Zufrieden wie noch nie

Handwerk Die Betriebe in der Region haben einen Rekordsommer hinter sich, berichtet die Kammer.

10.10.2016

Von ST

„Noch nie waren so viele Betriebe mit ihrer Geschäftslage zufrieden, und das quer durch alle Branchen“, freut sich Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, in einer Pressemitteilung über die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsunternehmen.

70 Prozent der Handwerksbetriebe in den Landkreisen Tübingen, Reutlingen, Sigmaringen, Freudenstadt und Zollernalb bewerten die Geschäftslage im dritten Quartal 2016 als gut (Tübingen: 67 Prozent; Reutlingen: 73 Prozent; Freudenstadt: 62 Prozent; Sigmaringen: 78 Prozent; Zollernalb: 70 Prozent).

Im Vorjahresquartal waren knapp 60 Prozent zufrieden mit ihren Geschäften gewesen. Der Anteil der Betriebe, für die es zuletzt schlechter gelaufen war, ist im selben Zeitraum von 6,1 auf aktuell 5 Prozent abgesunken. Der Konjunkturindikator der Handwerkskammer erreicht mit plus 68,1 Punkten ein Allzeithoch (Vorjahresquartal: plus 56,9 Punkte).

Die optimistischen Erwartungen des Frühjahrs hätten sich erfüllt, teilt die Kammer mit. Jeder vierte Betrieb verzeichnete in den vergangenen Wochen ein Auftragsplus, jeder dritte meldete höhere Umsätze. Nochmals zugenommen hat auch die Betriebsauslastung. Knapp die Hälfte der Betriebe konnte die vorhandenen Kapazitäten praktisch voll auslasten (45,1 Prozent; Vorjahresquartal: 37 Prozent). Der durchschnittliche Auftragsbestand der Betriebe liegt bei einer Auslastung von acht Wochen (Vorjahresquartal: 7,5 Wochen).

Wie schon in den Vorjahren sind die Geschäfte für die Ausbaubetriebe und das Bauhauptgewerbe dank einer stabilen privaten Nachfrage überdurchschnittlich gut gelaufen, heißt es bei der Kammer. Vor allem der Wohnungsbau habe nochmals zugenommen und inzwischen die Gebäudemodernisierung als Umsatzschwerpunkt der Maurer, Zimmerer und Dachdecker abgelöst. Aktuell beträgt der Anteil dieser Aufträge rund 46 Prozent (Vorjahresquartal: 14 Prozent), knapp 30 Prozent entfallen auf den Gebäudebestand (Vorjahresquartal: 58 Prozent).

Nach einem durchwachsenen Jahresbeginn hat sich die Stimmung im Kfz-Gewerbe und bei den gewerblichen Zulieferern deutlich aufgehellt. 90 Prozent der Metall- und Elektrobetriebe gehen von einer zumindest stabilen Auftragslage in den kommenden Monaten aus, jeder vierte Betrieb rechnet mit mehr Bestellungen.

Diese Zuversicht zieht sich durch alle Branchen. So erwarten 70 Prozent der befragten Unternehmer ein gutes Schlussquartal im laufenden Geschäftsjahr. Die meisten Optimisten finden sich dabei in den Gesundheitsberufen (84 Prozent). Es folgen die Ausbauhandwerker gefolgt von den Dienstleistungsbetrieben und den Nahrungsmittelhandwerkern, die angesichts der guten Beschäftigungslage und realer Einkommenszuwächse auf ein starkes Weihnachtsgeschäft hoffen.

Die 13 700 Handwerksbetriebe in den fünf Landkreisen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von 8,6 Milliarden Euro, sie beschäftigen 76 000 Mitarbeiter und bilden 5000 junge Menschen aus.