Deutlich weniger offene Stellen im Kreis Freudenstadt

Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim – er umfasst die Landkreise Freudenstadt, Calw, den Enzkreis sowie den Stadtkreis Pforzheim – ist von Februar auf März um 55 oder 0,4 Prozent auf 14530 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit im Nordschwarzwald dagegen deutlich gestiegen: Im März 2023 waren 1667 oder 13,0 Prozent weniger Menschen ohne Job.

Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – blieb gegenüber Februar unverändert bei 4,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,7 Prozent.

Viele Unwägbarkeiten

„In Anbetracht der vielen Unwägbarkeiten zeigt sich der Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald zwar nach wie vor robust, die schwache Wirtschaft hinterlässt aber auch ihre Spuren. So ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat wesentlich geringer ausgefallen als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre (- 289)“, so Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.

Angesichts der konjunkturellen Risiken zögern viele Betriebe mit Neueinstellungen. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim wurden in den letzten vier Wochen 817 zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet, 78 oder 8,7 Prozent weniger als im Februar und 234 oder 22,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Gesucht werden überwiegend Fachkräfte mit mindestens einer abgeschossenen Ausbildung, über die aber die Mehrzahl der gemeldeten Arbeitslosen nicht verfügt.

„Die Arbeit der Vermittlungsfachkräfte wird zunehmend anspruchsvoller. Zusätzlich zur fehlenden Qualifikation erschweren oft auch ein fortgeschrittenes Alter, gesundheitliche Einschränkungen, schlechte Verkehrsverbindungen oder unzureichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten eine schnelle Vermittlung in Arbeit. Es freut mich deshalb besonders, dass trotz dieser Umstände seit Jahresbeginn fast zehn Prozent mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten als in den ersten drei Monaten des Vorjahres“, erläutert Lehmann.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim auf einen neuen Rekordwert gestiegen.

Beim Zugang von Arbeitslosen war in den letzten vier Wochen ein Rückgang zu verzeichnen. So meldeten sich insgesamt 3402 Menschen neu oder erneut ar-beitslos. Das waren 103 oder 2,9 Prozent weniger als im Februar. Gleichzeitig konnten 3448 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 152 oder 4,6 Prozent mehr als im Vormonat.

Kurzarbeit in Betrieben

Nach einer ersten Hochrechnung zur Kurzarbeit für den Monat November haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 3163 Beschäftigte in 122 Betrieben kurzgearbeitet.

Im Bereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 87 oder 1,3 Prozent auf 6.727 zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg um 1234 oder 22,5 Prozent. Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) ist die Arbeitslosigkeit von Februar auf März um 32 oder 0,4 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 433 oder 5,9 Prozent auf 7803 gestiegen.

Unter den sieben Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim hat Mühlacker mit 3,2 Prozent den besten Wert. Es folgen Calw und Nagold mit jeweils 3,5 Prozent, Horb mit 3,8 Prozent, Freudenstadt mit 3,9 Prozent, Pforzheim mit 4,9 Prozent und Bad Wildbad mit 5,2 Prozent.

Landkreis Freudenstadt

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Freudenstadt liegt um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Februar. Vor einem Jahr betrug sie 3,4 Prozent. Insgesamt waren 2738 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1325 (48,4 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1413 (51,6 Prozent) in der Grundsicherung.

Im März wurden 242 Stellenangebote gemeldet. Das waren 17 oder 6,6 Prozent weniger als im Vormonat und 18 oder 6,9 Prozent weniger als im März 2023. Aktuell sind 1.126 offene Stellenangebote im Bestand, 193 oder 14,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Mitte März waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 4.395 offene Stellen gemeldet, 15 oder 0,3 Prozent weniger als im Februar und 852 oder 16,2 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Parallel zum leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Im September 2023 – neuere Daten liegen nicht vor – waren im Agenturbezirk Nagold-Pforzheim 226911 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 586 oder 0,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der Zuwachs geht ausschließlich auf das Konto ausländischer Arbeitskräfte. Die Zahl der Beschäftigten mit einem ausländischen Pass erhöhte sich um 1683 oder 3,8 Prozent auf 45731. Die Zahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Deutscher ist gleichzeitig um 1097 oder 0,6 Prozent auf 181180 zurückgegangen.

2004 freie Ausbildungsplätze

In den ersten sechs Monaten des Berufsberatungsjahres (Oktober 2023 bis September 2024) wurden der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim insgesamt 3.463 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 188 oder 5,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber liegt dagegen mit 2149 um 65 oder 3,1 Prozent über dem Vorjahreswert.

Ende März standen den noch 2004 unbesetzten Ausbildungsstellen 1164 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommen demnach auf jeden noch unversorgten Bewerber beziehungsweise jede noch unversorgte Bewerberin 1,7 unbesetzte Ausbildungsstellen.

„Für alle, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, lohnt sich ein Besuch unserer Ausbildungs- und Studienmesse Beruf aktuell am Donnerstag, 11. April, von 15 bis 19 Uhr im CCP in Pforzheim,“ wirbt Lehmann.