Deutsche Bahn mauert

Frage, wann an Bahnübergängen bei Talheim und Dettlingen Ruhe einkehrt, bleibt ungeklärt

Bei den Bahnübergängen nahe Talheim und Dettlingen schleichen weiter die Züge in Schrittgeschwindigkeit über die Straße. Während unbedarfte Autofahrer sich manchmal nicht einmal trauen, die Gleise zu queren, mischen sich mehrere Parteien in die Angelegenheit ein. Die neueste Stellungnahme kommt von „Horb Aktiv“. Wann die Signal-Anlagen wieder funktionieren, weiß aber weiterhin nur der Wind. Die Deutsche Bahn bleibt bei ihrer Reparaturprognose mehr als vage.

23.06.2016

Von Benjamin Breitmaier

Schranken oben, trotz Zug: Bei Dettlingen fahren die Zugführer immer noch auf Sicht.

Schranken oben, trotz Zug: Bei Dettlingen fahren die Zugführer immer noch auf Sicht.

Talheim/Dettlingen/Horb. Stellungnahmen von Landtagsabgeordneten und Handelsvereinen, deutschlandweite Berichterstattung und verschreckte Autofahrer. Der Grund: Zwei Bahnübergänge mit kaputten Signalanlagen, über die derzeit Züge nur unter größter Vorsicht schleichen. In dem wortreichen Briefverkehr interessiert dabei eigentlich nur eine Frage: Wann hört das auf? Die Antwort müsste eigentlich von der Deutschen Bahn AG kommen. Diese macht allerdings keinerlei Anstalten, etwas an der dürftigen Informationslage zu ändern.

Auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE, wie denn der Reparaturfahrplan für die beiden Bahnübergänge aussieht, gab es pro Bahnübergang jeweils nur einen Antwortsatz. Zu Schopfloch/Dettlingen: „Momentan ermitteln unsere Fachleute den Schadensumfang. Wenn dieser feststeht, können wir eine Einschätzung über Umfang und Dauer der Reparaturarbeiten abgeben.“ Zu Talheim: „Die Gespräche mit den Beteiligten laufen noch, wir können aber noch keinen konkreten Termin benennen. In der Stellungnahme fehlt jeder Kommentar, wie lange das dauern könnte.

Auslöser für die Anfrage war ein Briefwechsel zwischen der Deutschen Bahn und dem FDP-Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern. Kern wollte politischen Druck auf das Unternehmen ausüben und wissen, was Sache ist (die SÜDWEST PRESSE berichtete). Am 20. Juni kam die Antwort. Darin macht das Unternehmen deutlich, dass die jetzige Regelung den Sicherheitsstandards „vollumfänglich“ entspreche. Dass die Straßenverkehrsteilnehmer durch die langsam nahenden Züge verunsichert sind, gesteht die Bahn in dem Schreiben ein. Die „Sicherheit sei aber gewahrt“, heißt es.

Von einer Prognose, wie lange der Zustand an den beiden Bahnübergängen noch anhalten wird, steht auch hier nichts.

Derweil mischen sich mehrere Unternehmen des Horber Händlervereinigung „Horb Aktiv“ in die Angelegenheit ein. Der Verein macht aufmerksam darauf, dass es seit der Regelung in Talheim zu mehreren Zwischenfällen kam, die an der Aussage der Bahn – das wäre alles sicher – deutlich kratzen.

Die Unternehmer machen in Absprache mit der Horber Stadtverwaltung noch einmal deutlich: „Der momentane Zustand ist gefährlich und untragbar.“

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Erstellt:
23.06.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 23.06.2016, 01:00 Uhr

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