Fortsetzung des Science-Fiction-Thrillers "Pitch Black" mit Vin Diesel als Antiheld Riddick.

Riddick - Chroniken eines Kriegers

Fortsetzung des Science-Fiction-Thrillers "Pitch Black" mit Vin Diesel als Antiheld Riddick.

24.11.2015

Riddick - Chroniken eines Kriegers

Harry Potter bewegt die Millionen. 150 Millionen Dollar soll der Film gekostet, am ersten Tag schon über 60 Millionen eingespielt haben. 50 Millionen kassierte Disney-Konkurrent Warner Brothers von der Firma Mattel für die Weltrechte an Potter-Spielzeug. Klar, dass auch schon die Tübinger Kinder ihr Taschengeld abgezählt in der Hand halten.

Einige Kinder konnten das zweieinhalb-Stunden-Werk schon in Stuttgart vortesten. Am Ende waren selbst gestandene Neunjährige sichtbar erschöpft. Das Einstiegsalter von sechs Jahren scheint gelinde untertrieben für die bombastisch geratene Produktion. Auch Erwachsene sind beim Abspann erleichtert, dass jetzt mal Schluss ist. Dabei kann man dem Megafilm nicht vorwerfen, dass sich hier nur böse Kommerz-Macher reingehängt haben, auch kreative Geister zerbrachen sich bei seiner Produktion den Kopf.

Gecastet wurde mit sehr viel Fingerspitzengefühl. Die Besetzung erscheint durch die (Hogwarts-)Bank gelungen. Harry Potter (Daniel Radcliffe) ist jedoch für die deutschen Zuschauer, die einen zersausten Potter von ihrem Buchcover kennen, gewöhnungsbedürftig. Dennoch ist er überzeugend in dieser Mischung aus abnehmender Schüchternheit und erwachendem Selbstbewusstsein. Die falsch platzierte Stirnnarbe kostet ihn beim Kinder-Publikum Punkte. Dafür sympathisieren die Kinder uneingeschränkt mit dem etwas tölpelhaften Ron, dem Koloss Hagrid (Robbie Coltrane, aus der TV-Serie "Für alle Fälle Fitz") oder der schrulligen McGonagall (der großartigen Maggie Smith).

Für das kindliche Publikum steckt der Teufel im Detail, wenn da etwas nicht stimmt, hagelt es gleich Kritik. Das scheinen die Macher geahnt zu haben und zeigen sich daher ängstlich um Werktreue bemüht. Doch je näher der Film dem Buch rückt, desto vergleichbarer wird er auch mit dem Film, der beim Lesen im Kopf ablief. Die knappere Kino-Version schneidet dann notwendigerweise schlechter ab als die 336 Seiten starke Buchgeschichte.

Auch Erwachsene können der Filmversion von Chris Columbus ("Kevin allein zu Haus") einiges übelnehmen. So drückt der Soundtrack schamlos auf die Tube. Besonders häufig werden die Gefühle Spannung und Triumph erzeugt; man dürstet irgendwann nach leiseren Tönen. Trotzdem trifft die erste Filmhälfte die Atmosphäre des Buches erstaunlich gut und überrascht zugleich. Die groteske Muggle-Welt der bitterbösen Dursley, der Zauberstab-Laden in der Winkelgasse selbst für genaue Textexegeten sind diese Szenen komisch.

Doch der Überraschungseffekt zerbröselt mit dem kompletten Eintritt in die Parallelwelt Hogwarts. Die Dramaturgie wird monoton, es regiert der Effekt. Dennoch: Kinder werden den Film sehen müssen und Erwachsene vermutlich auch, wenn sie mitreden wollen. Dass die Kleinen jedoch voll auf den Potter-Film und den dazugehören Bauchladen abfahren, ist noch lange nicht gesagt.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 18sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Andi 17.09.200412:00 Uhr

Ein paar nette Bilder (die Optik ist ein bissel vom "Wüstenplaneten" geklaut), ansonsten ein strunzdummer Actionreisser mit einem Helden, der so cool ist, dass es weh tut. Schade, für das Geld hätte man mehr tun können, aber die Zielgruppe (Computerspielfans, die Gewalt und Action mögen) will das wohl so haben.

Sebastian Selig 09.09.200412:00 Uhr

Hier stimmt leider gar nichts. Große, mit dem Computer erzeugte Sets in der Totalen, billige Pappkulissen in viel zu heller Ausleuchtung bei den Nahaufnahmen, erzeugen einen Look, wie man ihn sonst nur von billigen Direct-to-Video-Produktionen gewohnt ist. Dazwischen ein bestenfalls hilflos wirkende Vin Diesel, dessen Nihilismus leider immer nur behauptet bleibt. Sämtliche Action-Szenen sind zudem so gefilmt, dass Gewalt und Tod entweder gar nicht oder außerhalb des Blickfeldes stattfindet (man hatte sich kurzfristig für eine Version für 12 Jährige entschieden). Die Handlung dabei so dröge wie eine auf 2 Stunden ausgewälzte STAR TREK-Folge mit einfach nur lächerlichen Charakteren. Wirklich Schade, PITCH BLACK war noch eine runde Nummer, das Baby hier ist leider nur ein Hammer-Schlafmittel.

Boris Dollinger 02.09.200412:00 Uhr

Nach dem Überraschungserfolg des relativ cleveren Alien-Ripoffs Pitch Black, das Diesel vor 4 Jahren den Karrieredurchbruch brachte hier nun also die Fortsetzung. Mit Pitch Black hat das optisch kräftig an Lynchs Wüstenplanet angelehnte Epos nur noch 3 der Hauptfiguren gemeinsam, von denen sich keine, nicht einmal Riddick, auch nur annähernd ähnlich wie im Vorgängerfilm verhält. Mag das bei Riddick noch ob des Fehlens allzuvieler peinlicher One-Liner eine positive Entwicklung sein, so ist der Rest des Films zwar ansprechende Action, die Story aus der man durchaus etwas hätte machen können dümpelt leider allerdings ziemlich uninspiriert vor sich hin, und es ist schon bezeichnend wenn der Nebenplot auf dem Planeten Crematoria(neben Furier, Underverse, Necromonger oder Elemental nur eine vieler eher dümmlicher Benamungen in diesem Film)dann im Endeffekt mehr Screentime verbraucht als der eigentliche Plot um den Kampf gegen die Necromonger.

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