Kurs auf die Landesliga

Es wardie große Nachricht kurz vor dem Ende des Transferzeitraums: Torjäger Nico Hellstern kehrt zur SG Empfingen zurück. Nach einer Saison beim FC Gärtringen in der Landesliga zog es den 24-Jährigen wieder zurück zu seinem Heimatverein. Dass der Wechsel schon in diesem Sommer zustande kam, geschah eher durch einen Zufall: Denn die Saison 2017/18 lief Ende August ja bereits schon, und Hellstern trainierte ganz normal beim FC Gärtringen mit. Nicht aber am Dienstag vor dem 31. August: „Mir hat es wegen der Arbeit nicht ins Training nach Gärtringen gereicht. Deswegen habe ich mit dem Trainer abgesprochen, dass ich das eine Mal bei Empfingen mittrainiert“, erzählt der Offensivspieler.

Empfingens Abteilungsleiter Achim Hank nutzte die Situation, um mit dem Torjäger über eine mögliche Rückkehr in der Winterpause zu sprechen, aber Hellsterns Bauchgefühl riet ihm zu einem sofortigen Wechsel: „Aus dem Bauch heraus habe ich Achim dann gefragt, ob er das nicht vielleicht doch noch kurzfristig regeln kann“, erzählt Hellstern. Der Abteilungsleiter ließ sich das nicht zweimal sagen, und auch Empfingens ehemaliger Trainer Klaus Glöckle schaltete sich ein. „Er hat die ganzen Unterlagen rechtzeitig persönlich beim WFV abgegeben“, berichtet Hellstern, der seinen früheren Trainer nach seiner Meinung fragte.

„Er hat auch gesagt: Wenn ich schon zu einem Verein in meiner Umgebung wechsle, dann kommt nur mein Heimatverein in Frage“, erzählt der 24-Jährige, der auch Angebote von anderen Landesliga-Klubs vorliegen hatte. Der Stürmer entschied sich aber für eine Rückkehr in die Bezirksliga. „Ich habe schon öfters mit dem Gedanken gespielt. Die Fahrerei immer sofort nach der Arbeit nach Gärtringen zum Training war einfach zu stressig. Und ich hatte auch ein Problem mit dem Trainer. Bei dem hat man manchmal gar nicht gespielt, obwohl man immer im Training war und den großen Aufwand betrieben hat“, erklärt Hellstern die Gründe für seine Entscheidung und ergänzt: „Ich habe einfach langsam die Lust am Fußball verloren.“

Die hat er sich in sechs Spielen für Empfingen nun wieder zurückgeholt: „Es macht endlich wieder Spaß“, sagt Hellstern glücklich. Denn bei Empfingen spielt der Stürmer schon seit der Jugend mit seinen Kumpels zusammen. Und die haben ihren Torjäger auch wieder gerne bei der SG begrüßt: „Die haben sich gefreut, dass ich zurückkomme. Da gab es keine blöden Sprüche. Die haben mich ja schon während meiner Zeit in Gärtringen immer wieder gefragt“, erzählt Hellstern.

Das Jahr in der Landesliga bereut der 24-Jährige trotzdem nicht: „Ich bin fußballerisch ein Stück gewachsen, habe viel dazu gelernt, bin vom Kopf her schneller geworden und damit kann ich der Mannschaft sicher helfen“, sagt der Stürmer, der die Rückkehr nicht als einen Rückschritt bezeichnet. Denn vielmehr hat er nun große Pläne mit Empfingen: „Wenn wir konstant das abrufen, was wir können und noch drei, vier Neuverpflichtungen tätigen, spiele ich in zwei, drei Jahren vielleicht mit meinem Heimatverein in der Landesliga“, sagt Hellstern selbstbewusst.

An einer potenziellen Neuverpflichtung ist Hellstern sogar schon selbst dran: Sein Kumpel Rico Wentsch vom FC Gärtringen. „Er ist der Einzige, mit dem ich noch regelmäßig Kontakt habe und mit ihm habe ich über einen möglichen Wechsel schon einmal gesprochen. Er ist gar nicht so abgeneigt“, verrät Hellstern. Für Empfingen wäre Wentsch ein echter Kracher, denn der Stürmer hat schon bei höherklassigen Vereinen gezeigt, was er kann: In der Jugend spielte er unter anderem für den 1. FC Kaiserslautern (B-Jugend) und den SV Stuttgarter Kickers (A-Jugend). Und vor seinem Wechsel nach Gärtringen stand er beim Regionalliga-Klub TSG 1899 Hoffenheim II unter Vertrag.

Momentan haben die Empfinger nur einen Punkt Abstand auf den Aufstiegsplatz, doch Hellstern sagt: „Es wäre vermessen, schon jetzt in die Landesliga aufzusteigen. Wir haben einen kleinen Kader. Momentan stellt sich die Mannschaft von selbst auf. Daher müssen wir schauen, dass wir im Winter und Sommer neue Spieler holen, die Ruhe reinbringen und für Konkurrenzkampf sorgen.“

Das erste Ziel sei in dieser Runde erst einmal unter die Top fünf in der Tabelle zu kommen, erklärt Hellstern, der mit seinen Toren helfen will, das zu erreichen. Am Sonntag beim 5:3-Sieg gegen Vollmaringen erzielte er seine Saisontreffer Nummer fünf und sechs und will am Ende 20 bis 25 Tore auf seinem Konto haben. „Und wer weiß: Vielleicht werde ich diese Runde mal Torschützenkönig der Liga. Da war sonst ja immer ein gewisser Kevin Braun vor mir. Aber der spielt ja jetzt in der Kreisliga A“, sagt Hellstern ehrgeizig.