Biathlon

Zeit zum Durchschnaufen

Laura Dahlmeier bleibt zum Jahresabschluss in Nove Mesto die Führende im Gesamtweltcup. Auch Simon Schempp geht gestärkt in die Weihnachtspause.

19.12.2016

Von SID

Mit seinem zweiten Platz im Massenstart hat sich Simon Schempp in die Weltspitze des Biathlons zurückgearbeitet. Sieger Martin Fourcade (im Vordergrund) freute sich im Zielbereich mit ihm. Foto: dpa

Mit seinem zweiten Platz im Massenstart hat sich Simon Schempp in die Weltspitze des Biathlons zurückgearbeitet. Sieger Martin Fourcade (im Vordergrund) freute sich im Zielbereich mit ihm. Foto: dpa

Nove Mesto. Laura Dahlmeier darf Weihnachten erstmals im Gelben Trikot verbringen, Simon Schempp beschenkte sich mit dem ersten Podestplatz: Deutschlands Top-Biathleten feierten beim Weltcup im tschechischen Nove Mesto einen glänzenden Jahresabschluss. Während Schempps lange Leidenszeit nach Rang zwei im Massenstart endete, reist Überfliegerin Dahlmeier nach ihrem zweiten Platz als Gesamtweltcup-Führende zum Heim-Weltcup nach Oberhof.

„Ich bin super glücklich. Ich habe vor dem Rennen versucht, alle Kräfte zu mobilisieren. Das hat super funktioniert“, sagte Dahlmeier. Dass sie ihren vierten Saisonsieg am Ende nur um 3,1 Sekunden verpasste, spielte für sie überhaupt keine Rolle. Viel glücklicher war Dahlmeier, sich mit dem fünften Podestplatz positiv in die kurze Pause zu verabschieden.

„Läuferisch habe ich einen super Tag gehabt. Es macht unheimlich viel Spaß, wenn man soviel Rückstand noch aufholt“, sagte Dahlmeier, die nach zwei Schießfehlern im ersten Anschlag schon auf Rang 22 zurückgefallen war. Drei perfekte Schießen später musste sich die Verfolgungs-Weltmeisterin dank einer erneut herausragenden Laufleistung nur Gabriela Koukalova geschlagen geben. Die Tschechin brachte die 33?000 Fans bei ihrem Heimspiel zur völligen Ekstase.

In der Gesamtwertung hat Dahlmeier (410 Punkte) nach acht Wettkämpfen bereits 98 Zähler Vorsprung vor der Finnin Kaisa Mäkäräinen. Zweitbeste Deutsche wurde gestern überraschend Vanessa Hinz als Vierte, Franziska Preuß rundete das starke Mannschaftsergebnis auf Rang sechs ab.

Nach schwierigen Wochen konnte auch ihr Freund Simon Schempp endlich jubeln. Während Dominator Martin Fourcade bereits zum siebten Mal im achten Rennen triumphierte, schaffte es der 28-Jährige aus Uhingen mit nur 8,3 Sekunden Rückstand endlich wieder aufs Stockerl. „Ich konnte mich am Schießstand gut zusammenreißen und hatte den Fokus voll auf mir. Es ging sehr gut, das war ein tolles Rennen“, sagte Schempp.

Mehrere Infekte und eine Rippenprellung hatten ihn in den letzten Monaten zurückgeworfen, nun ist der ehemalige Staffel-Weltmeister zurück. Zwar leistete sich der Schwabe („Meine Form wird immer besser“) zwei Schießfehler, machte es aber trotzdem besser als noch einen Tag zuvor. In der Verfolgung war er am Samstag noch auf Rang vier gelandet.

„Heute ging es auf. Es hat super funktioniert und ich hatte auf der letzten Runde noch Körner. Der Ausgang ist sensationell“, sagte Schempp, der Fünfter im Gesamtweltcup ist.

Nach fünf Siegen im vergangenen Winter will Schempp nun am liebsten in der Heimat seinen nächsten Triumph feiern. Vor den Weltcups in Oberhof (5. bis 8. Januar) und Ruhpolding (11. bis 15. Januar) steht jedoch die dringend nötige Weihnachtspause. „Ich freue mich jetzt darauf, ein bisschen durchzuschnaufen“, sagte Schempp. sid