Schleierhafte Vorgänge im Belle Arti

Mayk Herzogs Treiben war Thema im Gemeinderat / Große Frage: Wie viele Wohnungen werden hier gebaut?

Im Drama um Mayk Herzog und das Sebastian Lotzer Haus wurde ein neuer Akt eröffnet: Die Stadtverwaltung weiß nicht, wie viele Wohnungen Herzog tatsächlich einbauen will. Sie wartet immer noch auf die Bauvorlagen. Das ergab eine Anfrage im Gemeinderat.

30.09.2016

Von Dagmar Stepper

Was tut sich eigentlich im ehemaligen Belle Arti? Diese Frage stellen sich viele in Horb. Nun war es mal wieder Thema im Gemeinderat.Bild:dag

Was tut sich eigentlich im ehemaligen Belle Arti? Diese Frage stellen sich viele in Horb. Nun war es mal wieder Thema im Gemeinderat. Bild: dag

Horb. Das ehemalig Belle Arti ist seit geraumer Zeit wahrlich kein schöner Anblick. Im Erdgeschoss klaffen Löcher in der Fassade, rund um das Gebäude lagert Bauschutt. Und keiner weiß so richtig, was Mayk Herzog eigentlich so treibt. Das wollte nun FD/FW-Stadtrat Daniel Wochner in der Dienstagabendsitzung des Gemeinderats wissen: „Wie geht es weiter und wie sehen die Parkplatz-Regelungen aus“, wollte er von der Stadtverwaltung wissen. Fachbereichsleiter Wolfgang Kronenbitter informierte, dass Herzog noch immer keine ordnungsgemäße Bauvorlagen eingereicht hat, obwohl er mehrfach dazu aufgefordert wurde.

Herzog hatte im Jahr 2012 für den Einbau von Studentenwohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss des Sebastian Lotzer Hauses einen Bauantrag gestellt. Allerdings zog er diesen später zurück. Das hielt Herzog aber nicht davon ab, trotzdem mit dem Einbau von Wohnungen zu beginnen.

Keine Nachbesserung

bei Parkplätzen nötig

Die Stadt hat Herzog daraufhin aufgefordert, ordnungsgemäße Bauvoranlagen einzureichen. „Dieser Aufforderung ist er bisher nicht nachgekommen“, sagte Kronenbitter. Daher hat die Stadt weitere Schritte im Rahmen der Verwaltungsvollstreckung eingeleitet. Wie Kronenbitter in der Gemeinderatssitzung sagte, würden häufiger Baukontrollen stattfinden: „Wir wissen trotzdem nicht, wie viele Wohnungen drin sind.“

Im Erdgeschoss, wo sich früher das Restaurant Belle Arti befand, kündigte Herzog im Frühjahr an, ein griechisches Restaurant zu eröffnen. Doch das Schild fehlt inzwischen. Laut Kronenbitter hat die Baurechtsbehörde festgestellt, dass Herzog hier bisher keine genehmigungspflichtigen Nutzungsänderungen vorgenommen hat. Wie Stadtsprecher Christian Volk auf Anfrage sagte, habe Herzog – laut seinen eigenen Angaben – das auch nicht vor: „Nach den Angaben von Herrn Herzog wird auch keine genehmigungspflichtige Nutzungsänderung vorgenommen, was beispielsweise bei einem Umbau in Studentenwohnungen der Fall wäre.“

Bei den Parkplätzen muss Herzog nicht nachbessern, informierte Kronenbitter: „Durch die frühere Nutzung hat Mayk Herzog genügend Stellplätze vorgewiesen.“ Die Landesbauordnung sieht vor, dass bei Vorhaben zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum durch Ausbau oder Nutzungsänderung nicht die Verpflichtung zu weiteren Stellplätzen besteht. Daher müsse Herzog keine weiteren Stellplätze vorweisen oder eine Ablösesumme zahlen.

Bei den Bauarbeiten an der Außenfassade liegt der Fall anders: Hier hat das Baurechtsamt eine Baueinstellung verfügt, das diese genehmigungspflichtig sind.

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30.09.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 30.09.2016, 01:00 Uhr

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