Ortsentwicklung

Liebenswert bleiben oder werden

Beim ersten Hopfauer Bürgerforum brachten am Mittwochabend rund 50 Bürger zahlreiche Vorschläge für die Zukunft der Glatttalgemeinde ein.

16.11.2018

Von Margita Manz

Der Ortschaftsrat verzeichnete beim ersten Bürgerforum in Hopfau reges Interesse. Eine jährliche Wiederholung ist gewünscht.Bild: Margita Manz

Der Ortschaftsrat verzeichnete beim ersten Bürgerforum in Hopfau reges Interesse. Eine jährliche Wiederholung ist gewünscht.Bild: Margita Manz

Mit dem ersten Bürgerforum in der Geschichte Hopfaus hatten Ortsvorsteher Albert Beck und der Ortschaftsrat die Bürger aufgefordert, sich gemeinsam Gedanken zu machen, um den Ort auch für die Zukunft lebenswert zu erhalten. Über 50 interessierte Männer und Frauen drängten sich am Mittwochabend im Vorraum der Glatttalhalle.

Gute Infrastruktur

Ortsvorsteher Beck ließ in einem virtuellen Rundgang durch den Ort die vergangenen 30 Jahre Revue passieren. „Es wurde viel erreicht, aber es sind noch einige Wünsche der Bürger offen geblieben“, stellte Albert Beck fest. Als Beispiele für erfolgreiche Realisierungen nannte der Hopfauer Ortsvorsteher unter anderem die Ortdurchfahrt Sommerberg, die Glatttalhalle als Mehrzweckhalle, die energetische Sanierung des Schulgebäudes, den Ausbau der Glattalstraße von Bettenhausen nach Hopfau und Hochwasserschutzmaßnahmen. Der durchgängige Radweg nach Glatt werde gut angenommen. Die Neubaugebiete „Dorfwiesen“ und „Amselweg“ seien ebenso gelungen wie die Umgestaltung des Kindergartens und der Volksbank. Stolz verwies Beck zudem auf das schnelle Internet im Ort.

Bezüglich der Infrastruktur befand der Ortsvorsteher, dass Hopfau mit einem Metzger, einem mobilen Bäckerverkaufsstand, der Tankstelle, dem Floristik-Geschäft „BlattWerk“, dem Duttenhofer’schen Apfelgut und der Baumschule Späth über eine gute Grundversorgung verfüge.

Auf der Liste der noch nicht realisierten Projekte stehen die BauErschließung von Bauland im Bereich „Amselweg Süd II“, das Schuppengebiet Dobeltal, der Ausbau der L409 nach Sulz, der Neubau der Ortsdurchfahrt Neunthausen, der Anschluss des Brachfelds an die Kanalisation und die Kläranlage sowie der Wegebau bei der Flurbereinigung auf dem Weiler Brachfeld.

Der stellvertretender Ortsvorsteher Thomas Mutschler als Moderator forderte die Teilnehmer auf, Wünsche und Anregungen mitzuteilen. Nach anfänglichem Zögern entwickelte sich aus einzelnen Wortmeldungen rasch ein angeregter Austausch.

Beim Punkt „Infrastruktur/Wege- und Straßenbau“ äußerten einige Hopfauer den Wunsch nach Beleuchtung und einem Gehweg nach Neunthausen und ins Dobeltal und forderten den Ausbau der L409 nach Sulz. Der Zustand des Dobelwegles wurde moniert und eine dringende Sanierung angeregt, was Beck aber als schwieriges Unterfangen bezeichnete, da die Angrenzer dabei ein Mitspracherecht haben. Die zu enge Einmündung ins Sportgelände wurde bemängelt und eine Verkehrsberuhigung in diesem Bereich gewünscht. Die Anwohner des Amselwegs klagten über die Inselbepflanzung am Straßenrand. Mutschler hofft auf bessere Planung in neuen Abschnitten und nahm den Punkt an die große Tafel mit auf. Für die bestehenden Beete sollten Pflegepatenschaften geschaffen werden, da die Stadt mit den Pflegearbeiten nicht nachkommt.

Pflegebedürftige Hanglagen stören aus Sicht einiger Bürger ebenfalls das Ortsbild, was nur mit großangelegten Pflegeaktionen oder Sanktionen gegen die Eigentümer verbessert werden kann. „Hopfau wächst zu“, stellte Noch-Ortsvorsteher Albert Beck scherzhaft fest, räumte aber ein, dass die Verbuschung, Verschattung und Zuwucherung der Landschaft im Glatttal tatsächlich ein optisches Manko sei.

Von mehreren Bürgern wurde nach dem ersten Hopfauer Bürgerforum angeregt, ein solches öffentliches Forum künftig im jährlichen Rhythmus anzustreben. Die anwesenden Ortschaftsräte befürworteten dies zwar grundsätzlich, verwiesen aber auch auf die wenig genutzte Bürgerfragestunde in den Ortschaftsratssitzungen.

Zugang zur Glatt fehlt

Auf Leitsprüche wie „Bürger für Bürger“ und „Hopfau will aktiv werden“ sollen bald echte Aktionen folgen.

Weiteren Diskussionsstoff boten die Spielpätze, die Baulanderschließung und Projekte mit Bürgerbeteiligung. Einige Teilnehmer waren sich einig, dass mit kleinen Vorhaben wie dem Bau einer Grillstelle im Dobeltal bald begonnen werden sollte. Was von den ISEK-Planungen übriggeblieben oder realisiert worden sein, wurde nicht ersichtlich.

Die Vorlandabgrabung als ein Beispiel hat allerdings nicht den gewünschten Effekt für die Hopfauer bekommen: Der Hochwasserschutz funktioniert, aber der Zugang zur Glatt ist nicht möglich. Diskutiert wurde auch die weitere Nutzung des Schulhauses.

Der Ortschaftsrat wird nun die vielen Punkte zusammenfassen und planen, wie die Bürgerinteressen umgesetzt werden können.

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Erstellt:
16.11.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 51sec
zuletzt aktualisiert: 16.11.2018, 01:00 Uhr

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