Mit bis zu 16 PS im Lastwagen

Felix Hofmann betreibt ein Pferdetransportunternehmen / Neue Halle in Wittershausen

Als leidenschaftlicher Lastwagenfahrer und Pferdefreund hat Felix Hofmann seine Hobbys zum Beruf gemacht: Der Wahl-Bergfelder bietet seit drei Jahren vom Mühlbachtal aus Pferdetransporte in ganz Europa und nach Nord-Afrika an. Aktuell plant der Unternehmer den Bau einer Halle in Wittershausen, um dort Tiere bei Wartezeiten unterzubringen.

27.08.2016

Von herold schwind

Felix Hofmann betreibt ein Pferdetransportunternehmen / Neue Halle in Wittershausen

Bergfelden/Wittershausen. Lautstark fährt ein nicht endend wollender Lastwagen samt Anhänger auf dem staubenden Split in den Firmenhof. Bei genauen Hinsehen entpuppt sich das Gefährt, als fahrendes „Taxi“ für Pferde. Aus dem Führerhaus steigt ein Fahrer, der sich als Chef Felix Hofmann zu erkennen gibt. Der Bergfelder kommt soeben vom Flughafen in Belgien, wohin Hofmann Sportpferde transportiert hat.

Felix Hofmanns Augen glänzen, wenn der leidenschaftliche Lastwagenfahrer darüber berichtet: Heute geht es in die Normandie, morgen tourt der Bergfelder wieder durch ganz Europa. Auf Grund der politischen Situation, haben die Fahrten in die Türkei und nach Tunesien abgenommen.

In den vergangenen Wochen war Hofmann unter anderem in Polen, Holland, Felixreich, Belgien, Spanien und der Schweiz. Natürlich gibt es auch Fahrten nach Osteuropa, zum Beispiel in die Ukraine, nach Estland, Litauen oder sogar nach Russland.

Der Firmenchef hat zwei Hobbys zum Beruf gemacht: Zum einen fährt der Bergfelder gerne Lastwagen und zum anderen ist Felix Hofmann ein Pferdenarr. Schon als kleiner Junge wuchs der Unternehmer in einer Pferdefamilie auf. Bis heute hat Felix Hofmann eigene Pferde in Nordstetten und in Bergfelden untergebracht.

Wegen des schnell wachsenden Pferdetransportunternehmens findet der leidenschaftliche Reiter aber kaum noch Zeit für die eigenen Tiere. Hofmann war auch sehr erfolgreich im Springsport mit seinen Pferden und schaffte es bis in die Klasse S.

Auf den Fahrten behandelt der Pferdefreund die Pferde wie seine Eigenen: Die Tiere werden vom Einstieg bis zur Ankunft umsorgt, gefüttert und erhalten zu trinken.

Außer dem Bergfelder selbst arbeiten noch zwei weitere Fahrer für die Firma, um das Büro kümmert sich Hofmanns Frau Miriam. Ein wichtiges Merkmal bei der Auswahl der Fahrer ist für den Chef, dass diese Pferdeleute und aktive Reiter sein müssen. Für Felix Hofmann hat sich diese Vorgehensweise bewährt: „Die besten Fahrer sind die Pferdeleute selbst“, erklärt der Unternehmer. Denn als aktive Reiter wissen diese genau, was ein Pferd auf den oft langen Fahrten braucht. Die modernen Fahrzeuge bieten heutzutage allerhand Komfort. Hofmann gibt keine Transporte an Subunternehmer ab, sondern kümmert sich mit den anderen Fahrern immer persönlich um die Tiere. Für die Kunden organisiert das Team alle Papiere wie Ein- und Ausfuhrbescheinigungen. Zum Service des Pferdetransporters gehören zudem Fahrten in Tierkliniken, zu Auktionen oder Umzugsfahrten.

Durch den großen Fuhrpark und die Größe der Fahrzeuge, in denen bis zu 16 Tiere Platz finden, ist Felix Hofmann sehr flexibel. Es komme öfters vor, dass der Beförderer zum Beispiel 30 Pferde für 14 Tage nach Rom transportieren muss, da sind die üppig dimensionierten Fahrzeuge von Vorteil.

Viele Aufträge erhält der Bergfelder auch für den Transport von Pferdepolomannschaften. Stolz erzählt der Unternehmer, dass sich mit den drei Fahrzeugen 36 Pferde auf einmal transportieren lassen.

Geboren und aufgewachsen ist der Transportunternehmer in Bonndorf im tiefen Schwarzwald. Dort gründete Hofmann auch seine Firma. Da dort im Winter zu viel Schnee lag und die Infrastruktur nicht optimal war, verkaufte Felix Hofmann kurzerhand seinen Hof und zog vor drei Jahren nach Bergfelden. Dorthin hatten der Schwarzwälder und sein Vater Werner schon lange Kontakt zu Felix Kipp, der ebenfalls ein Pferdenarr ist. Die Familie zog damals nicht mit um, und so startete Hofmann 2013 alleine ins Abenteuer Pferdetransport. Im Nachhinein hat der Selbstständige diesen Schritt nicht bereut, denn das Transportgeschäft läuft prima.

Vor kurzem hat Felix Hofmann in Wittershausen ein großes Grundstück gekauft und plant, dort eine Halle zu erstellen. „Das Gelände ist wie ein Sechser im Lotto“, freut sich der Transportunternehmer über die verkehrsgünstige Lage an der A81, wodurch die Fahrt in die Schweiz nicht lange dauert. Bei Wartezeiten kann Felix Hofmann die Pferde in der neuen Halle unterbringen. „Für Turnier- und Sportpferde ist es enorm wichtig, dass die Tiere vital und ausgeruht an der Sportstätte ankommen, da sie meistens unmittelbar vor den Wettkämpfen stehen und nicht mehr viel Zeit zum Erholen haben“, weiß Hofmann.

Dann wird das Gespräch durch das läutende Telefon unterbrochen – womöglich der nächste Auftrag für einen Pferdetransport.

Am Steuer eines Lastwagens, der Pferde befördert, fühlt sich Felix Hofmann am wohlsten: Der Bergfelder bietet Tiertransporte in ganz Europa an. Bilder: sdh

Am Steuer eines Lastwagens, der Pferde befördert, fühlt sich Felix Hofmann am wohlsten: Der Bergfelder bietet Tiertransporte in ganz Europa an. Bilder: sdh

Auf diesem Gelände in Wittershausen errichtet der Unternehmer eine große Halle: Dort können Pferde vor dem Weitertransport über Grenzen unterkommen.

Auf diesem Gelände in Wittershausen errichtet der Unternehmer eine große Halle: Dort können Pferde vor dem Weitertransport über Grenzen unterkommen.

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Erstellt:
27.08.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 06sec
zuletzt aktualisiert: 27.08.2016, 01:00 Uhr

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