Remmidemmi auf dem Deck ist kein Mittel gegen die fast dreistündige Kreativ-Flaute.

Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt

Remmidemmi auf dem Deck ist kein Mittel gegen die fast dreistündige Kreativ-Flaute.

24.11.2015

Von che

Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt

Vom gut eingeführten Seriennamen „Fluch der Karibik? müssen sich die Fans verabschieden. Teil drei des Piratenspektakels segelt der weltweit einheitlichen Vermarktung wegen unter englischsprachiger Flagge. Vom gleichen nivellierenden Geist ist auch der Film selbst: ein auf Kinoleinwand transponierter Disney-Themenpark.

Nach dem furiosen Auftaktfilm kam die erste Fortsetzung dank einiger guter visueller Ideen noch halbwegs ordentlich über die Runden. Für die dritte Folge hat sich die Kreativ-Abteilung nun überhaupt nichts Neues mehr einfallen lassen. So bleibt die einzige frisch eingeführte Figur des chinesischen Piraten Sao Feng, obwohl mit Chow Yun-Fat von einem Schauspieler der Spitzenklasse verkörpert, ohne nachhaltige Wirkung.

Dabei beginnt der Film stark mit einer kompromisslos düster inszenierten Massenhinrichtung von mutmaßlichen Seeräuber-Sympathisanten durch das Terrorregime der „East India Company? (laut Produzent Jerry Bruckheimer ein Symbol des globalen Raubtier-Kapitalismus). Wenig später folgt eine prächtig surreale Episode, in der sich Captain Sparrow alias Johnny Depp mit seinem Schiff allein in einer Salzwüste wiederfindet. Und auch die mit Slapstick gewürzten Dada-Debatten im Piratenparlament bieten Grund zum Schmunzeln ? zumal Rolling Stone Keith Richards hier seinen lang ersehnten Kurzauftritt hat.

Solche Highlights saufen aber in der Flut schier endloser Variationen bekannter Motive ab. Statt wie im Original eine einzige Geschichte gut zu erzählen, werfen die Macher um Regisseur Gore Verbinski deren fünf oder sechs halblebige hin ? als bloße Aufhänger für rasant um sich selbst kreisende Kirmesattraktionen.
So tendiert die Spannung gegen Null, derweil die wiederum ganz auf Johnny Depp zugeschnittene Klabautermann-Komik erhebliche Abnutzungserscheinungen zeigt und die Romantik ? angesichts des wie im Wachkoma dümpelnden Orlando Bloom ? auf den zu schmalen Schultern Keira Knightleys lastet.

Als 90-Minuten-Destillat hätte das trotzdem ein flott unterhaltendes Stück Popcornkino werden können. Auf die fast doppelte Länge zerdehnt, ist es am Ende bloß noch ermattend.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Chris 28.05.200712:00 Uhr

Dafür, dass die ersten beiden Teile richtige Kracher waren, ist der dritte Teil der absolute Reinfall... 80% langweilige Dialoge und Szenen die mehr an 6th Sense o.ä. erinnern... 300 Mio. € und dann so schlecht, echt schade!

piraten joe 27.05.200712:00 Uhr

besser als Teil zwei. Tolle Animationen,Locations...gut dosierter Humor. Handlung leider etwas zu verflochten und unverständlich.
eher was fürs Auge als fürs Hirn.

Andy 27.05.200712:00 Uhr

Gute Effekte und schnelle Szenenwechsel können leider nicht über die nahezu nichtvorhandene Story hinwegtäuschen. Die wesentlichen Handlungselemente sind bereits aus den Teilen I und II bekannt und dort, wo Potenzial für weitere - gute und sinnvolle - Handlungsstränge gewesen wären, wurde leider nicht angeknüpft. So bleibt der Streifen nur eine "Extended Version" des zweiten Teils, und die Handlung völlig überdehnt. Das nenne ich Marktwirtschaft!

lisa 27.05.200712:00 Uhr

eindeutig der düsterste der drei teile. ich kann der ermüdeten wirkung nich zustimmen. ich habe auch alle drei teile hintereinander gesehn und bei letzten lief mir bei der schlacht am ende der schaer über den rücken. ich fand ihn sehr spannend. allein jack sparrows blicke reichen schon für gänsehaut. ich fand ihn gelungen!

kunO 25.05.200712:00 Uhr

Ich habe alle drei Filme am Mittwoch gesehen, der dritte lief als Preview. Und so neben einandergestellt wurde schon sehr deutlich, dass der dritte Teil wirklich nicht so gut ist wie der zweite, geschweige denn wie der erste. Ich würde sogar sagen: Man kann ihn sich, wenn man kein wirklicher Fan ist, tatsächlich sparen. KPE hat wieder mal recht, es ist ziemlich ermüdend, und das lag nicht nur an der Uhrzeit!
Abgesehen finde ich es ganz schön krass, den Film zu bewerten, obwohl du nur den Trailer kennst. Wenn DAS mal hier nicht das Bild verfälscht...

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