Leichtathletik
Marathon-Olympiasieger ist fassunglos
Eliud Kipchoge fühlt sich nach Unfalltod des Konkurrenten Kiptum bedroht.
London/Nairobi. Der zweimalige Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge hat einem Medienbericht zufolge um das Leben seiner Familie gefürchtet. Er sei in den sozialen Medien mit dem Tod seines sportlichen Rivalen Kelvin Kiptum in Verbindung gebracht worden, sagte der Kenianer in einem am Dienstag veröffentlichten Interview des britischen Senders BBC. Ihm sei gedroht worden, dass seiner Familie und ihm etwas angetan werde.
Dem 39-Jährigen haben die Kommentare nach eigenen Angaben schlaflose Nächte bereitet. „Ich war schockiert, dass die Leute in den sozialen Medien sagten: Eliud ist in den Tod dieses Jungen verwickelt.“ Aus Sicht von Kipchoge tun die Plattformen nicht genügend, um gegen den Missbrauch vorzugehen. „Sie sollten schnell handeln, die Fakten sammeln und die Konten löschen. Die Leute sollten wissen, dass ihr Konto gelöscht wird, wenn sie etwas sagen, das nicht gut ist.“
Weltrekordhalter Kiptum, der am 8. Oktober in Chigaco in 2:00,35 Stunden die neue Bestmarke aufgestellt hatte und der Zwei-Stunden-Marke extrem nahe kam, war im Februar diesen Jahres im Alter von 24 Jahren bei einem Autounfall in seiner Heimat Kenia tödlich verunglückt. Beim Chicago-Marathon im vergangenen Oktober unterbot er die vorige Bestmarke von Kipchoge um 34 Sekunden.
Kipchoge, der am 24. September den Berlin-Marathon souverän in 2:02,42 Stunden gewann, hatte mit Bestürzung auf den Tod seines Landsmanns reagiert. Er sei „zutiefst traurig“, hatte die Läufer-Ikone gesagt. Kipchoges Saisonziel ist die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris im Sommer. Mit einem Triumph wäre er der erste Athlet, der drei olympische Marathontitel in Folge gewinnt, Am 5. November wird er dann 40. dpa