Mehr Sprit für Horb

Gemeinderat spricht sich für zweite Tankstelle auf dem Hohenberg aus

Das Thema „Neue Tankstelle auf dem Hohenberg“ geistert bereits seit fünf Jahren durch den Horber Gemeinderat. Doch nun wird das Projekt konkret: Eine Stuttgarter Projektmanagment-Firma kauft das Areal. Bis Ende 2018 hat sie Zeit, die Tankstelle, die voraussichtlich an „Total“ verpachtet wird, zu errichten. Das gefiel allerdings nicht jedem Stadtrat.

22.07.2016

Von Dagmar Stepper

Noch ist die Fläche für die neue Tankstelle Brachland. Doch der neue Käufer möchte das Projekt zügig angehen. In Sichtweite ist die Tankstelle auf dem Real-Gelände. Doch diese schließt bereits um 20.30 Uhr, sonntags hat sie gar nicht geöffnet. Bild:bbm

Noch ist die Fläche für die neue Tankstelle Brachland. Doch der neue Käufer möchte das Projekt zügig angehen. In Sichtweite ist die Tankstelle auf dem Real-Gelände. Doch diese schließt bereits um 20.30 Uhr, sonntags hat sie gar nicht geöffnet. Bild: bbm

Horb. Im Januar 2012 haben die Stadt Horb und das Mineralöl-Unternehmen Shell einen Vertrag für eine neue Tankstelle auf dem Hohenberg ausgehandelt. Im März 2012 wurde das knapp 1700 Quadratmeter große Grundstück verkauft. Shell hatte Zeit, bis spätestens Ende Dezember 2016 mit den Bauarbeiten zu beginnen. Doch es kam anders: Shell entschloss sich, keine neuen Tankstellen in Deutschland mehr zu bauen. Das Unternehmen fand allerdings einen neuen Interessenten an der Fläche. Die Makay Projektmanagement GmbH aus Ostfildern hat sich auf das Betreiben von Tankstellen mit Shop, Gaststätte und Waschanlage spezialisiert und würde die Fläche Shell abkaufen, um darauf eine Tankstelle samt Waschstraße zu errichten. Als Betreiber ist die Kette „Total“ im Gespräch.

Die Kaufsumme beläuft sich auf 270 000 Euro. Der notarielle Vertrag wurde auch bereits aufgesetzt und er bedarf der Zustimmung des Gemeinderats. Daher landete die Hohenberg-Tankstelle am Dienstagabend im Gremium. Durchwinken war jedoch nicht angesagt. „Für mich stellt sich immer noch die Frage: Brauchen wir diese Tankstelle?“, beharrte Dr. Dieter Rominger-Seyrich auf seinen auch früher geäußerten Standpunkt. Auf dem Hohenberg gäbe es bereits eine Tankstelle und auch eine Waschstraße. Außerdem brachte er die E-Mobilität ins Spiel, die in zehn Jahren dazu führen würde, dass die Anzahl der Tankstellen sinke. Das glaubt Oberbürgermeister Peter Rosenberger allerdings nicht: „Wir sind ja der E-Mobilität zugeneigt, aber wir sind noch viele, viele Meilen von einem flächendeckenden E-Tankstellen-Netz entfernt. Daher denke ich, eine Stadt wie wir kann dort zwei Tankstellen vertragen.“

Elisabeth Schneiderhan (OGL) sprach sich ebenfalls gegen die Tankstelle aus: „Ich sehe den Bedarf nicht.“ Außerdem befürchtet sie, dass es vom Platz her eng mit der Hochbrücke werden könnte – wenn sie mal gebaut werden soll. „Die ganze Diskussion ist obsolet. Das Grundstück gehört uns nicht mehr“, konterte Rosenberger. Entwarnung gab er auch wegen der Hochbrücke: „Das ist alles mit dem Regierungspräsidium abgesprochen.“ Viviana Weschenmoser (SPD) plädierte für das Projekt: „Ich halte die Tankstelle für absolut wichtig. Das ist ein Knotenpunkt. Ich bin glücklich, dass endlich was passiert.“ Die Mehrheit des Gemeinderats sah das ähnlich und stimmte bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen zu.

Die Firma Makay Projektmanagement will das Projekt recht schnell realisieren. Auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE informiert die Mitarbeiterin Rana Abdalah, dass kommende Woche die Beurkundung des Vertrags stattfinde. Die Stadt lässt der Firma Zeit zur Fertigstellung bis zum 31. Dezember 2018. Ein genaues Konzept, wie Angebot und Öffnungszeiten, werden laut Abdalah mit dem künftigen Pächter – sehr wahrscheinlich „Total“ – gemeinsam erarbeitet.

Ob die künftige Hohenberg-Tankstelle zur übermächtigen Konkurrenz werden wird, kann Hans-Joachim Eckert, Betreiber der Avia-Tankstelle in der Dammstraße, noch nicht sagen. Glücklich ist er darüber nicht, doch er gibt sich pragmatisch: „Wir können es auch nicht verhindern. Wir können nur hoffen, dass wir unsere Stammkundschaft halten können.“

Am Knotenpunkt zwischen der L355 und der B14 soll eine zweite Tankstelle auf dem Hohenberg gebaut werden. Grafik:Uhland2

Am Knotenpunkt zwischen der L355 und der B14 soll eine zweite Tankstelle auf dem Hohenberg gebaut werden. Grafik: Uhland2

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22.07.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 22.07.2016, 01:00 Uhr

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