Darts

Zwischen Konzentration und Karneval

Die WM der Spitzenwerfer garantiert gute Einschaltquoten. Doch den Fans geht es keineswegs nur um Sport.

14.12.2016

Von DPA

Kreative Fan-Kostüme prägen die Darts-WM sicher auch in diesem Jahr. Foto: dpa

Kreative Fan-Kostüme prägen die Darts-WM sicher auch in diesem Jahr. Foto: dpa

London. Wenn im Publikum Super Mario mit einem vollen Bierbecher und bester Laune auf einen Teletubby trifft, wissen die Fans der Darts-Szene: Es ist wieder Zeit für die Weltmeisterschaft. Angesichts der enormen Begeisterung und der Entwicklung der vergangenen Jahre staunt auch Max Hopp über seine Sportart. „Manchmal bin ich selbst überrascht davon, wie weit Darts es in Deutschland schon gebracht hat“, sagt der 20-Jährige vor dem WM-Auftakt am Donnerstag. Er ist trotz seiner jungen Jahre bereits zum fünften Mal dabei.

2500 Zuschauer bei der WM im Londoner Alexandra Palace? Eine solche Kulisse ist für Hopp und seine Kollegen längst keine Seltenheit mehr. „Wenn du auf der European Tour auf einmal 3000 Zuschauer in der Halle hast, ist das schon gigantisch. Vor zehn Jahren wäre wohl jeder für verrückt erklärt worden, der das vorausgesagt hätte“, sagt der Profi aus Idstein.

Auch im Fernsehen rückt der Darts-Sport immer mehr auf die große Bildfläche. Der TV-Sender Sport1 berichtet von der WM in diesem Jahr (15. Dezember bis 2. Januar 2017) bereits zum 13. Mal und durfte sich zuletzt über Rekordquoten freuen. Knapp zwei Millionen Zuschauer sahen Anfang dieses Jahres das WM-Finale zwischen dem Schotten Gary Anderson und seinem englischen Rivalen Adrian Lewis.

Die Gründe für den Hype um das Event im Norden Londons liegen auf der Hand. Die Darts-WM findet zu einem äußerst günstigen Zeitpunkt statt, um die Weihnachtsfeiertage pausieren die meisten anderen Sportarten. Zudem wird der sportliche Wettkampf als eine große Party inszeniert.

Der Trend dürfte sich auch bei dieser WM fortsetzen. Das liegt auch daran, dass die Zuschauer sich mit dem Sport identifizieren können. Darts wird von Athleten betrieben, die oft keine durchtrainierten Körper haben, die ihren Sport auch noch mit 50, 60 betreiben können. dpa