Kommentar zum Transfer von Ousmane Dembélé

Bar jeder Realität

Wer in die Statistiken der abgelaufenen Bundesligasaison schaut, findet unter dem Namen Ousmane Dembélé, Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund, eine recht durchschnittliche Statistik: 32 Spiele, 6 Tore, 13 Vorlagen. Nicht schlecht für einen 20-Jährigen, doch auch nichts Außergewöhnliches. Einer für die Zukunft, ein Spieler mit großem Potenzial. Wie etliche seines Jahrgangs.

26.08.2017

Von Ulrich Becker

Ulm. Seinen Platz hat der Franzose in der Historie der Liga dennoch schon sicher. Bis zu 147 Millionen Euro wird der FC Barcelona den Dortmundern für diesen Spieler überweisen. Einsamer Rekord in Deutschland, hinter Neymar der zweitteuerste Spieler der Welt.

Da mögen Experten von Angebot und Nachfrage faseln oder von Vermarktungspotenzialen und so die Millionentransfers schön reden – klar ist, dass die Fußballwelt jeden Bezug zur Realität verloren hat. Der Spieler Dembélé mag talentiert sein, doch er ist nicht ein Bruchteil dessen wert, was jetzt gezahlt wird. Vereine und Manager sind in Goldgräberstimmung, das Geld lässt rationales Denken nicht mehr zu.

Die Verantwortlichen müssen diese Spirale endlich beenden, die Transfersummen begrenzen oder an Bedingungen knüpfen. Sonst endet der Fußball wie die Bankenwelt 2008 – die Blase platzt und die ganze schöne neue Fußballwelt ist plötzlich Geschichte.

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Erstellt:
26.08.2017, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 26.08.2017, 06:00 Uhr

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