Kommentar DFB

Zukunft mit Bekannten

Mit gleich zwei populären Personalien hat der DFB die Weichen für die Zukunft der Nationalmannschaft gestellt. Einen Tag nach der Vertragsverlängerung mit Bundestrainer Jogi Löw holte der Verband Rekordtorjäger Miroslav Klose als Trainer-Azubi in sein Team. Das Motiv von DFB-Präsident Reinhard Grindel, diese Entscheidungen unmittelbar vor dem am Donnerstag und Freitag tagenden DFB-Bundestag zu verkünden, ist leicht zu durchschauen: der nicht unumstrittene Verbandsboss möchte sich vor seiner Wahl in Löws Licht und Kloses Glanz sonnen.

02.11.2016

Von GEROLD KNEHR

Doch deswegen sind die beide Entscheidungen nicht falsch. Mit Miroslav Klose kommt der bislang letzte große deutsche Torjäger als Trainer-Geselle in die Nationalelf zurück. Er ist ein Sympathieträger, zu dem die jungen Spieler aufschauen. Wer, wenn nicht Klose, ist besser in der Lage, in den Zeiten der „falschen Neun“ endlich wieder echte Stürmer auszubilden? Seine Erfahrung kann die Nationalelf gut gebrauchen.

Joachim Löw steht ohnehin im Zenit seiner Macht. Der Verband liest ihm jeden Wunsch von den Lippen ab – auch im Fall Miroslav Klose. Nach dem Gewinn des WM-Titels und der anschließenden Motivations-Delle ist der 56-Jährige wieder hoch engagiert, die Mannschaft stetig weiterzuentwickeln.

Löw und Klose – das sind zwei vertraute Gesichter. Doch mit ihnen ist die Zukunft der Nationalmannschaft in guten Händen.