Handball

Zweiter Titel auf der Abschiedstour

Nach dem DHB-Pokal holt das Kieler Team des scheidenden isländischen Trainers Alfred Gislason auch den EHF-Cup.

20.05.2019

Von DPA

Auch Meister könnte er mit Kiel noch werden: Trainer Alfred Gislason. Foto: dpa

Auch Meister könnte er mit Kiel noch werden: Trainer Alfred Gislason. Foto: dpa

Kiel. Im Moment des Triumphes richtete sich der Fokus auf Alfred Gislason. Kapitän Domagoj Duvnjak reichte den EHF-Pokal, den er und seine Handball-Kollegen des THW Kiel wenige Minuten zuvor durch ein 26:22 über Titelverteidiger Füchse Berlin zum vierten Mal in ihrer Vereinsgeschichte gewonnen hatten, an seinen Trainer weiter.

Der Isländer wuchtete die 18 Kilogramm schwere Trophäe in die Höhe und präsentierte sie dem jubelnden Publikum in der Kieler Arena. Für den Isländer, der am Ende der Saison seinen Dienst beim THW quittiert, war es der 20. Titel mit seinen „Zebras“ – ein Rekord.

„Das war wirklich ein bewegender Moment“, sagte Gislason, der schon vor der Siegerehrung mit lautstarken „Alfred, Alfred“-Rufen von den Fans gefeiert wurde. Er wollte sich bei der Siegerehrung verstecken, um den Bier- und Sektduschen durch seine Spieler zu entgehen, sagte er später. Es blieb allerdings bei dem Versuch. Klitschnass stand der 59-Jährige im Konfettiregen.

Nach dem Erfolg im DHB-Pokal Anfang April war der Sieg im zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb der zweite Titel für die Kieler in dieser Saison. Gerne würde Gislason auch die deutsche Meisterschaft noch zum Abschied mitnehmen. Es wäre die 21. für den THW, und es wäre der 21. Titel des Isländers in Kiel. Dafür aber muss Nordrivale und Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt, der mit zwei Punkten Abstand führt, in den verbleibenden drei Ligaspielen einmal verlieren.

„Ich würde mich sehr über ein weiteres Geschenk aus Flensburg freuen“, sagte Gislason. Nach dem 20:18-Derbysieg über die SG vor einer guten Woche hatte er schon eine Flasche Gin aus Flensburg als Abschiedsgeschenk bekommen. Eine weitere Niederlage des Rivalen auf dem Silbertablett und der Titel wären ihm noch lieber.

Die Kieler Spieler haben die Meisterschaft jedenfalls noch nicht abgehakt. „Wir wären keine Sportler, wenn wir nicht noch Hoffnung hätten“, sagte Kreisläufer Patrick Wiencek. Es bleibt immerhin richtig spannend. dpa

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Erstellt:
20.05.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 58sec
zuletzt aktualisiert: 20.05.2019, 06:00 Uhr

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