Kleines Tierdrama in großer Wüste bringt Rührung in den Dokumentarfilm.

Die Geschichte vom weinenden Kamel

Kleines Tierdrama in großer Wüste bringt Rührung in den Dokumentarfilm.

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Die Geschichte vom weinenden Kamel

Die Wüste Gobi ist schon lange beinahe ein Synonym für eine abenteuerliche Ferne. In der „Geschichte vom weinenden Kamel? sind ihre warmen Erdfarben, ihre weiten Horizonte und ihr unvergleichliches Licht der Rahmen für einen rührenden Tierfilm. Eine Kamelmutter verstößt ihr Junges. Mit unendlicher Geduld versucht die südmongolische Nomadenfamilie, zu deren Kamelherde das prächtige, lohfarbene Tier gehört, es zu bewegen, sein weißes Fohlen wieder anzunehmen.

Ob sich das absehbare Ende nun dem alten Ritual verdankt, das Tier durch Musik so zu rühren, dass es Tränen vergießt, oder eher der geduldigen Hingabe der Hirten an die Kreatur, bleibt offen. Doch dem Film fehlt die (politische) Tiefenschärfe iranischer und kurdischer Filmemacher, deren Konzentration auf die einfachen Dinge er sich abgeschaut haben mag.

Das vom mongolisch-italienischen Regiegespann Byambasuren Davaa und Luigi Falorni für die Münchner Filmhochschule gedrehte Märchen bleibt ein Bilderbogen im GEO-Stil. Allerdings: Wer hektischer Spezialeffekte zunehmend müde ist, kann hier gemächlich wieder schauen lernen, gewissermaßen im langsamen Rhythmus der Wüste. Und schließlich erfährt man sogar, warum der Blick eines Kamels immer in die Ferne gerichtet zu sein scheint.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 35sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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06.03.200412:00 Uhr

Toll!! Und wüsste man nicht, dass es eine wahre Geschichte ist, man würde sie nicht glauben!

19.01.200412:00 Uhr

- wer gerne Dokfilme
- oder Tierfilme
- oder Reisereportagen sieht
- oder sich Idyllen gibt
der wird hier mit all dem und dazu einer einfach netten Story verwöhnt.
und zum Grinsen gibt auch allerhand.
irritierend: die Rezensionen - ist das weinende Kamel wirklich das Wichtigste in dem Film?
reingehen - ganz woanders hinbeamen lassen und Spass dabei!

Stan 11.01.200412:00 Uhr

Nach 20 Minuten hab ich das erste Mal auf die Uhr geguckt. geht das wirklich jetzt 1 1/2 Stunden so weiter? Hm, also der Film weiß streckenweise sehr zu gefallen, allerdings sind einige Passagen äußerst langatmig. (05/10)

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