Mit ihrem Animationsfilm über eine kochende Ratte haben die Filmemacher der Pixar-Studios eine wahre Delikatesse angerichtet.

Ratatouille

Mit ihrem Animationsfilm über eine kochende Ratte haben die Filmemacher der Pixar-Studios eine wahre Delikatesse angerichtet.

24.11.2015

Nicht nur im Fernsehen sind Kochsendungen äußerst beliebt. Auch im Kino wird immer mal wieder tief in die Töpfe geschaut. So zelebriert auch die Trickfilmkomödie "Ratatouille " ausgiebig die Zubereitung leckerer Speisen, unter anderem den Titel gebenden mediterranen Gemüseeintopf. Das Gericht erfährt jedoch eine überzeugende Neuinterpretation - und ihr Erfinder ist eine Ratte am Herd.

Diese Ratte Remy ist mitnichten ein Müllfresser wie seine bucklige Verwandtschaft, sondern hat dank der Fernsehsendungen des Sternekochs Auguste Gusteau neue Geschmackssphären entdeckt. Seine Talente durfte er bis jetzt aber nur beim Erschnuppern von Giftködern zum Einsatz bringen. Als er von der schießwütigen Fernsehbesitzerin unversehens aus seinem beschaulichen Provinz-Rattennest vertrieben wird, landet er in der Pariser Kanalisation, und von dort ausgerechnet in Gusteaus Feinschmecker-Lokal.

Seit jedoch der Spitzenkoch aus Gram über den Verlust eines Gourmetsterns an gebrochenem Herzen starb, führt in dem Fresstempel sein cholerischer Nachfolger Skinner das Regiment. Dank ihres feinen Gaumens steigt die Feinschmecker-Ratte heimlich zum Assistenten des unbedarften Küchenjungen Linguini auf, der daraufhin zum neuen Küchenwunder erklärt wird. Nun könnte sich die Ratte nach Herzenslust kulinarisch verwirklichen - wären da nicht der missgünstige Skinner sowie Remys eigene Sippe, die sich mafiös in der Vorratskammer breitmacht.

Vom Ekeltier par excellence zum Sympathieträger: Der Nager verkörpert einerseits eine "Alles ist erreichbar "-Botschaft. Doch ihren originellen Mehrwert bekommt die Komödie durch ihr rückhaltloses Plädoyer für Genuss und einen verfeinerten Geschmack, der Remy zum Beispiel dazu treibt, todesmutig am Blitzableiter Pilze zu grillen. So bezaubert die Handlung trotz vorhersehbarer menschlich-tierischer Wirren und einer etwas laschen Auflösung nicht nur durch eine nostalgische Paris-Kulisse.

Über dem Geschehen waltet eine herrliche Exzentrik, die sich in liebevoll gezeichneten Charakteren und einfallsreichem Ratten-Slapstick austobt. So stellt das Mienenspiel des überkandidelten Remy, mit dem er den leicht bedepperten Küchenjungen von seinen Fähigkeiten als Koch zu überzeugen sucht, eine Sternstunde der Animation dar.

Andererseits haben die Tierchen ihre gruselige Anmutung nicht verloren, zumal wenn sie als Heinzelmännchen in Töpfen rühren und im Nudelteig waten. Mit subversivem, auf Erwachsene gemünztem Humor wird überdies die Küchenhierarchie mit ihren schrägen Figuren (synchronisiert unter anderem von Fernsehkoch Tim Mälzer) geschildert.

Ratatouille

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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... 27.10.200712:00 Uhr

Der Film ist richtig super.Auch für Erwachsene nicht schlecht, denn es ist zwar ein Zeichentrickfil aber auch seher schön gemacht!

Kultur 18.10.200712:00 Uhr

Der Film war einfach nur GEEIILL!!
Ich hab mir (beinahe) in die Hosen gemacht vor Lachen. Jeder, der sich meint, er müßte ewig lange Sätze schreiben über einen Film, der sich eigentlich selber erklärt, und jeder, der den Film nicht gut fand, ist ein deutscher Spießer mit Kartoffelgesicht oder mit einem Pizzagesicht oder eine Naturkatastrophe!!

tinchen 18.10.200712:00 Uhr

ein ganz lustiger und knuffiger film :-) lohnt sich auf jeden fall!

Herr D. Ummschw 17.10.200712:00 Uhr

Hallo Leute und Kinobegeisterte,
ich habe mir die Konmmentare durcheglesen und finde, dass Tina und Shevad zu lange Kommentare schreiben. Ich wäre dafür, dass man die Kommentare kurz und knackig hält.

Charlie Driggs 17.10.200712:00 Uhr

Liebe Tina,lieber Shevad, lasst euch nicht entmutigen von Leuten, die bei der Lektüre von mehr als zwei Sätzen Gehirnkrämpfe kriegen.

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