Befriedigender Abschluss der Trilogie: visuell oft aufregend, inhaltlich streckenweise überladen.

Spider Man 3

Befriedigender Abschluss der Trilogie: visuell oft aufregend, inhaltlich streckenweise überladen.

24.11.2015

Von Magdi Aboul-Kheir

14.09.2015 Spider Man 3
© null 02:41 min

Wie passend, dass Spider-Man mit seinen neuen Abenteuern zum "Tag der Arbeit" in die Kinos kommt. Denn er hat mehr denn je zu tun: mehr Feinde, mehr Stress mit der Freundin und vor allem mit sich selbst. "Spider-Man 3" ist ein vollgepacktes Kino-Spektakel um Selbstfindung, Rache und Vergebung. Sowie um Menschen und Monster, die in Häuserschluchten umherwirbeln und sich gegenseitig auf die Birne hauen.

Zunächst ist alles ganz super: Spider-Man alias Peter Parker ist ein von allen gefeierter Held, an der Uni und im Job läuft es gut, die Liebe zu Mary Jane gedeiht. Nur mit dem einst besten Freund Harry - der hält ihn für den Mörder seines Vaters - gibt es keinen Frieden. Doch als Harry nach einer Auseinandersetzung unter Amnesie leidet, scheint sich selbst das Problem in Luft auszulösen - durch die sich der Held nach wie vor elegant schwingt.

Dann ziehen dunkle Wolken auf. Eine mysteriöse fremde Macht bemächtigt sich Peter, und so wie sich sein Spinnen-Anzug schwarz färbt und ihm neue verführerische Kräfte verleiht, verdüstert sich sein Innenleben: Selbstverliebt und rachsüchtig wird er, entfremdet sich Mary Jane, tut ihr weh. In Harry erwacht derweil wieder der Hass auf Peter, und als ob der nicht schon genug mit sich und seinen Nächsten zu tun hat, bekommt er es auch noch mit zwei Bösewichtern der besonderen spezialeffektreichen Sorte zu tun: mit Sandman und Venom.

Zu feinem Popcorn-Kino und weltweiten Kassenknüllern wurden die ersten beiden Spider-Man-Filme vor allem deshalb, weil sich Regisseur Sam Raimi - trotz oder vielleicht sogar wegen all der atemberaubenden Action - Zeit für die Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehungen nahm. So entstand eine sympathische, wohltuende Balance aus Spektakel und Gefühl, Spannung und Humor.

In "Spider-Man 3" setzt Raimi das fort, er spinnt alle Fäden weiter. Doch hat er nun mit all den alten und neuen Figuren und Handlungssträngen so viel zu tun, dass es kaum in 140 Minuten passt. Den Protagonisten werden schon arge emotionale Achterbahnfahren zugemutet: Da wird gerungen, gelitten, geliebt und, ja, auch gestorben; es ist ein Verzehren, Verletzen und Verzeihen, bis schließlich jeder Topf seinen Deckel hat beziehungsweise eines auf den Deckel bekommt.

Ganz so virtuos und abgerundet wie in den Vorgängerfilmen vermag Raimi das hier nicht zu erzählen, wozu auch einige fast läppische Zufälle beitragen, derer sich das Drehbuch bedient (die schwarze Macht fällt etwa wortwörtlich vom Himmel). Technisch gibt es natürlich nichts zu mäkeln - die Tricktüftler toben sich hier aus bis zum finalen Zwei-gegen-zwei-Showdown.

Tobey Maguire gibt erneut den Superhelden von nebenan; wenn er plötzlich böse wird, trägt er die Haare leicht verwegen, Cajal um die Augen und ansonsten etwas dick auf. Kirsten Dunst darf als Mary Jane nicht nur schmachten, sondern auch mal singen, ist aber eher unterfordert. Unterfordert ist James Franco als Harry nicht, sondern wie eh und je der Grobmime des Trios. Die Nebenrollen sind klasse besetzt; im Gedächtnis bleibt der kantige Thomas Haden Church, der als Sandman zuweilen vom Winde verweht wird und mindestens so traurig wie böse dreinschaut - denn selbst die Monster haben hier eine sehr menschliche Geschichte.

Spider Man 3

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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cool 06.05.200712:00 Uhr

hey, der film war echt gut. manchmal war bisschen viel auf einmal, aber sonst: cool

Laurenzia 06.05.200712:00 Uhr

Und siehe, da vergab der Herr der Spinnen dem Sandmann seine Sünden; und es erhob sich ein Brausen und er wurde hinfortgeweht wie eine Staubwolke; und fortan wird er im Sandkasten den Kindern der Welt ein guter Spielkamerad sein.
Einstweilen wandte das Publikum sich ab; denn der Regisseur konnte sich offenbar nicht entscheiden, ob das Ganze ironisch oder ernst sein soll. Um seinetwillen hoffen wir, er möge es ironisch gemeint haben.

Abaddon 06.05.200712:00 Uhr

Irgendwie tut es mir wirklich Leid um dir guten alten Marvel-Comics...
Tobey Maguire wirkte zeitweise sogar viel naiver und kindischer als Frodo, wenn er nicht gerade Erkan und Stefan in einer einzigen Rolle verkörperte - dafür aber auch doppelt so dumm. Auch die "verwegene" Friseur hat es nicht wirklich heraus gerisssen, erinnerte sie doch mehr an einen anderen großen, vom Volk umjubelten Helden bzw. Führer.
James Franco stirbt einfach nicht, außer den Heldentod - mehr fällt mir dazu nicht ein.
Thomas Haden Church hat damals offensichtlich nicht die Rolle in der "Mumie" bekommen, durfte es aber jetzt nachholen.
Topher Grace wurde der Rolle des Venoms aus den Comics leider nicht gerecht (u.a. zu kurz zu sehen, schlechtes Drehbuch), konnte jedoch den einzigen Pluspunkt des Films demonstrieren: die Animationen und Spezialeffekte waren super!
Kirsten Dunst war zum Heulen und stand für die emotionale Seite des Films ein - was für eine "Emo-Scheisse". ​
Beste Rolle hatte diese seltsame, aber aggressive schwarze Blutzelle, die mit einer wunderbaren Slapstik-Einlage glänzte.
Fazit: Propaganda-Patrioten-Emo-Effek​t-Film
Schade um das Geld, schade um die Marvel-Comics, schade um die verschwendete Zeit.

MC 05.05.200712:00 Uhr

Das war wohl der geilste Film, den ich je gesehen hab! Der lustigste Film der Spiderman-Reihe, der actionreichste Film überhaupt! Von vorne bis hinten Action pur!
Die einzigen 2 Mängel waren darin, dass Spiderman im Finale vor der US-Flagge läuft und das Tobey Maguire echt nicht richtig heulen kann :D
Aber mal an alle Leute, die meinen, es war zu viel Action: Hallo? Des ist ne Comicverfilmung und kein Drama oder ne doofe Oper... Da braucht es nicht viel an Kultur...
Und der Vergleich von Desert Storm und dem Sandmann ist wohl recht lächerlich :D Manche Leute brauchen eben an komischen Stellen ihre Fantasie :D

me 05.05.200712:00 Uhr

geiler film, viel action

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