Sulz · Schulen

Mit Mikroskop und Fingerabdrücken

Am Albeck-Gymnasium in Sulz erlebten Schüler mit „Coaching 4 Future“ MINT-Berufe. Die Initiative soll speziell Mädchen für naturwissenschaftliche Karrieren begeistern. Die Jugendlichen zeigten sich sehr engagiert.

17.04.2024

Von NC

Zwei Schülerinnen analysieren mit einem Mikroskop Haarproben einesfiktiven Täters bei „Coaching 4 Future“ am Gymnasium Sulz. Privatbild

Zwei Schülerinnen analysieren mit einem Mikroskop Haarproben eines
fiktiven Täters bei „Coaching 4 Future“ am Gymnasium Sulz. Privatbild

Schülerinnen und Schüler des Albeck-Gymnasiums in Sulz hatten kürzlich die Möglichkeit, sich in einem Forensik-Workshop spielerisch als Kriminalisten zu beweisen. Das Schulprojekt des landesweiten Bildungsprogramms „Coaching 4 Future“ vermittelte den Jugendlichen praktische Einblicke in die Arbeit technisch-naturwissenschaftlicher Berufe und machte somit deutlich, wie das Wissen aus Fächern wie Mathematik, Physik, Chemie und Biologie dort angewendet wird.

Der Workshop von Biochemikerin Maite Maurer und Chemikerin Katharina Prager stellte die Schulklasse vor einen fiktiven Kriminalfall: Der reiche Graf von Mondstein wurde mit einem Kerzenleuchter ermordet. Nun lag es an den Jungen und Mädchen, den Fall innerhalb von 60 Minuten
zu lösen und herauszufinden,
wer hinter dem Verbrechen steckte. Dabei nutzten die Gymnasiasten verschiedene forensische Techniken wie die Analyse von Haarproben unter dem Mikroskop, die Untersuchung von Blutspuren mit Schwarzlicht und die genaue Betrachtung und Vergleichung von Fingerabdrücken. Auch digitale Technologien wie eine Handyortung kamen zum Einsatz. Die Verbindung von Krimi-Atmosphäre und naturwissenschaftlichem Forschungseifer begeisterte die jungen Teilnehmer. Durch das spielerische Tüfteln und die praktische Anwendung von Wissen sollen die Schüler für technisch-naturwissenschaftliche Ausbildungen und Studiengänge motiviert werden.

Das Bildungsprogramm „Coaching 4 Future“ bietet solche Berufsorientierungsaktionen im gemeinsamen Auftrag der Baden-Württemberg-Stiftung, des Arbeitgeberverbands Südwest-Metall und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit seit 2008 an weiterführenden Schulen an.

Weitere Infos zu MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) erhielten die Jugendlichen bei einem Mitmach-Vortrag. Jeder hatte zu Beginn zwei Themengebiete wählen dürfen. Besonders groß war das Interesse am Thema „Wohnen“. Die Coaches berichteten, wie Häuser in Zukunft schnell und kostengünstig mit einem riesigen 3D-Drucker gebaut werden könnten oder wie Ingenieure im Forschungsfeld der Bionik leichte und ressourcenschonende Baustoffe nach dem Vorbild der Natur entwickeln.

Anhand solcher Beispiele wurde den Schülerinnen und Schülern veranschaulicht, wie viele unterschiedliche Berufe daran mitarbeiten. Studienfächer wie Technologiemanagement und Technische Informatik oder Ausbildungsberufe wie Baustoffprüfer wären ohne solche praktischen Einblicke wenig eingängig.

Katharina Prager freute sich vor allem über das große Interesse der Schulklassen: „Die Begeisterung der Schüler für Technik und Wissenschaft ist für uns selbst auch immer wieder ansteckend.“ So war auch die Beteiligung am zweiten Thema groß, das die Schulklasse auswählte. Die Coaches berichteten, wie Forscher an neuen Krebstherapien auf Basis des Nanomaterials Ferrofluid arbeiten und welche Rolle dafür Studienfächer wie medizinische Physik oder Ausbildungsberufe wie chemisch-technische Assistenten spielen.

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Erstellt:
17.04.2024, 14:33 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 13sec
zuletzt aktualisiert: 17.04.2024, 14:33 Uhr

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