Ortschaftsrat

Glatttalschule als Zukunftslösung?

Eltern und Gremium in Dürrenmettstetten machen sich Sorgen um den Erhalt. Diskutiert wurde eine Kooperation mit Hopfau, Bettenhausen und Leinstetten.

22.09.2017

Von Elke Huß

Große Investitionen wären in die Lindenschule nötig, doch Nachwuchs fehlt. Die Zukunft des Standorts Dürrenmettstetten ist ungewiss.Bild: Huß

Große Investitionen wären in die Lindenschule nötig, doch Nachwuchs fehlt. Die Zukunft des Standorts Dürrenmettstetten ist ungewiss.Bild: Huß

Die Zukunft der Dürrenmettstetter Lindenschule ist ungewiss. In der jüngsten Ortschaftsratssitzung am Mittwoch konnten betroffene Eltern ihre Sorge über die eventuelle Schließung der örtlichen Grundschule äußern.

Heikel würde die Situation der Lindenschule erst, wenn in zwei Jahren beide Schulleiter der Grundschulen Hopfau (Karl Stephan) und Dürrenmettstetten (Gabriele Franz) in den Ruhestand gingen. Ortsvorsteher Robert Trautwein schilderte die schwierige Lage, da es für beide Schulen bislang noch keine Bewerber für die Schulleitung gebe.

Fischingen als weitere Option

Eine Lösungsmöglichkeit wäre der Schulstandort Hopfau. Das Schulgebäude direkt neben der Glatttalhalle befindet sich in einem guten technischen Zustand, wusste der Ortsvorsteher.

Eine weitere Perspektive wäre, sich mit Hopfau, Leinstetten und Bettenhausen zusammenzuschließen, um eine „Glatttalschule“ zu bilden. Ein großer Einschnitt sei es für die Grundschüler, wenn sie mit dem Bus nach Sulz oder Fischingen fahren müssten, meldete der Ortsvorsteher Zweifel an einer weiteren Möglichkeit an.

Dieser Meinung war auch Albrecht Ziegler, der es als nicht akzeptabel fand, wenn Sechsjährige schon morgens um sechs Uhr aus dem Haus müssten, um rechtzeitig in der Schule anzukommen.

Optimal sei das Arbeiten mit einer kleinen Anzahl von Schülern, berichtete die Schulleiterin der Lindenschule, Gabriele Franz. Neun Erstklässler sind jetzt in die Schule gekommen, acht Kinder werden in der zweiten Klasse unterrichtet. Besonders um zwei Flüchtlingskinder, die vergangenes Jahr eingeschult wurden, konnte man sich individuell kümmern, berichtete Franz von den Vorzügen einer kleinen Klasse. Die Integration habe sehr gut geklappt. Große Bedenken hätte die Lindenschule-Rektorin, wenn die Schüler nach Fischingen müssten. Besser fände Gabriele Franz einen Zusammenschluss mit Leinstetten, Bettenhausen oder Hopfau. Denn die Fischinger Grundschule hat seit dem Weggang von Daniela Huber vor drei Jahren keine eigene Leitung und wird kommissarisch durch Monika Schneider, Schulleiterin der Grund- und Werkrealschule Sulz, geleitet.

Tina Ziegler, bei der Stadtverwaltung unter anderem für Personalangelegenheiten zuständig, stellte eindeutig klar, dass sich künftig die „komfortable Situation“ in Dürrenmettstetten ändern werde. Medienentwicklung, Inklusion, pädagogische Angebote und zusätzliche Betreuungsangebote seien nur einige Beispiele, die heutzutage eine Herausforderung für Grundschulen darstellen.

Die zahlreichen Eltern konnte sich anschließend zu Wort melden. Der Zusammenschluss mit Leinstetten, Bettenhausen und Hopfau zu einer „Glatttalschule“ war die am meisten favorisierte Lösung. Oliver Huß, Vater von zwei Kindern, meinte: „Absolut erhaltenswert sind die behütete Kindheit und die Wissensvermittlung in einer Klassengröße von 15 Kindern. Eine Glatttalschule müsste doch machbar sein“.

Matthias Frey forderte, dass der Schulstandort Hopfau gestärkt und darin auch jährlich investiert werden sollte. „Wir sind kompromissbereit, das haben wir in Sachen Kindergarten bewiesen. Auch in den Busverkehr müsste investiert werden. „Wir sind ländlich geprägt und würden es gerne weiter pflegen. Wichtig ist die beste Ausbildung für unsere Kinder“, zeigte sich Frey überzeugt.

Der Zusammenschluss mit der Grundschule Fischingen wäre nach Ansicht von Bianca Bippus „ein Unding“. Bippus würde in diesem Falle ihre Kinder lieber selbst nach Leinstetten fahren. Die Mütter Nadine Haase-Ade und Katharina Haller äußerten ihre Besorgnis, dass die Lindenschule schon demnächst geschlossen werden könnte, da nur jeweils ein Kind der beiden Familien im nächsten Jahr eingeschult werde.

Frühzeitig eine Lösung ausarbeiten und dabei einen Mittelweg zu finden, war die Meinung von Ortschaftsrat Markus Lehmann. Im Zusammenschluss mit anderen Gemeinden könne eine Glatttalschule rund zehn bis 15 Jahre funktionieren. „Wenn es dann nicht mehr passt, kann man immer noch über Änderungen nachdenken“, war Lehmann überzeugt.

Trautwein will dranbleiben

Die Tendenz der Elternvorschläge, überschaubare Entwicklungsmöglichkeiten zu finden, nahm Ortsvorsteher Robert Trautwein dankend auf und versprach, dass diese in den nächsten Sitzungen weiterzuverfolgen.

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Erstellt:
22.09.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 49sec
zuletzt aktualisiert: 22.09.2017, 01:00 Uhr

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