Der rätselhafte Angriff im Buchladen

Ungefähr vor einem Jahr, am 19. Mai 2023, einem Freitag, herrscht vormittags geschäftiges Treiben in den Gassen der Tübinger Altstadt. Was niemand der Passanten ahnt: Dort ist ein Mann mit einem Messer unterwegs – und einem Mordplan, den er für sich selbst beschlossen hat: Er will heimtückisch töten – nur wen, das ist ihm im Grunde egal.

Um genau 11.50 Uhr sticht der Mann einer ihm unbekannten Kundin im Buchladen „Rosalux“ in der Langen Gasse das jüngst gekaufte Messer bis zum Heft in den Rücken. Sie überlebt die Attacke dank mutiger Polizisten, schnellen Rettungskräften und mit sehr viel Glück.

Wer aber ist der studierte Theologe, der an jenem Tag beinahe zum Mörder wird? Welches am Ende schlicht unglaublich klingende Motiv treibt ihn zu der letztlich nicht nachvollziehbaren Attacke? Was verschlug ihn überhaupt nach Tübingen, eine Stadt, mit der ihn nichts verbindet? Was hat der Jakobsweg damit zu tun, und wollte er ihn tatsächlich von Tübingen aus begehen? Und muss jemand, der eine solch verrückt wirkende Tat begeht, nicht einfach psychisch krank und damit schuldunfähig sein?

Antworten auf viele dieser Fragen lieferte der Prozess am Tübinger Schwurgericht, der erst neulich binnen weniger Tage mit dem Urteil zuende ging. Darüber und vieles mehr sprechen unser Gerichtsreporter Jonas Bleeser sowie Redakteur Eike Freese in der neuen Folge des Podcasts „Am Gericht“. Überall dort im Netz, wo es Podcasts gibt, sowie auf den Internet-Seiten des SCHWÄBISCHEN TAGBLATTs.