Fußball-Ass der Woche

Der Kopfballspezialist

Dem Salzstetter Kevin Lubig gelang am Sonntag beim 4:3-Sieg gegen Wachendorf als Innenverteidiger ein Dreierpack. Schon bei seinem früheren Verein war er als Kopfballungeheuer gefürchtet.

19.09.2017

Von Florian Dürr

Hier führt Kevin Lubig (rechts) von den SF Salzstetten den Ball zwar am Fuß, doch seine eigentliche Stärke hat der 27-Jährige in der Luft: Am Sonntag erzielte der Innenverteidiger drei Kopfballtreffer. Bild: Ulmer

Hier führt Kevin Lubig (rechts) von den SF Salzstetten den Ball zwar am Fuß, doch seine eigentliche Stärke hat der 27-Jährige in der Luft: Am Sonntag erzielte der Innenverteidiger drei Kopfballtreffer. Bild: Ulmer

Drei Tore von einem Spieler in den ersten 45 Minuten – ein klassischer Hattrick, der so normalerweise nur einem typischen Torjäger gelingt. Doch nicht so am Sonntag in der Bezirksliga beim 4:3-Sieg der SF Salzstetten gegen den SV Wachendorf: Da übernahm diese Aufgabe nämlich Salzstettens Innenverteidiger Kevin Lubig, der alle Tore per Kopfball erzielte.

„Das habe ich wirklich noch nie hinbekommen. Normalerweise schieße ich in der kompletten Runde drei Tore“, sagt Lubig verwundert und ergänzt: „Das Toreschießen ist eigentlich nicht mein Ding.“ Am vergangenen Wochenende war das anders: Zweimal zirkelte sein Mitspieler Uwe Huss Eckbälle, einmal einen Freistoß auf den Kopf des aufgerückten Innenverteidigers, dreimal zappelte daraufhin der Ball im Netz. „Das war eher Zufall, wir haben das nicht trainiert“, verrät der 1,89 Meter große Lubig und lobt seinen Vorlagengeber: „Er schlägt einfach klasse Bälle, sodass ich nur noch den Kopf hinhalten muss.“

Dass das Zusammenspiel zwischen ihm und Huss so gut funktioniert, ist aber kein Zufall, da die beiden vor ihrer Zeit bei den Sportfreunden schon beim VfL Hochdorf zusammenspielten: „Ich weiß, wie er spielt“, verrät der 27-Jährige, der schon in Hochdorf als Kopfballspezialist bekannt war. „Wenn ich mal ein Tor mache, dann per Kopf. In der letzten Saison bei Hochdorf habe ich acht, neun Kopfballtore gemacht“, erzählt Lubig.

Den Sprung gut gemeistert

Das war auch der Grund, warum die Salzstetter 2015 auf den 27-Jährigen aufmerksam wurden. „Musti hat mich damals angerufen, da war er noch gar kein Trainer. Und weil Sascha Spohn ja angekündigt hatte, aufzuhören, haben sie nach einem neuen Innenverteidiger gesucht“, erzählt Lubig. Die Entscheidung zu wechseln fiel dem 27-Jährigen relativ leicht, weil mit Daniel Hämmerle der Freund seiner Schwester schon dort spielte und mit Pascal Ade ein langjähriger Mitspieler ebenfalls wechselte. „Und ich wollte etwas neues ausprobieren, mal höher spielen“, begründet Lubig seinen Wechsel.

Bei den SF Salzstetten fühlt sich der Verteidiger so richtig wohl: „Ich bereue, dass ich nicht früher gewechselt habe. Aber ich dachte immer, dass ich das in der Bezirksliga nicht packe“, erzählt Lubig über seine Befürchtungen, die sich nicht bestätigten: „Seit ich hier bin, saß ich kein einziges Mal leistungsbedingt auf der Bank“, sagt der Stammspieler, der vor allem seinen Trainer Mustafa Naim lobt. „Musti hat aus uns wieder eine richtige Mannschaft gemacht. Seit er da ist, macht es richtig Bock. Das war in meiner ersten Saison nicht so“, sagt Lubig.

Im System seines Trainers ist der 27-Jährige entweder auf der „Sechser“-Position oder wie am Sonntag in der Innenverteidigung gesetzt. „Auf der Sechs macht’s mehr Spaß, aber als Innenverteidiger bin ich besser. Ich bin eben der klassische Abräumer“, verrät Lubig. In der Innenverteidigung sind normalerweise die beiden Spohn-Brüder Pascal und Sascha gesetzt, aber weil Pascal Spohn wegen einer Roten Karte die nächsten zwei Spiele wieder nicht zur Verfügung stehen wird, rückt Lubig nach hinten.

Für die beste Aufstellung in der Defensive hat der 27-Jährige klare Vorstellungen: „Wenn wir alle drei fit sind, dann fände ich es am besten, wenn die zwei als Innenverteidiger spielen und ich auf der Sechs. Die Spohns sind nämlich bombe hinten“, lobt Lubig, der auch das Saisonziel der Salzstetter klar formuliert: „Wir haben den Anspruch unter die ersten Fünf zu kommen“, sagt er selbstbewusst.

Momentan scheint dieses Ziel nicht unrealistisch: Die SF stehen punktgleich mit Herzogsweiler-Durrweiler, Ahldorf-Mühlen, Empfingen und Dornstetten auf dem vierten Tabellenplatz. Und Lubig sagt: „Diese Runde gibt es keinen klaren Topfavorit.“ Sein persönliches Ziel ist angesichts seines Hattricks sehr bescheiden gesetzt: „Ich habe mir vorgenommen auf jeden Fall mehr als drei Tore zu schießen“, sagt er lachend.

Der Kopfballspezialist

Kevin Lubig SF Salzstetten

Geburtsdatum: 30. Januar 1990

Wohnort: Hochdorf

Beruf: Produktionsleiter

Bisherige Vereine: VfL Hochdorf (bis 2015)

Position: Innenverteidiger oder „Sechser“

Rechts-/Linksfuß: Rechtsfuß

Größter sportlicher Erfolg: Relegationsspiel für die Bezirksliga mit Hochdorf 2011

Saisonziel: Unter die ersten Fünf

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Erstellt:
19.09.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 00sec
zuletzt aktualisiert: 19.09.2017, 01:00 Uhr

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