Der Paradiesvogel

Fußball:Vollmaringens Torwart Lars Wiedmann ist Garant für die wenigen Gegentore

In der Jugend hat Vollmaringens Torwart Lars Wiedmann immer den Butt gemacht. Sprich, er war wie der Ex-Nationaltorwart Hans-Jörg Butt als Elferschütze im Einsatz. Gern würde der 19-Jährige auch beim Fußball-Bezirksligisten die Elfmeter schießen. Doch Trainer Markus Bradtke lässt ihn nicht. Dafür schießt er die Freistöße aus der eigenen Hälfte und war gegen Dornstetten beim 2:1-Erfolg aus 50 Metern erfolgreich.

01.12.2015

Von Sascha Eggebrecht

Auch Vollmaringens Schlussmann Lars Wiedmann kann nicht jeden Ball halten. Bild: Ulmer

Auch Vollmaringens Schlussmann Lars Wiedmann kann nicht jeden Ball halten. Bild: Ulmer

Vollmaringen. Der Dornstetter Schlussmann Daniel Stroh hätte eigentlich gewarnt sein müssen. Denn es ist nichts Neues, dass Vollmaringens Torwart Lars Wiedmann einen ordentlichen Bums hat, wenn er gegen den Ball tritt. „Ich schieße alle Freistöße, die in meiner Hälfte sind“, sagt Wiedmann, der in der neunten Spielminute in der Nähe der Mittellinie einfach mal aufs gegnerische Tor drosch. „Ich schlage die Bälle immer hoch mit Zug aufs Tor hinein“, sagt der 19-Jährige. Als der Ball dann immer weiter flog, „wusste ich, das er gefährlich werden könnte“ – und auch wurde. Daniel Stroh gab dabei eine schrecklich schlechte Figur ab und ließ den Ball in den Winkel fliegen. „Das war ein klarer Torwartfehler“, sagt Wiedmann. Ihm war es egal und ließ sich feiern. Trainer Bradtke stand an der Außenlinie und konnte das Tor kaum fassen. „Er ist halt unser Paradiesvogel, den ich aber auch ab und zu mal wieder auf den Boden zurückholen muss“, sagt Bradtke.

Vielleicht ist dies auch der Grund, warum der Coach dagegen ist, dass sein Torwart die Elfmeter schießt. Zu viele Tore könnten zum Abheben verleiten. Und dies will Bradtke partout vermeiden.

Ansonsten hält er große Stücke auf seinen Schlussmann. „Lars spielt als Torwart gut mit und ist in der Luft richtig gut“, lobt er. Dennoch gibt er ihm keinen Freifahrtschein. „Wir haben mit Thomas Weippert einen weiteren guten Torwart. In der Winterpause werden die Karten neu gemischt“, betont Bradtke. Dies juckt Wiedmann aber nicht wirklich. „Wenn ich hart trainiere und meine Leistung abrufe, werde ich auch nach der Winterpause im Tor stehen“, sagt er, der den Konkurrenzkampf sogar begrüßt. „Konkurrenz ist immer gut. Ich will mich ja auch verbessern“, sagt er.

Im Moment fühlt er sich beim SV Vollmaringen pudelwohl. „Es macht schon richtig viel Spaß mit der Truppe zu spielen“, sagt er. Darin sieht er auch den Erfolg des Aufsteigers. „Wir haben nämlich nicht damit gerechnet, dass wir nun bereits schon 19 Punkte auf dem Konto und nur 24 Gegentore kassiert haben. Aber jeder gibt immer alles“, sagt Wiedmann.

Für ihn werden wohl Eutingen, Vöhringen, Dornhan und Huzenbach, um den Abstieg aus der Bezirksliga mitspielen. Dornstetten nennt er nicht. „Die sind wirklich spielstark und müssten da unten eigentlich wieder rauskommen“, sagt er.

Fußball:Vollmaringens Torwart Lars Wiedmann ist Garant für die wenigen Gegentore

Der Steckbrief

Name: Lars Wiedmann

Geburtsdatum: 12. April 1996

Beruf: Schüler

Position: Tor

Stationen: SV Vollmaringen, VfL Nagold von der D- bis zur B-Jugend

Größter sportlicher Erfolg: Aufstieg mit dem SV Vollmaringen in die Bezirksliga

Größe: 188 Zentimeter

Rechts-/Linksfuß: Rechtsfuß

Saisonziel: Nichtabstieg

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Erstellt:
01.12.2015, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 18sec
zuletzt aktualisiert: 01.12.2015, 01:00 Uhr

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