Einstimmen aufs Finale

Der Sommer neigt sich, doch aufs Wochenende hin ist, passend zum
abschließenden Musik-Cocktail des Jahres 2017, noch einmal ein Wetteraufschwung prognostiziert. Glaubt man den Vorhersagen, wird‘s aufs Wochenende hin in Horb noch einmal sonnig und bis zu 20 Grad warm. Bei diesen Aussichten darf man mit Fug und Recht damit rechnen, dass noch einmal zahlreiche Horber und Zuhörer aus der Region auf das lauschige Gelände am Alten Freibad pilgern, um den drei von Peter Straub dirigierten Chören zu lauschen.

„Falls das Wetter auch beim letzten Musikcocktail mitspielt, erwartet die Besucher ein interessanter Abschluss mit drei Chören. Von den Kleinsten über den gemischten Chor bis hin zum Männerchor ist bei der Abschlussveranstaltung alles dabei“, sagt Claudia Beuter vom Horber Stadtmarketing zum Programm, das am Wahlsonntag ab 15 Uhr dort vorbereitet ist.

„Durchweg sehr positiv“

Nach diesem Konzert ist dann die Musik-Cocktail-Serie 2017 Geschichte, doch die Bilanz dazu fällt schon recht positiv aus. Wie Claudia Beuter auf Nachfrage mitteilt, ist die Saison der Musik-Cocktails im Alten Freibad „durchweg sehr positiv“ verlaufen und habe vor allem auch sehr viel musikalische Abwechslung in den Beiträgen geboten: „Von Blasmusik über Bigband-Sound und Schlager bis hin zu Jazz war eine große Bandbreite für das Publikum geboten.“

Auch von der Besucherresonanz her ist das Horber Stadtmarketing „sehr zufrieden“. Claudia Beuter hat dies bei ihren zahlreichen Besuchen immer wieder beobachtet. „Die Besucher genießen die lauschige Atmosphäre des Alten Freibads und die ungezwungene Umgebung. Egal ob man der Musik aktiv zuhört oder aber nebenher gemütlich bei einem Kaffee oder einem Eisbecher dasitzt – die Musik-Cocktails im Alten Freibad werden angenommen.“ Auch wenn natürlich wetterbedingt die Zahl der Besucher etwas schwanke.

Wobei das Wetter an sich in diesem Jahr kein großes Problem dargestellt habe. Wie das Stadtmarketing mitteilt, sei das Jahr auch diesbezüglich sehr gut verlaufen, und im Vorfeld der Veranstaltungen sei es 2017 nie die Frage gewesen, ob der Musikcocktail aufgrund des Wetters überhaupt stattfinden kann.

Und wie fällt das Fazit zu den fünf „auswärts“ stattfindenden Konzerten aus? Erstmals hatte man sich ja dazu entschlossen, je einmal monatlich mit dem Musik-Cocktail auf Wanderschaft zu gehen, und so machte die Serie in Dettingen (Adler), am Horber Bahnhof (Gleis Süd), auf dem Rauschbart, in der Neckarstraße (La Dolce Vita) und im Mühlgässle (Goldener Adler) Station. Citymanger Thomas Kreidler, der alle fünf musikalischen Gastspiele abseits des Alten Freibades persönlich besucht hat, fand die Veranstaltungen nicht schlecht. Jede sei natürlich eigen und anders, meinte er im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE.

Gemeinsame Reflexion

Eine abschließende, über seine persönliche Meinung hinausgehende Bilanz möchte er indes noch nicht ziehen. Dazu möchte er erst noch ein bereits terminiertes Gespräch mit den Horber Gastronomen abwarten. „Wir werden reflektieren, wie erfolgreich das war und beraten, wie man hier weitermacht“, sagte Kreidler, der sich auch der Frage der etwas unglücklichen Verkehrssituation beim Gastspiel der Mühltal-Musikanten in der Neckarstraße stellt. Hier fuhren immer wieder Autos zwischen den Zuhörern hindurch. „Natürlich war das sehr störend, aber die Straße können wir für das Konzert nicht sperren. Da hängt eben unter anderem auch der Flößerwasen mit seinen Parkplätzen mit dran“, so Kreidler, „ich hatte allerdings auch beim Blick in die Autos hinein öfters den Eindruck, dass die Fahrer das Gefühl hatten, sie hätten sich vertan und wären da irgendwo hinein gefahren, wo sie nicht hätten sollen.“

Geht es nach Kiosk-Betreiber Lillo Fradella, dürfen 2018 gerne wieder alle Konzerte am Alten Freibad stattfinden. Er sei zwar nicht nachtragend, sagte er gestern, aber mit dem Platz am Alten Freibad sei eben nichts zu vergleichen. Dennoch akzeptiere er das Konzept – und die Entscheidung über den Erfolg sollen die Leute treffen, indem sie die Veranstaltungen besuchen oder ihnen eben fernbleiben.

Eine im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE in den Raum gestellte Idee von Bernd Rausch, dem Betreiber des Kö23, lehnte Fradella indes spontan ab. Rausch, der sich für die Musik-Cocktails auf Tour nicht so recht erwärmen kann, dachte laut darüber nach, ob man nicht vielmehr andere Horber Gastronomen zu den Musik-Cocktails am Alten Freibad mit ins Boot nehmen sollte, damit diese sonntagnachmittags gemeinsam am Alten Freibad bewirten. Fradella: „Ich habe ja alles da. Eine große Auswahl an Speisen und Getränken – und dazu frisches Eis. Ich wüsste nicht, was hier noch fehlt, so dass es eine sinnvolle Kooperation ergibt.“

Aufgeschlossen zeigte sich Fradella indes über andere, von Rausch angeregte Kooperationen. Er erzählt, er selbst habe vor Jahren angeregt, während der Ritterspiele in der Neckarstraße eine Riesen-Bar aller Horber Gastronomen zu errichten, zu der jeder seinen Teil beiträgt. Allerdings sei diese Idee von den Kollegen nicht entsprechend unterstützt worden. Nichtsdestotrotz könnte sich der Kiosk-Betreiber vorstellen, beispielsweise bei Festen oder Events in der Stadt einen gemeinsamen Gastronomen-Stand zu beschicken.

Sommer „zu kühl und zu nass“

Im Gegensatz zum Fazit von Claudia Beuter ist Fradella übrigens nicht ganz so zufrieden mit dem Erfolg dieses Sommers. Deutlich zu kühl sei es gewesen und zu nass. „Wir hatten selten diese warmen Sommerabende, an denen die Leute einfach sitzen bleiben“, sagt der 52-Jährige. Erst ab Mitte August habe sich hier eine spürbare Wetterbesserung eingestellt. Wenn das Wetter noch mitmacht, möchte er seinen Kiosk noch bis Mitte Oktober öffnen. Die Wetterprognosen dazu sehen, wie eingangs schon erwähnt, recht vielversprechend aus.