„Das bisher perfekteste Trickfilmfest“

Trotz Regens Besucherplus in Stuttgart

Mit einem neuen Rekord ist das Trickfilm-Festival zu Ende gegangen: Es kamen nach Angaben der Veranstalter gut 90000 Zuschauer.

08.05.2017

Von CLAUDIA SALDEN

Gut vorbereitete Open-Air-Besucher. Foto: Ferdinando Iannone

Gut vorbereitete Open-Air-Besucher. Foto: Ferdinando Iannone

Stuttgart. Eine sterbende Fliege stimmt eine Arie an, gesungen vom Tenor Daniel Kluge: Der Animationsfilm „Tod der Fruchtfliege“ illustriert die Zusammenarbeit des Trickfilm-Festivals mit der Oper. Nach dem humorvollen Auftakt auf der Leinwand am Schlossplatz war am Sonntag die Bellini-Oper „Die Nachtwandlerin“ zu erleben, wobei sich der Andrang bei Nieselregen in Grenzen hielt. „Animation without borders“ war das Festival-Motto, und die Macher ziehen trotz des Wetters eine erfolgreiche Bilanz: Gut 90?000 Menschen – 13 Prozent mehr als 2016 – kamen in die Kinos, zum Open-Air und in die auf 2000 Quadratmeter erweiterte Game-Zone im Kunstgebäude. „Es war das bisher perfekteste Festival. Animation, Games und Virtual Reality wachsen zusammen und werden sehr gut angenommen“, sagte der künstlerische Geschäftsführer Ulrich Wegenast.

Erstmals gab es einen Preis für das beste Computerspiel. „Games sind nichts anderes als interaktive, animierte Filme. Sie bringen uns dazu, in eine andere Welt abzutauchen und Themen mit politischer und sozialer Relevanz neu zu begreifen“, sagte die Game-Zone-Kuratorin Sabiha Ghellal. So waren Spiele zu Flucht und Rohstoffabbau zu erleben.

Groß war der Andrang auf den internationalen Kurzfilm-Wettbewerb. Dem Umbau des Gloria-Kinos fielen 50 Sitze zum Opfer, nicht alle Besucher fanden Platz. Für 2018 denken die Festival-Macher zwar darüber nach, Kinosäle hinzuzunehmen, aber weiteres Wachstum ist nicht gewollt. Im Gegenteil: Die Kooperation mit dem Spotlight-Festival für Werbefilme kommt auf den Prüfstand.

Ein Stammpublikum hat sich die Reihe „Tricks for kids“ mit Filmen und Workshops erarbeitet. „Es ist uns gelungen, den Trickfilm aus der Schmuddelecke herauszuholen“, sagte die Programmkuratorin Iris Loos. „Wir zeigen künstlerische Animationsfilme und ermöglichen Teilhabe durch niedrige Eintrittspreise und das kostenlose Open-Air“, ergänzte Dittmar Lumpp. Für ihn war es das letzte Festival als kaufmännischer Geschäftsführer, er geht in den Ruhestand. Die Doppelspitze soll auch 2018 beibehalten werden. Dann steht das Baltikum im Fokus. Claudia Salden

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Erstellt:
08.05.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 58sec
zuletzt aktualisiert: 08.05.2017, 06:00 Uhr

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