter Apfelsaftschorle in Halbliterflaschen hergestellt werden, was eine Produktionssteigerung von 30 Prozent gegenüber der Premiere 2018 bedeutet. „Die Sortenvielfalt der Streuobstwiesen macht diesen Saft zu etwas Besonderem“, schwärmte der städtische Beauftragte für Bürgerbeteiligung und -engagement voll Vorfreude.

Von den Stadtteilen haben bislang nur Dürrenmettstetten und Mühlheim fest zugesagt. In Bergfelden, Glatt, Holzhausen und Sigmarswangen wurden die gemeindeeigenen Streuobstbäume bereits an private Interessenten verpachtet. Fischingen, Hopfau und Renfrizhausen verfügen nur über wenige Streuobstbäume.

Die Helfer sollten nach Möglichkeit zum Treffpunkt auf dem Wöhrd Handschuhe, Eimer oder Körbe mitbringen. Auflesehilfen, Säcke, Gitterboxen und Fahrzeuge stellt die Stadt Sulz zur Verfügung.

Der Safthersteller Stingel in Balingen-Weilstetten wird den „Sulzer Drei-Täler-Saft“ in den Tagen nach der Annahme pressen. Voraussichtlich ab Mitte Oktober sollen Apfelsaft und Apfelschorle bei Getränke Maier und bei „Edeka“ in Sulz sowie bei „Unser Laden“ in Sigmarswangen erhältlich sein. Den Erlös erhält der Verein „Netzwerk Streuobst und nachhaltiges Sulz“, zehn Cent pro verkaufter Flasche werden für die Pflege und Neupflanzung von Streuobstbäumen verwendet.

Das Apfelfest fällt dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie aus.