Geistig schlichtes Sandalen-Spektakel mit hohem Schauwert-Faktor.

Troja

Geistig schlichtes Sandalen-Spektakel mit hohem Schauwert-Faktor.

24.11.2015

Von che

Troja

Rund 400 Millionen Dollar soll „Troja? inklusive Werbung und Premierenpartys gekostet haben. Dass man die nicht mit einer werktreuen Umsetzung vom Homer'schen Hexametern oder althistorischer Akkuratesse wieder hereinbringt, ist klar. Regisseur Wolfgang Petersen bewältigt die Pflicht, das sperrige Kulturgut auch den zwölfjährigen Stammkunden der Multiplexe schmackhaft zu machen, indem er weniger an die Literatur als an die Genre-Tradition des monumentalen Sandalenfilms anknüpft.

Und so lange der Film in aller Naivität mit entsprechenden Schauwerten protzt ? den kolossalen Bauten, den von der Digitaltechnik ins Megalomanische transformierten Kriegermassen, den Zweikämpfen zwischen waffenstarren Muskelmännern ?, kann man ihm nicht wirklich böse sein. Allerdings überträgt sich dises Comic-Feeling umstandslos auch auf die Handlung. Das Drehbuch von David Benioff ist ein Wechselbad von Schmierentragödie und Rammbock-Action mit Dialogen auf Karl-May-Niveau und Charakteren aus den üblichen Hollywood-Backförmchen ? vom Tugendschaf Hektor bis zum schmierigen Machtmenschen Agamemnon.

Also alles wie einst „Ben Hur?? Nicht ganz, denn neben Verstand fehlt diesem Film eindeutig auch das Herz. Im Kern geht es eben doch nur um Militärstrategie im Interesse von Ehre und Nation, was außer Berufsoffizieren niemanden ernsthaft erschüttern sollte. Allein Brad Pitt als zynischer Eigenbrötler Achill bemüht sich redlich um charakterliche Widerhaken, ehe ihn der Plot ohne rechtes Motiv zum wutschnaubenden Supermann in einem nunmehr seelenlos abrollenden Antiken-Scharmützel herunterstuft.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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DieJudith 17.05.200412:00 Uhr

Die vielen Liebespaare sind etwas zu viel, EIN Liebespaar hätte doch gereicht, naja. Ansonsten war er echt spannend und emotional, finde ich. Außerdem finde ich ja, dass Orlando Blomm ein ganz schlechter Schauspieler ist, aber Brad Pitt ist dafür um so besser, er hat den Film so zu sagen gerettet

amy 17.05.200412:00 Uhr

GENIAL!!! ein großartiger, sehenswerter film über eine sehr bekannte geschichte mit kampf-, liebes- und menschlichen szenen, was will man mehr??

Martin 16.05.200412:00 Uhr

Fantastisch! Weniger die Geschichte schreibt den Erfolg des Filmes, vielmehr sind es die Künste modernen Kinos!

n.a 16.05.200412:00 Uhr

hmm herr eichele schreibt wie fast immer merkwürdige sachen (um nicht zu sagen mist)-
der film ist nicht das non plus ultra (wenn man ihn mit anspruchsvollen nicht hollywood filmen vergleicht) aber sicher das beste was in letzter zeit aus hollywood kam-
und gerade die dialoge sind deutlich schlauer als in manch anderen hollywood filmen (liegt wahrscheinlich an homer)-
der film ist zb "herr der ringe" in sachen dialoge und schauspieler haus hoch überlegen
die story ist auch um einiges besser-
also ich hab aus hollywood in den letzten jahren kaum ein film mit einem budget über 75 millionen dollar gesehn der deutlich besser war-

Franzi 15.05.200412:00 Uhr

Ich fand den film echt supergeil.

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