Schock: Dieses Jahr kein Hoametfescht

Keine Sperrung der Weitinger Ortsdurchfahrt möglich

„Was isch passiert, was isch los?“, hieß die alles beherrschende Frage am Wochenende in Weitingen, als sich die Nachricht von der Absage der diesjährigen Heimattage wie ein Lauffeuer verbreitete. Insider wussten bereits über die bestehende Gefährdung Bescheid. Aber es war vorerst nur ein Gerücht, das dann am Freitagabend doch zur unumstößlichen Tatsache wurde.

22.08.2016

Von HERMANN NESCH

Aufgrund der derzeitigen Umleitung der B14, verbunden mit der Bedarfsumleitung der A81, durch Weitingen bis zur B28 genehmigten die betreffenden Behörden die Sperrung der Weitinger Ortsdurchfahrt. Die Veranstalter sagten daher das „Weitinger Hoametfescht“ am 3./4. September ab, auch weil adäquate Alternativen fehlen, die dem Charakter des weit bekannten und beliebten Festes nicht entsprächen.Bild: hn

Aufgrund der derzeitigen Umleitung der B 14, verbunden mit der Bedarfsumleitung der A 81, durch Weitingen bis zur B 28 genehmigten die betreffenden Behörden die Sperrung der Weitinger Ortsdurchfahrt. Die Veranstalter sagten daher das „Weitinger Hoametfescht“ am 3./4. September ab, auch weil adäquate Alternativen fehlen, die dem Charakter des weit bekannten und beliebten Festes nicht entsprächen.Bild: hn

Weitingen. „Nix Schlimmes isch passiert. Gott sei Dank.“ Vermutet wurde schon alles Mögliche im persönlichen Bereich. Passiert ist dann aber doch etwas: Die Stadt Horb, und hier das Amt für Recht und Ordnung sowie die Straßenbauverwaltung versagten dem Antrag der „Hoamet“ auf Sperrung der Ortsdurchfahrt mit der bekannten innerörtlichen Umleitung für dieses Jahr die Zustimmung.

Ausschlaggebender Grund ist die derzeit noch bestehende Umleitung der B 14, verbunden mit der Bedarfsumleitung der A 81, durch Weitingen bis zur B 28. Wenn zusätzlich zum Umleitungsverkehr der B 14 aus Richtung Horb bei einem Unfall auf der A 81 zwischen den Anschlussstellen Horb und Rottenburg die Autobahn gesperrt werden müsse, fließe auch dieser Verkehr über die L 360 und damit durch Weitingen.

Die für die Veranstaltung als Umleitungsstrecke vorgeschlagenen Wohnstraßen seien dazu aber nicht geeignet, den Umleitungsverkehr der B 14 aufzunehmen, schon gar nicht den möglichen Umleitungsverkehr von der Autobahn.

Andere geeignete Strecken seien nicht erkennbar, außerdem müsste für eine großräumige Verlegung der Umleitung erneut die Zustimmung des Regierungspräsidiums eingeholt werden. Bei dessen eventueller Zustimmung hätte der Verein eine Fachfirma für die Beschilderung der Umleitungsstrecke beauftragen und dafür die Kosten übernehmen müssen, die hier in einem hohen vierstelligen Bereich lägen.

Die Vorbereitungen

liefen auf Hochtouren

Sabine Sachsenmaier von der Stadt Horb brachte zwar Verständnis für die Enttäuschung und den Ärger vieler Mitverantwortlicher für die Organisation des „Hoametfeschts“ auf und bedauerte, dass keine andere Entscheidung getroffen werden könne. Sie bat auch um Verständnis für die nun gegebene Situation. Es wäre dem Fest nicht gedient, wenn durch das hohe Verkehrsaufkommen durch das Fest selbst, parkende Fahrzeuge der Besucher und durch die Umleitungen es zu Behinderungen, Belästigungen oder sogar Gefahrensituationen entstünden.

Sie wies auch darauf hin, dass der Veranstalter die Verkehrssicherungspflicht auf dem Veranstaltungsgelände und den notwendigen innerörtliche Umleitungsstrecken übernehmen müsse. Auch um Veranstalter vor möglichen Schadenersatzanforderungen zu schützen, trage die Verkehrsbehörde Verantwortung dafür, Umleitungen nur über geeignete Strecken zu erlauben.

Dem gemeinsamen Festausschuss aus „Hoamet“ und den anderen drei beteiligten Vereinen – „Liederkranz“ sowie die Fördervereine des Musikvereins und des TSV – blieb bei seiner Sitzung am Freitagabend nichts anderes übrig, als die bittere Pille zu schlucken, über die alternativen Standorte zu beraten oder das „Hoametfescht“ komplett abzusagen.

Die Option im Ortskern vom Rathausplatz über die Dekan-Wagner-Straße bis zum Kindergarten schied aufgrund des durch die momentane Kirchenbaustelle gesperrten Kirchplatzes aus. Das Gelände um die Sporthalle bietet zwar genügend Platz und Infrastruktur, aber nicht das für das historische Dorffest so gewohnte und geschätzte urgemütliche Flair mitten im Flecken.

Um den besonderen zünftigen Charakter des „Hoametfeschts“ zu erhalten, verzichten die Vereine „schweren Herzens“ lieber auf das „Hoametfescht 2016“, auch wenn die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren liefen. Denn „nix Halbes und nix Ganzes“ würde den sehr guten Ruf des überregional bedeutenden Festes eher schädigen, so die Überzeugung.

Die Veranstalter bitten aber auch die Personen um Verständnis, die extra ihren Urlaub so gelegt haben, dass sie zu den Heimattagen wieder zu Hause sein und mithelfen können. Die Absage sei zwar höchst bedauerlich, aber es sei halt unbeeinflussbare höhere Gewalt.

Zum Artikel

Erstellt:
22.08.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 36sec
zuletzt aktualisiert: 22.08.2016, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!