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Aquarium, Zimmerbrunnen und Co.

Beruhigende, natürliche Akzente im kleinen Wohnbereich

„Kommt der Mensch nicht in den Garten, kommt der Garten in sein Zimmer.“

30.06.2016

Von F. Meyer

© victor zastol’skiy - Fotolia

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Wer sich in seinen eigenen vier Wänden allabendlich vom Alltagsstress erholen möchte und des Öfteren nach schneller, kostengünstiger Erholung für Herz und Gemüt sucht, muss nicht notwendigerweise in die Röhre gucken oder ins Glas schauen – auch ein Blick durch Glas kann ebenfalls schon dabei helfen, ebenfalls das notwendige Quäntchen Urlaubsfeeling zu absorbieren, das eine Tier- und Pflanzenwelt in passendem Wohlfühl-Ambiente vermitteln kann. Dabei muss die Messlatte bezüglich eines Raumangebotes und Aufwands nicht notwendigerweise hoch angelegt werden, wenn der Garten vor der Haustür oder ein Balkon fehlt. Natürliche Mini-Oasen lassen sich auch in kleinen Räumen mit einem vergleichsweise geringen Aufwand und Pflegebedarf schaffen. Folgender Artikel will Lust auf ein kleines Mehr an natürlichen Stimmungsakzenten auch bei verregneten, kühlen Sommermonaten machen und zeigt anhand einiger auch ausgefallender Ideen auf, wie einfach ihre Gestaltung gelingen kann.

Vorschlag 1 – Der Minigarten

© Markus Kmpfer - Fotolia

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Minigärten lassen sich nicht nur selber gestalten, sondern tragen auch zu einer Verbesserung des Raumklimas bei. Eine alte, ausrangierte Schublade beispielsweise kann im Bodenbereich mit Löchern versehen und auf ein Vliestuch gestellt werden. Darunter befindet sich eine wasserfeste Schicht Alufolie, beispielweise auf einer Glasplatte angebracht. Auf die Weise ist ein Wasserabzug gewährleistet, der der Bildung von Staunässe entgegenwirkt.

Gleiches lässt sich auch mit einer Laden-Auskleidung mit Teichfolie erzielen, die etwas unterhalb des Schubladenrands fest getackert wird. Darüber wird als Feuchtigkeitsspeicher eine Lage Bläh-Ton ausgelegt und mit einer Schicht Moss abgedeckt, wie in diesem Blog beschrieben.

Für den Holzzaun können ausrangierte Bleistifte sorgen, Moosschichten simulieren eine Rasenfläche. Mit Mini-Pflänzchen können Heckenlandschaften nach Lust und Laune kreiert werden, anspruchslose Dauer-Blüher aus Feld, Wald und Wiese wie Gänseblümchen oder Vergissmeinnicht setzen farbenfrohe Akzente, die nach Bedarf nach dem Verblühen kostenfrei aus der Natur ersetzt werden können. Nach Belieben lassen sich nun auch funktionale Elemente dazu platzieren, die noch vielleicht aus einem alten Puppenhaus stammen können, wie eine Hollywood-Schaukel, ein Sonnenschirm, oder eine Garten-Pavillon beispielsweise. Die Lade selbst lässt sich auch einfach mit umlaufenden Zierbändern oder -Borten schmucken und kann so zum Eyecatcher werden. Ein ähnliches, nicht minder reizvolles Ergebnis lässt sich auch mit alten Weinkisten erzielen.

© Carmen Steiner - Fotolia

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Vorschlag 2 – Alles unter Glas – Grünes in der Glocke

© akeeris - Fotolia

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Große, transparente Glasgefäße wie Bonbon- oder Einmachgläser mit weiter Mündungsöffnung eignen sich bestens, um eine Mini-Landschaft unter Glas zu zaubern. Eine große Öffnung ist notwendig, um für nötige Luftzirkulation und Sauerstoffaustausch zu sorgen und etwaiger Schimmelbildung vorzubeugen.

Auf einer Kiesel-Grundschicht wird eine Schicht Pflanz-Substrat eingebracht, auf die wiederum eine Deckschicht mit Moos, Sand oder Granulat erfolgt. Zu beachten ist lediglich ein regelmäßiges aber dennoch nur mäßiges Befeuchten, bei zu starker Bewässerung können die Pflanzwurzeln schnell von Fäulnis befallen werden und absterben.

Daher sind gerade solche Arrangements besonders für wasserspeichernde Pflanzen wie Kakteen und Sukkulenten geeignet, die nicht viel extern hinzugegebene Wassergaben benötigen.

Natürlich ist auch hier ein Platz in Fensternähe oder unter einer Pflanzen-Leuchte vonnöten, um den Pflanzen ausreichend Lichtenergie für Fotosynthese und Wachstum zur Verfügung zu stellen.

 

Wer es etwas größer haben möchte, kann auch auf ein ausrangiertes Terrarium oder Aquarium zurückgreifen.

© milazvereva - Fotolia

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Besondere Effekte lassen sich auch mit von der Decke herabhängenden, umfunktionierten, zu öffnenden Kunststoff-Christbaumkugeln oder sonstigen, halboffenen Deko-Elementen erzielen, die gerade in Gruppen zu mehreren Exemplaren zum außergewöhnlichen Hingucker werden.

 

Ganz einfach und schnell umzusetzen ist auch eine dauerhafte Mini-Bepflanzung eines Windlichts oder transparenter Laterne.

 

Vorschlag 3 – Wie wär’s mit einem Ei zum Frühstück?

 

Im besten Wortsinn kinderleicht und für Kinder sicher ein spannendes Naturerlebnis ist es, zu entdecken, wie sich in geköpften Eierschalen langsam Leben entwickelt. Für die Großen darf es dann alternativ auch mal ein auf gleiche Weise bepflanztes Straußenei sein, das mittlerweile im Deko-Fachhandel vielfach angeboten wird:

In eine leere Eischale wird eine angefeuchtete Watteschicht eingebracht, auf die Samen von problemlosen Boden-und Licht-Keimern wie beispielsweise Brunnenkresse oder verschiedenen Gräser-Sorten aufgebracht werden. Nach dem Aufgehen kann auch vorsichtig eine dünne Schicht Pflanzenerde eingebracht werden. Natürlich lassen sich auch kleine Pflänzchen mit viel Fingerspitzengefühl und einer Pinzette in den zerbrechlichen Korpus einsetzen. Für Kinder und Kind gebliebene Erwachsene ein zusätzlicher Spaß: Unter dem neuen Haarschmuck lassen sich auf die Eischale verschiedene Gesichter aufmalen. (Quelle: livingathome.de)

© 2002lubava1981 - Fotolia

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Vorschlag 4 – Grünes Schubladendenken

© Stefan Krber - Fotolia

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Gerade im Küchenbereich können mit Kräutern bepflanzte Schubfächer an einer hellen, fensternahen Stelle für stimmungsvolle grüne Akzente setzen. Wie bei der Bepflanzung von Einzelschubladen gilt auch hier: Eine Einbringung von wasserspeicherndem und gleichmäßig feuchtigkeitsspendendem Flies und Bläh-Ton sowie einer Deckschicht Moos als natürliches, feuchtigkeitsregulierendes Deko-Element ist unerlässlich, um Staunässe und Fäulnis wirksam zu begegnen. Die Maßnahmen schließen auch vorsichtiges, umsichtiges Gießen mit ein. Daher bieten sich trockenresistente und robuste Kräuter wie beispielsweise Thymian oder Rosmarin an.

 

Vorschlag 5 – Und es werde… kein Licht – Pflanzenkaskaden vom Himmel

© Predrag Popovski - Fotolia

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Kahle, leblos wirkende Wände lassen sich durch bepflanzte Deko-Glühbirnen pfiffig aufwerten. Dabei werden anspruchslosere Pflanzen in recycelte, entleerte und transparente Glühbirnen als Wasserreservoir platziert, die beispielsweise mittels Draht – um das Glühbirnen-Schraubgewinde herum gewickelt - an der Decke befestigt werden. Dank moderner LED-Technik haben die ineffizienteren Birnen in vielen Haushalten ausgedient und wandern achtlos in den Hausmüll. Dabei lässt sich mit einer Metallsäge die Geweindekapsel leicht öffnen und die Glühdrähte entfernen.

Besonders wirkungsvoll sieht so ein Ensemble mehrerer, unterschiedlich großer Glaskörper aus, wenn auf die Pflanzerde im Glaskolben verzichtet wird. Stattdessen wird das zweckentfremdete Behältnis nur mit einer Nährflüssigkeit für die Pflanzwurzeln befüllt, um so den Blick auf ein oftmals bizarr anmutendes Wurzelwerk zu freizulegen. Wer sich öfters eine optische Abwechslung wünscht, kann die geöffneten Glühbirnen statt mit kleinen Zimmer-Pflänzchen auch mit einer schnell ausgetauschten Blume oder einem Mini-Blumensträußchen besetzen.

Vorschlag 6 – Der Klassiker – Bepflanzte Zimmerbrunnen

© Monster - Fotolia

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Meditativ entspannen lässt sich besonders beim leisen Plätschern eines Mini-Springbrunnens in der eigenen Wellness-Oase Wohnzimmer. Was die Auswahl an Modellen betrifft, sind der Fantasie nahezu keine Grenzen gesetzt, der Handel bietet ein breit gefächertes Sortiment an unterschiedlichsten Größen und Formen an. Preisgünstige Modelle aus Keramik oder Kunststein gibt es bereits um die 50 Euro, vielfach mit Ausbuchtungen für eine ergänzende Bepflanzung.

Mit solchen Mini-Brunnen lässt sich mit wenig Aufwand und kleinem Geldbeutel mühelos ein Stück Urlaubsatmosphäre in die Wohnräume holen und ein natürliches Wohnumfeld und Wohlfühl-Ambiente schaffen. Notwendig sind lediglich eine auf die Größe abgestimmte Pumpe samt Zuleitung, Stromanschluss und idealerweise destilliertes Wasser, um Kalkbildung und Algen-Verunreinigungen vorzubeugen.

 

Ob Keramik, Halbedelstein, Edelstahl, Schiefer, Granit oder Steinzeug, als Minispringbrunnen für den Schreibtisch, Standbrunnen für das Wohnzimmer oder repräsentative Wasserwand mit über zwei Metern Höhe – allen Zimmerbrunnen ist der Vorteil gemein, die gerade in der Heizperiode oftmals zu trockene Zimmerluft durch die natürliche Verdunstung des bewegten Wassers wirksam mit Luftfeuchtigkeit anzureichern.

 

Außerdem sind Zimmerbrunnen ein wichtiges Element im Feng Shui, denn sie sammeln der Lehre gemäß das Chi. Wie feng-shui.de darauf hinweist, wird in der fernöstlichen Lehre die Energie des Wassers mit der des Geldes gleichgesetzt. Aber das ist nicht zu materialistisch zu verstehen, denn Vermögen kommt von Vermögen, also von der Entfaltung der eigenen Fähigkeiten.

 

Haustierbesitzer freuen sich oftmals über den Nebeneffekt, für den Liebling mit einem Brunnen auch eine willkommene Gelegenheit als natürliche Tränke zur Verfügung zu stellen.

 

Und auch als atmosphärisches Klangspiel machen solche Brunnen, oftmals ergänzt durch den Einbau schwimmender Glöckchen, eine gute Figur. Zur Klangerzeugung werden die Klangkörper dabei vom seitlich gerichteten Strahl der Pumpe in der Brunnenschale in eine Kreisbewegung versetzt und gegeneinander oder gegen eine in der Mitte festmontierte Glocke getrieben.

 

Für das Wachstum von in unmittelbarer Nähe befindlichen Zimmerpflanzen ist das um einen Brunnen luftfeuchtere Kleinklima ideal, viele Modelle weisen daher auch integrierte Bepflanzungszonen auf. Über das Thema „Lebendiger Wohnen mit Brunnen und Wasserspielen informiert auch ausführlich der Wohnraum-Blog.

 

Vorschlag 7 – Darf’s auch etwas kleiner sein? – Das Nano-Aquarium

© hornyteks - Fotolia

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Für ein kleineres Platzangebot, schmaleren Geldbeutel und weniger Zeit für Pflege und Wartung kann ein Mini-Aquarium – auch Nano Cube genannt - erste Wahl sein. Nano Cubes sind Trendsetter in der Aquaristik der letzten Jahre. Klein, leicht und pflegeleicht sind nur einige der Attribute, mit denen die kleindimensionierten Glasbehälter samt Innenleben versehen werden. Der Begriff „Nano“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Zwerg“. Die Becken im Miniatur-Format weisen ein Fassungsvermögen von bis zu rund 50 Litern auf und sind bis zu 50cm lang und 30cm breit. Zooroyal.de zufolge gibt es im Bereich Nano-Aquarien bereits Ausführungen ab zehn Litern Inhalt, die sich neben pflanzlichem Besatz auch für die Haltung von Kleingarnelen, Zwergkrebsen und Schnecken eignen.

Den kleineren Dimensionen eines Nano-Aquariums entsprechend sind auch Filter, Beleuchtung und Pflanzen in punkto Größe angepasst. Die Behälter sollten auf einem festen, erschütterungsfreien Untergrund stehen und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, weil es sonst zu vermehrter Algenbildung oder Überhitzung kommen kann.

 

Folgende Hardware ist für den Betrieb eines solchen Aquariums im Miniformat notwendig ist:

• Ein Becken mit Abdeckscheibe

• Eine rutsch- und erschütterungsfreie Schaumstoffunterlage

• Eine (LED-)Beleuchtung

• Ein Thermometer

• Ein Wasserfilter

• Eine Zeitschaltuhr

• Ein durchsichtiger Gummischlauch (für Wasserwechsel)

• Ein Set zur Wasseranalyse

 

Als Bodengrund kann Quarzsand oder feinkörniger Quarzkies gewählt werden, auf dem Steine und Aquarienholz (z.B. Wurzeln) dekorativ in Szene gesetzt werden können. Bambusrohre, Tonröhren oder Kokosnussschalen können auch als natürliche Dekorationselemente zum Blickfang werden. Dazwischen werden die Wasserpflanzen in den Grund eingebracht. Nano-Aquarien sind kleine Wohnzimmer-Juwelen, die auch ganz ohne tierische Bewohner natürliche Akzente in Wohnräumen setzen. Unter dem Begriff „Landscaping“ hat das Gestalten von reinen Unterwassergärten eine wachsende Fangemeinde erobert, die den vergleichsweise geringeren Pflegeaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Aquarien mit Fischbesatz zu schätzen weiß. Denn ein ausschließlich mit Pflanzen besetztes Gefäß schafft per se ein günstigeres, selbstreinigendes Wasserklima, das nicht mit tierischen Ausscheidungen belastet wird. Wer dennoch auf einen tierischen Besatz nicht verzichten möchte, kann auf anspruchslose Wirbellose wie Schnecken, Krebse und Garnelen zurückgreifen.

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Erstellt:
30.06.2016, 08:58 Uhr
Lesedauer: ca. 6min 11sec
zuletzt aktualisiert: 30.06.2016, 08:58 Uhr

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