Die Nibelungen in der Mangel der deutschen Proll- und Fäkal-Komik-Fraktion.

Siegfried

Die Nibelungen in der Mangel der deutschen Proll- und Fäkal-Komik-Fraktion.

24.11.2015

In seiner japanischen Heimat bricht der Trickfilm-Magier Hayao Miyazaki regelmäßig alle Kassenrekorde. In Deutschland hat er es mit seinen letzten Filmen „Prinzessin Mononoke? und „Chihiros Reise ins Zauberland? immerhin zu einem gewissen Kultstatus gebracht. Seine (überwiegend erwachsene) Fangemeinde wird sicher auch von seinem jüngsten Opus nicht enttäuscht sein, obwohl „Das wandelnde Schloss? schon sehr aufs kindlich Märchenhafte zielt.

Es war also einmal das arme Mädchen Sophie, das, weil ein fescher Zauberer ihr schöne Augen macht, von einer eifersüchtigen Hexe mit einem Fluch belegt wird und fortan im Körper einer Greisin ihr Dasein fristen muss. Trotz krummen Rückens verdingt sie sich als Haushälterin im Schloss des ahnungslosen Verehrers, der sich wiederum mit Sophies Hilfe vom verantwortungsscheuen Hallodri zum Friedensfürsten mausert.

Auch wenn diese simple Geschichte nach dem Jugendbuch der Britin Diana Wynn Jones kaum vom Hocker reißt, liefert Miyazaki wiederum ein Festival der Schauwerte im klassischen Zeichentrick-Format. Eine Augenweide ist das mehr wankende als wandelnde Schloss, ein bizarres Fantasiekonstrukt aus Dampfmaschine, Neuschwanstein, Archäopterix und Tanguely-Skulptur auf vier Beinen. Auch einige Nebenfiguren ? die Hexe mit Alzheimer, der vorwitzige Feuerteufel ? halten im Gegensatz zum Heidi-Klon Sophie einem Vergleich mit dem verschrobenen Personal von „Chihiros Reise? stand.

Bei so vielen optischen Attraktionen lässt es sich verschmerzen, dass der Erzähler Miyazaki diesmal deutlich hinter den Designer zurückfällt. Der Kontrast zwischen dem Idyll der Schauplätze und dem allgegenwärtigen Kriegsgerät, das schließlich bei einem infernalischen Waffengang Verwendung findet, ist das einzig irritierende Moment einer phasenweise doch recht zuckrigen Handlung.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 49sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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J 03.08.200512:00 Uhr

Schwach

Jonathan Lacher 02.08.200512:00 Uhr

Ein ziemlich lustiger Film.Aber es,gibt besser.Zum b.Die sieben Zwerge

Krimhild 01.08.200512:00 Uhr

Wer Hausmeister Krause mag, für den ist Siegfried schon jetzt ein Kultfilm.

Gerhard Schr 31.07.200512:00 Uhr

Spitzen Film richtig zum ablachen

Muschiman 31.07.200512:00 Uhr

Nicht wirklich der Renner

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