Eishockey

Sturm-Ära endet mit Pleite

Ausgerechnet beim Ausstand des erfolgreichen Bundestrainers belegt der Gastgeber beim Deutschland-Cup den letzten Platz.

12.11.2018

Von DPA

Der erfolgreichste deutsche Eishockey-Bundestrainer, Marco Sturm, hat sich von seinen Spielern verabschiedet  sportlich enttäuschend war allerdings das Abschneiden beim Deutschland-Cup. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Der erfolgreichste deutsche Eishockey-Bundestrainer, Marco Sturm, hat sich von seinen Spielern verabschiedet sportlich enttäuschend war allerdings das Abschneiden beim Deutschland-Cup. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Nach der Niederlage zum Abschluss seiner Amtszeit hielt sich der erfolgreichste Bundestrainer der Geschichte des Deutschen Eishockey-Bundes bei seiner Abschiedsrede ganz kurz. „Ich kann mich eigentlich nur bedanken. Es tut auch weh, Tschüs zu sagen“, bekannte Marco Sturm, der sein letztes Spiel als Coach der DEB-Auswahl gestern beim Deutschland Cup in Krefeld mit 0:2 (0:0, 0:0, 0:2) gegen die Slowakei verlor.

Vor 4295 Zuschauern schaffte es das deutsche Team nicht, in 60 Minuten ein Tor zu erzielen. In dem zähen Match schossen die Slowaken dagegen kurz vor Ende durch Marcel Hascak (55.) und Radovan Pulis (56.) zwei Tore binnen 24 Sekunden. Dadurch beendet Deutschland das Vier-Nationen-Turnier erstmals seit 2005 wieder als Letzter. Wie im Vorjahr gewann Olympiasieger Russland durch ein 4:2 im entscheidenden Spiel gegen den Zweiten aus der Schweiz.

Der erneut große Kampf des ersatzgeschwächten deutschen Teams, das Sturm gern ein kleines sportliches Abschiedsgeschenk gemacht hätte, wurde nicht belohnt. Schon gegen Russland und die Schweiz hatte es knappe Niederlagen gegeben.

Sturm fliegt bereits heute nach Los Angeles, wo er beim NHL-Team der LA Kings Assistenzcoach wird und sich für einen Cheftrainerposten in der weltbesten Liga empfehlen will. Schon vor dem Spiel gegen die Slowakei hatten sich die Spieler öffentlich mit emotionalen Worten vom sichtlich gerührten Coach verabschiedet. Kapitän Moritz Müller kämpfte auf dem Eis mit den Tränen, als die Botschaften und Bilder von den Olympischen Spielen im Februar eingeblendet wurden. In Pyeongchang hatte Sturm Außenseiter Deutschland sensationell zur Silbermedaille geführt – dem größten Erfolg im deutschen Eishockey überhaupt. „Für mich persönlich waren die vergangenen Jahre mit dir die schönsten überhaupt in der Nationalmannschaft“, sagte Müller.

Seit 2015 hatte Sturm auch immer wieder versucht, vermeintliche Missstände vor allem bei der Nachwuchsarbeit zu verbessern. Zu seinem Abschied ermahnte der 1006-malige NHL-Spieler noch einmal die DEL, mehr für die Jugendarbeit zu tun: „Momentan reicht es einfach nicht. Es ist ein Muss, etwas zu ändern.“

Wer Nachfolger als Bundestrainer wird, ist unterdessen noch unklar. Mögliche Kandidaten wären der frühere NHL-Coach Ralph Krueger (59) - derzeit Fußball-Geschäftsführer beim FC Southampton – oder Ex-Bundestrainer Uwe Krupp (53) vom tschechischen Tabellenführer Sparta Prag. dpa

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Erstellt:
12.11.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 12.11.2018, 06:00 Uhr

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