Formel 1

Zum Auftakt bleibt alles beim Alten

Valtteri Bottas holt beim Corona-Restart in Spielberg für Mercedes den Sieg, eine Strafe gegen Lewis Hamilton verhindert den Doppeltriumph. Sebastian Vettel erlebt im Ferrari ein Debakel.

06.07.2020

Von SID

Auch zum Auftakt der neuen Saison fahren Valtteri Bottas (vorne) und Lewis Hamilton in ihren Mercedes allen davon. Der amtierende Weltmeister kassierte kurz vor dem Ziel allerdings eine Strafe und wurde letztlich nur Vierter. Foto: Joe Klamar/dpa

Auch zum Auftakt der neuen Saison fahren Valtteri Bottas (vorne) und Lewis Hamilton in ihren Mercedes allen davon. Der amtierende Weltmeister kassierte kurz vor dem Ziel allerdings eine Strafe und wurde letztlich nur Vierter. Foto: Joe Klamar/dpa

Spielberg. Vettel am Boden, Hamilton entgleitet das Podium, Bottas triumphiert im Chaos-Rennen: Für Sebastian Vettel hat die Abschiedstournee bei Ferrari mit einem Debakel begonnen. Beim Triumph von Mercedes-Pilot Valtteri Bottas im wohl ungewöhnlichsten Grand Prix der Formel-1-Geschichte erreichte der viermalige Weltmeister am Ende eines verkorksten Wochenendes in Spielberg nach einer Kollision mit seinem designierten Nachfolger Carlos Sainz nur Rang zehn. „Ich bin ehrlich gesagt froh, dass es nur ein Dreher war. Das Auto war ganz schwierig zu fahren. Es war der Wurm drin. Ich hatte unglaubliche Probleme, auf der Strecke zu bleiben“, polterte Vettel bei Sky.

Beim um gut vier Monate verspäteten Saisonstart wegen der Corona-Pandemie fuhr Mercedes mit seinen neuerdings schwarz lackierten Silberpfeilen lange in einer eigenen Liga, alles sah nach einem Doppelsieg durch Bottas und Weltmeister Lewis Hamilton aus. Doch in einer turbulenten Schlussphase erhielt Hamilton nach einer der zahlreichen Safety-Car-Phasen wegen einer Kollision mit Red-Bull-Pilot Alex Albon (Thailand) eine Fünf-Sekunden-Strafe und wurde nur Vierter. Vettels Teamkollege Charles Leclerc (Monaco) erbte nach einer glanzlosen Vorstellung Rang zwei, Dritter wurde der britische Podest-Debütant Lando Norris im McLaren.

„Man kann die Saison nicht besser starten“, sagte Bottas. Leclerc hingegen hatte das „nicht erwartet. Das ist eine Überraschung. Klar hatten wir auch etwas Glück.“ Norris, mit 20 Jahren drittjüngster Fahrer auf einem Formel-1-Podium, war „sprachlos. Zwischendurch dachte ich, ich hätte es echt vermasselt.“

Ferrari sorgt für Hamilton-Strafe

Unruhe gab es in der letzten Stunde vor dem Erlöschen der Startampel: Red Bull legte vor dem ersten Geisterrennen der Formel-1-Geschichte erfolgreich Einspruch gegen die Nicht-Bestrafung von Hamilton ein, der Weltmeister wurde nach Ansicht neuer TV-Bilder wegen Missachtens Gelber Flaggen im Qualifying am Samstag von Startplatz zwei auf fünf versetzt.

Erster Profiteur war Red-Bull-Star Max Verstappen, der damit direkt hinter Bottas ins erste Saisonrennen ging. Hamilton hatte seinen „alten“ Platz aber schon in der zwölften von 71 Runden wieder inne. Norris und Albon überholte der Brite im Zweikampf, Vorjahressieger Verstappen rollte mit Getriebeproblemen aus.Vettel indes mühte sich von Startplatz elf mehr schlecht als recht nach vorne. Von der lange gefürchteten Power des Ferrari auf Hochgeschwindigkeitsstrecken war nichts mehr zu sehen.

Nach dem Ausfall von Haas-Pilot Kevin Magnussen in der 27.?Runde rückte erstmals das Safety Car aus – und das Feld wieder zusammen. Vettel wollte vier Runden später mit Gewalt an McLaren-Pilot Sainz vorbei, der seinen Platz 2021 einnehmen wird. Vettel drehte sich und fiel ans Ende des Feldes zurück.

Doch der Grund für das generell schwache Auftreten der Scuderia ist wohl in erster Linie unter der Motorhaube zu suchen. Nicht nur Ferrari, sondern auch die Kundenteams Haas und Alfa Romeo waren gegenüber dem Vorjahr deutlich langsamer. Seit den Betrugsvorwürfen gegen den Ferrari-Motor im vergangenen Jahr und der geheimen Einigung zwischen dem Team und dem Weltverband Fia im Winter brodelt die Gerüchteküche. sid

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06.07.2020, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 06.07.2020, 06:00 Uhr

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