Pazifismus

Für Frieden und Atomausstieg

Mit der Unterschriftenaktion „Mayors for Peace“ wandte sich die Horber Mahnwache „Atomausstieg jetzt!“ an Oberbürgermeister Peter Rosenberger.

12.12.2018

Von NC

Die 20. Horber Friedenstage fanden ihren Abschluss in einer Mahnwache vor dem Horber Rathaus. Privatbild

Die 20. Horber Friedenstage fanden ihren Abschluss in einer Mahnwache vor dem Horber Rathaus. Privatbild

Zum Abschluss der 20. Horber Friedenstage fand vor dem Horber Rathaus eine Mahnwache zum Thema „Atomausstieg jetzt“ statt. In einer Unterschriftenaktion wandten sich die 33 Teilnehmer der Mahnwache an den Horber Oberbürgermeister Rosenberger mit der Bitte, der weltweiten Aktion „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden) beizutreten.

Seit vielen Jahren finden jeden Montag in Freudenstadt Mahnwachen für den Atomausstieg statt. Davon berichtete Walter Trefz von der Freudenstädter Bürgerinitiative „Mahnwache für den Atomausstieg“ und verdeutlichte mit eindringlichen Worten, was jede und jeder einzelne zum Energiesparen beitragen kann. Lizzy Schmid vom Projekt Zukunft bat die Teilnehmer, durch persönliche Beiträge deutlich zu machen, was für sie Frieden bedeutet.

Helmut Loschko von der Horber Initiative für den Frieden wies darauf hin, das im nächsten Jahr häufiger mit Störfällen in den sieben noch laufenden Atomkraftwerken in Deutschland zu rechnen ist. Fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit sucht die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) weiterhin nach einem Standort für ein tiefengeologisches Atommüll-Lager.

Es reiche nicht, nach und nach die deutschen AKW abzuschalten, wenn jenseits der Grenzen uralte Reaktoren weiterlaufen. Es bleiben also viele Fragen offen, so die Initiative: Wie beispielsweise kann der Atomausstieg ein europäisches Thema werden? Wie viele Castor-Transporte werden 2019 durch Deutschland rollen? Die UNO-Generalversammlung hat mit großer Mehrheit ein Abkommen zum weltweiten Verbot von Atomwaffen beschlossen.

Warum unterzeichnet Deutschland dieses nicht? Der Bundestag hat die Regierung bereits 2010 einstimmig aufgefordert, für den Abzug der in Deutschland in Büchel in der Eifel stationierten Atombomben der USA zu sorgen. Warum verweigert die Bundesregierung die Umsetzung dieses Parlamentbeschlusses, warum hat sie sogar der sogenannten Modernisierung dieser Atombomben durch die USA zugestimmt. „ Es gilt, kritisch und vehement am Thema dran zu bleiben“, resümierte Helmut Loschko.

Musikalisch wurde die Mahnwache sehr stimmungsvoll von Jürgen Sesterheim und Christoph Schühlke (Musik and Song Café) mit eindringlichen Friedensliedern gestaltet.

Offener Brief an Rosenberger

Am Ende der Mahnwache verlas Helmut Loschko einen Offenen Brief der Horber Initiative für den Frieden an Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Angeregt durch seine engagierte Rede und Haltung bei der Eröffnung der 20. Horber Friedenstage bitten die 33 Unterzeichner der Mahnwache „Atomausstieg jetzt!“ den OB, der Organisation Mayors for Peace beizutreten. „Damit würde ein deutliches Zeichen für die weltweite Abschaffung von Atomwaffen in der Öffentlichkeit unterstützt. Es wäre ein toller Nebeneffekt, wenn Horb mal wieder gegenüber Freudenstadt und Nagold die Nase vorne hätte“, so Helmut Loschko in seinem Begleitbrief. Die Unterschriften wurden Rosenberger ins Rathaus zugestellt.

Mayors for Peace

Aufgerufen von den Städten Hiroshima und Nagasaki, wurde diese Organisation 1982 mit dem Ziel gegründet, durch feste Solidarität unter den Städten im internationalen Maßstab Aktivitäten zu fördern, mit denen die Aufmerksamkeit der Bürger auf die Abschaffung der Kernwaffen gelenkt wird, um einen dauerhaften Frieden in der Welt zu realisieren. In Deutschland sind gegenwärtig 613 Städte und Gemeinden Mitglied.

Zum Artikel

Erstellt:
12.12.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 29sec
zuletzt aktualisiert: 12.12.2018, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!