„Wer tut so was?“

In Nordstetten herrscht große Ratlosigkeit über die mutwilligen Sachbeschädigungen

In den vergangenen Tagen häuften sich die Sachbeschädigungen in Nordstetten. Betroffen waren vor allem Fahrzeuge. Der Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro. Die Polizei konnte noch keinen Täter dingfest machen. Das Thema beschäftigte jetzt auch den Nordstetter Ortschaftsrat.

30.09.2016

Von Gabriele WeberDagmar Stepper

Das Auto von Sabrina Fischer aus Nordstetten wurde mehrfach zerkratzt und der Heckscheibenwischer weggerissen. Bild:gaw

Das Auto von Sabrina Fischer aus Nordstetten wurde mehrfach zerkratzt und der Heckscheibenwischer weggerissen. Bild: gaw

Nordstetten. Die sechsköpfige Familie Fischer, die in der Ortsdurchfahrt wohnt, wurde in der Nacht zum Dienstag doppelt geschädigt: Lange und teils parallel verlaufende Kratzer entlang des Fahrzeugs und ein abgerissener Heckscheibenwischer meldete Sabrina Fischer der Polizei. Erst kürzlich habe man einiges investiert, um das 17 Jahre alte Auto auf Vordermann zu bringen. Die tiefen Risse wird man mangels Kaskoversicherung auf eigene Rechnung beheben.

„Das macht man nicht im Vorbeigehen“, sagte Sabrina Fischer gegenüber der SÜDWEST PRESSE. Die Nachtruhe ist auch nicht mehr gegeben. „Bei jedem Geräusch werde ich wach und schaue aus dem Fenster,“ erzählt sie. Das Auto eines anderen geschädigten Nachbarn sei nur zwei Jahre alt.

Für die Betroffenen ist es zu bitter. Der Schaden wegen massiven Kratzern am Autolack, oder abgerissener Außenspiegel, Scheibenwischer und Antenne summiert sich weiter auf. Zuletzt durch einige rücksichtslose Vorfälle der Nacht auf Dienstag. Im Ort hört man von privaten Nachgängern, die auf der Lauer sind. Manche Bürger fordern nun, die Straßenlampen durchbrennen zu lassen. Es heißt, so die mutwilligen Sachbeschädigungen aufhören.

Sechs Sachbeschädigungen waren es in den vergangenen Tagen, der Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro. Sie ragen aus den üblichen Vorfällen im Landkreis heraus. „Es gibt schon immer wieder Sachbeschädigungen im Landkreis Freudenstadt. Aber nicht in dieser Serie“, sagt Polizeisprecher Michael Aschenbrenner auf Anfrage.

Ortsvorsteherin Edith Barth, die Bürger immer wieder an die Polizei weiterleitet, fragte sich am Mittwoch im Ortschaftsrat: „Wer macht so etwas Unsinniges?“ Sie rät zu „Vorsicht wachsamer Nachbar“, anlog dem gleichlautenden Türenschild nach Einbruchserien vor einigen Jahren. „Ich kann nur die Bevölkerung bitten, abends immer wieder aus dem Fenster zu schauen. Es ist eine riesen Sauerei und Dummheit, durch Vandalismus anderen Schaden zuzufügen. Ich kann nur hoffen, dass der Täter zeitnah ermittelt und bestraft wird“, sagte sie. Ortschaftsrat und Polizist Raynald Jährling vom Gremium wusste von zirka 20 beschädigten Autos. Auch ein Gartenzaun sei eingetreten worden.

Der Tatortbereich nicht eingrenzbar. Entlang der ganzen Ortsdurchfahrt seien Schäden gemeldet worden, dann von Froschgasse über Horber Gäßle bis Friedhofweg, in der Baumgartenstraße.

Weiter oben in der Ortsdurchfahrt erzählt Metzgermeister Karl Singer im Metzgereiladen vom rechten Außenspiegel seines LKWs, der nur mit „richtiger Gewalt“ weggerissen werden konnte. „Der musste sich richtig ranhängen. „Entweder sind es junge Kerle, denen es zu wohl ist… Es kann nur unüberlegt sein. Wie kommt man auf so was, wer tut so was?“, fragt er sich. Sein Fahrzeug kommt jetzt in die Garage. Bei der Tankstelle mit Kfz-Werkstatt Maier wurde die Antenne eines Kundenfahrzeugs abgerupft. Dem Auto seines direkten Hausnachbarn und einem Nachbarn weiter unten in der Straße mit Kastenwagen der Heckscheibenwischer. „Ich will nichts vermuten. Hoffe, dass es nur Jugendliche sind, die aus Jux und Tollerei…“, so der Hausherr.

Das sieht Polizeisprecher Aschenbrenner ein klein wenig anders: „Wir wissen nicht, wer die Täter sind“, sagt er. Er geht nicht unbedingt von Jugendlichen aus. Denn diese würden manchmal schon aus Übermut Sachbeschädigungen machen. Aber nicht unbedingt in dieser Serie. „Es könnte auch jemand sein, der der zu trinkt.“ Aber festlegen will sich Aschenbrenner nicht: „Man weiß es einfach nicht.“ Bisher hat sich noch kein Zeuge gemeldet. Daher gibt es auch kein Täterprofil.

Wichtig sei, sich beim Polizeirevier Horb, Telefon 07451/960, zu melden, wenn man etwas gesehen hat. „Das muss gar nicht die Tat sein, sondern es kann eine verdächtige Person oder etwas Ungewöhnliches sein“, sagt Aschenbrenner.

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Erstellt:
30.09.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 30.09.2016, 01:00 Uhr

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