Fußball

Das verrückte Spiel

Es war das Spiel seines Lebens. Im Halbfinale der neuseeländischen Meisterschaft schoss der Hochdorfer Pascal Reinhardt drei Tore für sein Team Waitakere, dennoch zog Wellington nach einer ganz verrückten Partie ins Endspiel ein.

28.03.2017

Von Sascha Eggebrecht

Am Boden: Spieler Pascal Reinhardt kann es einfach nicht fassen. In der 122. Minuten schießt er den 6:6-Ausgleich im Halbfinale der neuseeländischen Fußballmeisterschaft. Das Elfmeterschießen geht dann aber verloren. Privatbild

Am Boden: Spieler Pascal Reinhardt kann es einfach nicht fassen. In der 122. Minuten schießt er den 6:6-Ausgleich im Halbfinale der neuseeländischen Fußballmeisterschaft. Das Elfmeterschießen geht dann aber verloren. Privatbild

Es war ein verrücktes Fußballspiel mit einer schier unglaublichen Dramaturgie. Und mittendrin: Schalkes Olaf Thon, dem vor 33 Jahren im Halbfinale des DFB-Pokals beim 6:6-Spektakel drei Tore gegen den FC Bayern gelangen. Eine ähnliche Partie erlebte nun der Hochdorfer Pascal Reinhardt im Halbfinale der neuseeländischen Meisterschaft mit seinem Team Waitakere United. Das Spiel gegen Wellington endete ebenfalls 6:6 nach der Verlängerung und auch der 25-Jährige schoss drei Tore. Doch während Thon an diesem Abend aus dem Parkstadion auf Schultern getragen wurde, lag Reinhardt auf dem Rasen und konnte den verpassten Finaleinzug nicht fassen.

„So ein Spiel habe ich noch nie erlebt. Es war der helle Wahnsinn. Es ging die ganze Zeit nur hin und her. Selbst nach dem 5:6 habe ich noch an unsere Chance geglaubt und die Jungs aufgebaut“, sagte Reinhardt. Er sollte Recht behalten. In der 122. Minute schoss er den 6:6-Ausgleich. Vor dem Elfmeterschießen hatte sein Team also einen psychologischen Vorteil. Doch seine Mitspieler hatten ihre Nerven nicht so gut unter Kontrolle wie er selbst. Denn während er sicher traf, versagten vier seiner Kollegen vom Punkt. Somit zog Wellington ins Endspiel ein.

„Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können. Das Spiel war einfach viel zu verrückt. Ich bin echt enttäuscht, denn ich wollte mit dem Titel wieder nach Hause fahren.“ Nun bleiben nur die
Erinnerungen für den 25-Jährigen, der am 6. April wieder nach Deutschland zurückfliegen wird. „Es war trotz des Scheiterns eine schöne Zeit, ich habe neue Freundschaften schließen können und viel vom Land gesehen“, sagt Reinhardt.

Nun werde er noch ein paar Tage durch das Land reisen, ehe in Deutschland eine ungewisse sportliche Zukunft auf ihn wartet. „Ich habe noch keinen neuen Verein für die neue Saison. Vielleicht war ich in Neuseeland nun doch etwas weit weg vom Schuss.“ Obwohl er noch ohne neuen Klub ist, bleibt er gelassen. „Diese Situation ist nicht neu für mich. Irgendwas wird schon noch passieren. “

Vielleicht trägt er in der kommenden Runde ja das Trikot des FC Holzhausen. FCH-Spieler Roland Hoch ist befreundet mit dem Hochdorfer und hatte ihn Anfang März für zwei Wochen in Neuseeland besucht. „Ich bin jetzt 25 Jahre alt. Sicherlich wäre es eine Überlegung, einen Arbeitsplatz zu finden und nebenbei noch höherklassig Fußballzuspielen. Holzhausen wäre sicherlich interessant, aber entschieden und besprochen ist noch gar nichts“, betonte er.

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Erstellt:
28.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
zuletzt aktualisiert: 28.03.2017, 01:00 Uhr

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