WM

Zwei Joker sind besser als einer

Nach Holger Glandorf stößt überraschend auch Hendrik Pekeler zum deutschen Team.

20.01.2017

Von SEBASTIAN SCHMID

Nun reist auch Hendrik Pekeler nach Frankreich. Foto: Eibner

Nun reist auch Hendrik Pekeler nach Frankreich. Foto: Eibner

Rouen. Dass Dagur Sigurdsson doch immer für eine Überraschung gut ist, zeigte der Isländer gestern. Dass der Bundestrainer Holger Glandorf nachträglich nach Frankreich beordert, war vor der Handball-WM ein offenes Geheimnis gewesen. Dass sich gestern zeitgleich Hendrik Pekeler auf den Weg nach Rouen machte, damit hatte allerdings keiner gerechnet. Der Kreisläufer hatte vor der WM mitgeteilt, dass er wegen der hohen Belastung eine Pause benötigt und deshalb nur im Notfall für das Turnier zur Verfügung steht. Nach vier Siegen aus vier Spielen kann von einem Notfall nun wirklich nicht die Rede sein, trotzdem machte sich Pekeler auf den Weg.

Statt sich mit dem Team auf das Turnier vorzubereiten, weilte Pekeler zuletzt auf Mauritius. Am Dienstag musste der 26-Jährige seinen Urlaub ohnehin beenden, da die Rhein-Neckar Löwen in die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde gestartet sind. Nur zwei Tage später ging es für Pekeler nach Rouen. „Er brauchte etwas Pause und die hat er bekommen. Nun habe ich diesen Joker gezogen“, sagte Sigurdsson, der dafür Linksaußen Rune Dahmke zurück nach Kiel schickte. Sigurdsson: „Das hat rein taktische Gründe.“

Sowohl Pekeler, dessen Anreise sich gestern wegen eines Zugausfalls verzögerte, als auch Glandorf sollen heute gegen Kroatien (17.45 Uhr/live auf handball.dkb.de) helfen, den Gruppensieg perfekt zu machen. Zwar würde man als Erster bereits im Halbfinale und nicht erst im Endspiel auf Gastgeber Frankreich treffen, doch soweit möchte im deutschen Lager noch niemand planen. „Ich will das Spiel einfach gewinnen. Welche Mannschaften danach kommen, interessiert mich nicht“, stellte Sigurdsson klar. Zunächst geht es für ihn darum, den Umweg über Montpellier zu vermeiden und direkt ins von Rouen eineinhalb Stunden entfernte Paris zu reisen.

Nachdem das Team bislang im Turnier nicht an seine Leistungsgrenze gehen musste, freuen sich alle auf das Spiel gegen das Team um Superstar Domagoj Duvnjak. „Wir wollen zeigen, dass wir eine Mannschaft wie Kroatien schlagen können“, sagt Steffen Fäth. Die Zeit der einfachen WM-Spiele ist vorbei. Sebastian Schmid

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Erstellt:
20.01.2017, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 20.01.2017, 06:00 Uhr

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