Til Schweiger klopft wieder an die Himmelstür. Aber viel zu laut und ohne Feingefühl.

Barfuss

Til Schweiger klopft wieder an die Himmelstür. Aber viel zu laut und ohne Feingefühl.

24.11.2015

Von che

Barfuss

Mitte der neunziger Jahre, also kurz nach dem Bauernkrieg, war Til Schweiger mit Filmen wie „Der bewegte Mann? ein Star. Seitdem reiht sich Flop an Flop, zuletzt sah man ihn in Werbespots für Mobiltelefone und als Gast im Pubertierenden-Klamauk „(T)raumschiff Surprise?. Und jetzt rollt aus heiterem Himmel und mit irrsinnig hoher Kopienzahl „Barfuss? (so der offizielle Titel in neuester deutscher Rechtschreibung) in die Kinos. Ob das gut geht?

Die Zutaten hat der Produzent und Co-Autor Schweiger mit Bedacht gewählt. Eine märchenhafte Lovestory zwischen einem notorischen Versager und einer psychisch Kranken, die sich auf einer langen Reise das Leben beibringen ? aus solchem Stoff ward schon mancher Blockbuster geschneidert. Auch die irreal entfärbten Bilder von Kameramann Christof Wahl zielen auf großes Kino. Und mit Johanna Wokalek gibt es ein frisches Gesicht von herber Schönheit zu bestaunen.

Gute Ansätze also, aus denen Regisseur Schweiger aber kaum Kapital schlägt. Sein größter Fehlgriff ist er selbst in der Hauptrolle: Was Wokalek schauspielerisch filigran aufbaut, reißt der Grobmime mit dem Arsch wieder ein. Noch schwerer wiegt, dass er der Geschichte so wenig zutraut, dass sie andauernd mit Witzchen, Action-Einlagen und ausgelutschten Popsongs (hatten wir John Cales "Halleluja" nicht erst in "Die fetten Jahre sind vorbei"?) aufgepeppt wird, so dass neben dem letzten Rest an Realitätsbezug auch die Stimmung zum Teufel geht. Aber vielleicht muss das so sein, in einem deutschen Möchtegern-Kassenknüller.

Zum Artikel

Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 45sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.
Boris Dollinger 17.04.200512:00 Uhr

Nachdem von Til Schweiger zuletzt nur Gurken zu sehen waren, nun seine zweite Regiearbeit, nach dem 7 Jahre alten "Der Eisbär". Man sollte es kaum glauben: Der Film ist nicht mal schlecht geworden. Das liegt allerdings weder an Schweigers nicht sonderlich inspirierter Regie, noch an seiner darstellerischen Leistung, auch wenn diese für sein begrenztes Talent recht gut ist. Auch das Drehbuch, mit einigen netten Gastauftritten(Rohde,Vogel,Stein,Profitlich), das sich bei der Charakterzeichnung aller wichtigerer Figuren jenseits der Hauptdarsteller auf Stereotypen beschränkt und auch sonst die Geschichte in vorhersehbaren und leicht klischeehaften Bahnen verlaufen lässt ist zwar nicht schlecht, qualifiziert sich aber nicht als redeeming quality des Films. Diese liegt in Johanna Wokalek, die als Leila (fast) immer natürlich und überzeugend spielt, und jede Szene in der sie auftritt beherrscht. Mit einem besseren Drehbuch wärs dann vielleicht ein richtig guter Film geworden.

sunny 16.04.200512:00 Uhr

wundervoller film !
kann die kritik absolut nicht verstehen !

Rico 15.04.200512:00 Uhr

Ranzig

Andi 12.04.200512:00 Uhr

Sehr schöner Film!!!

Andy 05.04.200512:00 Uhr

Ein Film, der den Schweiger mal anders zeigt. Als netter Kamerad, der für eine Liebe seine Freiheit und Karriere aufgibt. Mit schönen Aufnahmen, die so schon ähnlich in "Solino" gemacht worden sind, der ebenfalls nicht unbedingt auf das große Kino abzielte.
Mit einer Komik, die nie unter die Gürtellinie geht und einer Handlung, die nicht zu rührselig wird, als dass da auf die Tränendrüse gedrückt würde. Einfach nur eine "Was wäre wenn"-Geschichte, die mit Leichtigkeit erzählt wird ohne trivial abzusacken und mit überraschenden Wendungen und der Handlung inne liegenden Situationskomik, die nicht überstrapaziert wird. Ein Roadmovie, der genau richtig kommt um mit einem netten Menschen deutsches Gefühlskino zu erleben.
Ein Muss für den Frühling!

<< < 5 6 7 > >>