Extravagant inszenierte Anklage des Mädchen verderbenden Mode- und Konsumterrors

Dreizehn

Extravagant inszenierte Anklage des Mädchen verderbenden Mode- und Konsumterrors

24.11.2015

Von che

Dreizehn

Wer den Film in einem Großstadt-Multiplex anschaut, muss Widersprüche aushalten können. Erst knallen einem da die hyperventilierenden Reklameclips der Klamotten- und Körperstyling-Industrie ihr schrilles „Kauf mich!? vor den Latz. Und dann läuft dieser Film, nach dem man die Jugendkonsum-Anheizer am liebsten zu zehn Jahren Sozialarbeit auf dem Babystrich verdonnern würde. Ein freundliches Werbeumfeld sieht jedenfalls anders aus.

Erzählt wird von dem 13-jährigen, bislang braven Mädchen Tracy, das aus heiterem Himmel beschließt, so zu werden wie ihre allseits angehimmelte Mitschülerin: cool frisiert, frech gepierct, immer die neuesten Klamotten am mageren Leib, Drogen und leichtsinnigem Sex nicht abgeneigt. Weil das Taschengeld für derlei Eskapaden hinten und vorne nicht reicht, die Schule bloß noch Zeitverschwendung ist und der allein erziehenden Mutter die Kontrolle entgleitet, rauscht Tracy zielstrebig auf den Abgrund zu.

Mag diese Abrechnung mit der Konsum-orientierten Girl Culture manchmal auch allzu alarmistisch den Zeigefinger recken, wird man „Dreizehn? dennoch zu den gelungenen Pubertäts-Dramen rechnen dürfen. Dafür bürgen der fieberhafte Erzählduktus, der ? emotional authentisch und sozialkritisch zugleich ? das Lebensgefühl der militant Pubertierenden spiegelt; vor allem aber das Schauspielerinnen-Ensemble, aus dem Holly Hunter als sich machtlos dem kindlichen Verderben entgegenstemmende Mutter ebenso herausragt wie Evan Rachel Wood als Tracy, der ein übermenschlicher Anpassungsdruck die Luft zum richtigen Leben raubt.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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lara hinkelstein 20.04.200412:00 Uhr

perfekt

AntiDrogen 11.04.200412:00 Uhr

Einfach ein genialer Film, den ihr mir jetzt zum dritten mal angesehen habe und einfach nur begeistert bin...
wie gut dieser Film in Szene gesetzt wurde, die Kameraführung und so authentisch und realitätsnah.
Ich könnt mir gut vorstellen, dass die soziale Probelematik in diesem Film in den USA den Alltag der Geselschaft, aber sicherlich auch vereinzelnt unter deutschen Jugentlichen Mädchen...

buixscghuisdfvgjzu 22.03.200412:00 Uhr

Der Film ist soooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo
coooooooooooooooooooooooool

16.01.200412:00 Uhr

einfach nur göttlich, hab ihn jetzt schon 4 mal gesehen

dein gesicht 14.01.200412:00 Uhr

geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil geil

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