Verkehr

Keine Ausnahme für den Busverkehr

Der Holzhauser Ortschaftsrat bleibt bei seiner Forderung, die Holzhauser Steige für Fahrzeuge ab 2,8 Tonnen Gesamtgewicht sperren zu lassen. Das würde auch den Busverkehr betreffen.

29.06.2017

Von kpd

Jedes mal ein Risiko: Ein entgegenkommender Bus bedeutet auf der Holzhauser Steige oft ein echtes Problem für den Verkehr. Archivbild: NC

Jedes mal ein Risiko: Ein entgegenkommender Bus bedeutet auf der Holzhauser Steige oft ein echtes Problem für den Verkehr. Archivbild: NC

In seiner Sitzung am Dienstag ließ sich das Gremium auch nicht von Vertretern der RVS Regionalbusverkehr Südwest von seiner Haltung abbringen. Das Busunternehmen hat nun drei Wochen Zeit, die konkreten Auswirkungen einer Sperrung auf den Tisch zu legen.

In der Sitzung legte das Busunternehmen eine schriftliche Stellungnahme vor, verwies dabei auf die wirtschaftliche Komponente, die Auswirkungen auf die Fahrzeiten und auch auf eine mögliche Reduzierung des Fahrplans. Anstelle von derzeit 24 Bussen, die täglich über Holzhausen nach Sulz fahren, könnten es dann nur noch 18 sein. Indirekte Unterstützung erhielten die RVS-Vertreter Ingrid Fuhrmann und Peter Decker von Sabrina Glöckler. Die Leiterin des Ordnungsamts der Stadt Sulz wies darauf hin, dass das Landratsamt für den öffentlichen Nahverkehr kämpfe, und dass jede Reduzierung des Fahrplans auch eine Abnahme der Attraktivität einer Ortschaft sei.

Allerdings ist die Inanspruchnahme der Bevölkerung von Holzhausen an diesem öffentlichen Personennahverkehr nicht sehr hoch. Gerade mal bis zu zwei Personen pro Fahrt benutzten im Schnitt – die Schüler nicht mitgerechnet – die Busse.

Für den sich in Reha befindenden Ortsvorsteher Lutz Strobel machte dessen Stellvertreter Gregor Plocher unmissverständlich klar, dass es erklärter Wille des Ortschaftsrats ist, die Holzhauser Steige für den gesamten Verkehr ab 2,8 Tonnen sperren zu lassen – und auch keine Ausnahme für Busse zuzulassen. Plocher begründete das mit der Gefährdungslage auf der schmalen und steilen Straße, die zudem zum Hang hin keinerlei Absicherung für Busse hat. „Zwar heißt es immer, es sei noch nie etwas passiert. Aber wenn dann was passiert, ist das Geschrei groß.“

Schon mehrfach sei es zu Beinahe-Unfällen gekommen, zudem gebe es viele Autofahrer, die sich gerade im unteren Bereich der Holzhauser Straße bei Begegnungsverkehr mit Bussen Reifen und Felgen an den scharfkantigen Randsteinen ramponiert haben. Das bestätigte auch Sigrid Rosenzweig, die zudem sagte: „Wenn da ein Bus entgegenkommt, ist das jedes Mal ein Risiko.“ Auslöser für die jüngsten Diskussionen war ein Vorfall im Winter, bei dem ein Bus wegen eines querstehenden Autos auf der Steilstrecke halten musste. Er kam rückwärts ins Rutschen und musste die Schüler aussteigen lassen, die dann zu Fuß den Heimweg antreten durften.

Zwar gibt es eine Anweisung der Busfirma an die Fahrer, bei schwierigen Straßenverhältnissen die Strecke zu meiden und eine Umleitung zu fahren, doch das liege im Ermessen und der Verantwortung des jeweiligen Fahrers. Auf eine Regelung, nach der witterungsbedingt an wenigen Tagen die Busse über die Bergfelder Klinge fahren, wollte sich der Ortschaftsrat aber nicht einlassen. Und eine Trennung nach Winter- oder Sommerfahrplan, wobei im Winter die Busse nicht über die Steige fahren, sei auch nicht möglich, sagten Decker und Fuhrmann.

Beide Busvertreter führten ins Feld, es gebe noch andere Strecken, die ähnlich schmal und steil sind. Ein Argument, das die Holzhauser nicht gelten ließen, denn dort gebe es keinen regen Fußgängerverkehr.

Manfred Ahrens erinnerte daran, dass die Ortschaft Holzhausen schon seit mehr als 20 Jahren einen Gehweg an der Steige fordert, was sich leider als nicht oder kaum realisierbar herausgestellt habe. Mittlerweile gebe es aber immer mehr Verkehr und immer mehr Fußgänger. „Es wir immer gefährlicher, wir müssen eine Lösung finden.“ Armin Hipp ergänzte, dass es noch nie so viele Beschwerden auf dem Rathaus gegeben habe. „Es ist das größte Anliegen der Bürgerschaft von Holzhausen. Wir müssen die Situation unbedingt entschärfen.“ Und als Entschärfung sieht der Ortschaftsrat nur die Sperrung für alle Fahrzeuge über 2,8 Tonnen.

Peter Decker und Ingrid Fuhrmann hielten dagegen. Wenn die Busse anstelle der Holzhauser Steige durchs Wohngebiet über die Obere Straße nach Sulz fahren müssten, würde ein finanzieller Mehraufwand von rund 12 000 Euro entstehen. Die Fahrzeiten erhöhen sich um bis zu vier Minuten. Zu bedenken sei außerdem, dass dann 24 Busse am Tag durch die Obere Straße fahren. „Was sagen die Anlieger dazu, die müssten das ja mittragen“, sagte Fuhrmann.

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Erstellt:
29.06.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 02sec
zuletzt aktualisiert: 29.06.2017, 01:00 Uhr

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