Ridley Scotts Kreuzritter-Epos spricht auf Comicniveau Klartext gegen Kriegstreiber und Religionsfanatiker.

Königreich der Himmel

Ridley Scotts Kreuzritter-Epos spricht auf Comicniveau Klartext gegen Kriegstreiber und Religionsfanatiker.

24.11.2015

Von che

Königreich der Himmel

Es war einmal ein armer Schmied. Und wenn er nicht gestorben ist. Zwischen diesen Kladden entwickelt sich der neue Film von Ridley Scott („Blade Runner?, „Gladiator?). Im erschütternd simplen Duktus eines Märchens, besser noch: eines Comic-illustrierten Kinderbuchs, erzählt das Historienepos von jenem jungen Balian (bübchenblass: Orlando Bloom), der zwecks spiritueller Erbauung um das Jahr 1180 in das von Kreuzzüglern besetzte Jerusalem zieht.

Dort gerät er zwischen die Fronten des um Ausgleich und Frieden mit den Sarazenen bemühten Christenkönigs Baldwin und des verschlagenen Ritters Guy de Lusignan, der sich aus Blutrunst, Gier und religiösem Fanatismus zum skrupellosen Moslemschlächter aufschwingt. Mit Macherqualitäten und strategischem Geschick, wie sie noch selten einem Schmied eigneten, kann Balian das sich anbahnende Gemetzel eindämmen und nebenher sogar noch das Herz der holden Prinzessin Sybilla (Eva Green aus „Die Träumer?) erobern.

Gäbe es nicht das zuweilen exzessive Hauen und Stechen und Scotts durch einzelne Sequenzen schimmernde bildnerische Kraft (besonders in den Anfangsszenen im finsteren Abendland) wäre dieser Film unbedingt Kinderstunden-kompatibel. Das gilt auch für die Botschaft, die in aller Redlichkeit die Fahne der Toleranz und Völkerfreundschaft hoch hält und jeden (historischen oder modernen) Kreuzzug als schlimme Verirrung brandmarkt. Die Kleinen im Kino verstehen das bestimmt auf Anhieb, aber wer sagt?s den Bushs und Osamas weiter?

Zum Artikel

Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.
Boris Dollinger 08.05.200512:00 Uhr

Leider gelingt Ridley Scott mit "Kingdom of Heaven" nicht das, was ihm vor 5 Jahren mit "Gladiator" gelang: Die Wiederbelebung eines fast toten Genres mit einem Meisterwerk. Zu bruchstückhaft und zu simpel ist ihm die Geschichte vom Schmied Balian(nach seinen bisherigen Leistungen erstaunlich gut: Orlando Bloom)geraten. Zu blass und eindimensional bleiben mit wenigen Ausnahmen vor allem die europäischen Charaktere, so daß ein Mitfühlen, oder auch nur ein sich für ihr Schicksal interessieren, relativ schwer fällt. Was bleibt sind eine schöne Inszenierung in tollem Bildern, prächtige Ausstattung und ein großartiger Cast der beim Versuch seine Rollen mit Leben zu erfüllen überwiegend sein bestes gibt. Insgesamt allerdings aufgrund der schwachen Story, der eine Stunde mehr Hintergründe die zu einem besseren Zusammenhang der Story-Fragmente die nunmehr vorhanden sind hätte führen können und der schwachen Figurenzeichnung, eine ziemliche Enttäuschung!

Mamba 07.05.200512:00 Uhr

wie troja und alexander

Esmina 06.05.200512:00 Uhr

Endlich mal ein Film, bei dem es nicht schwarz und weiss sondern grau gibt - wie im richtigen Leben... Und O. Bloom ist endlich überzeugend in seiner Rolle..

Katja 03.05.200512:00 Uhr

Habe den Film in einer Pressevorführung gesehen. Enttäuschend!

<< < 2 3 4 > >>