„Eine spezielle Playlist für Eutingen“

SÜDWEST PRESSE: Herr Hofrichter, die Originalband ABBA hat sich nach der Trennung vor 35 Jahren wieder zusammengeschlossen, wenn auch nur für zwei neue Songs. Wie war Ihre erste Reaktion darauf?

Dan Hofrichter: Ich war natürlich begeistert von dieser Nachricht. Benny Andersson und Björn Ulvaeus sind immer noch hervorragende Komponisten, deshalb bin ich sehr gespannt auf die zwei neuen Lieder. Wir Bandmitglieder lieben diese Gruppe und ihre Musik einfach. Sie ist unsterblich.

Noch ist nicht ganz klar, wann die beiden Songs erscheinen. Sollte dies Mitte Juni noch der Fall sein, würden Sie diese noch in Ihr Programm für den Auftritt in Eutingen aufnehmen?

Leider würde uns das nicht reichen, um die Songs perfekt und authentisch einzustudieren. Da wäre ja lediglich eine oder zwei Wochen Zeit. Aber: Ich hoffe, dass wir in der näheren Zukunft nochmals in Eutingen auftreten – und die zwei neuen Lieder dann natürlich mitbringen.

Wie kam es überhaupt zum Auftritt in Eutingen?

Die Gemeindeverwaltung hat unseren Promoter Karl-Heinz Siber im Februar kontaktiert. Für uns war es klar, dass wir zusagen.

Sind Sie davor schon einmal in der Umgebung aufgetreten?

Nicht in Eutingen direkt, aber wir sind in den vergangenen Jahren sehr glücklich darüber gewesen, in dieser Gegend häufig konzertieren zu dürfen. So waren wir beispielsweise in Baden-Baden und Besigheim.

Also ist die Gemeinde mit ihren 5600 Einwohnern Ihnen nicht zu klein als Auftrittsort?

Keineswegs. Wir mögen Orte in der Größe Eutingens, da machen wir keinen Unterschied zu den Zuschauern in Großstädten. Menschen überall auf der Welt mögen den Sound ABBAs, und wir bringen diesen gerne zu ihnen. Es ist interessant, in ganz Europa aufzutreten, weil wir merken, wie unterschiedlich die Besucher die Songs mitsingen. Und von allen Ländern, die wir besucht haben, kennen die deutschen Zuhörer die Texte am besten.

Welche Songs dürfen die Zuhörer in Eutingen in Ihrer Show erwarten?

Wir erstellen eine spezielle Playlist. Unterschiedliche Orte benötigen unterschiedliche Musik. Natürlich sind viele der Evergreens wie „Mamma Mia“, „Dancing Queen“ und „Money, money, money“ dabei. Aber auch Songs wie „Our last summer“, „Bang a Boomerang“ oder „One of Us“ werden die Eutinger zu hören bekommen.

Wie kann man solch eine erfolgreiche Band wie ABBA überhaupt professionell covern?

Unsere Aufgabe ist es, bei jedem Auftritt so nah wie möglich an das Original heranzukommen – und das ist schwer. Allein Benny Anderson als Beispiel, der war und ist ein Keyboard-Guru. Er besitzt unglaubliche Instrumente wie die Yamaha GX-1. Das ist der „Heilige Gral“ in diesem Bereich und es gibt nur wenige Exemplare auf der ganzen Welt. Zudem ist sie extrem teuer, man kann dieses Instrument also fast gar nicht bekommen. Das macht es auf der Bühne so schwer, an den originalen Sound zu kommen. Daher müssen wir viele Arbeitsstunden in das Editieren und Einstudieren investieren, um nach ABBA zu klingen.

Werden Sie Zeit haben, das Fest zu 1250-Jahre-Eutingen zu erleben?

Dieses Fest ist eine große Sache. Wir freuen uns darauf und werden nach unserer Ankunft am Freitagmittag Zeit haben, Eutingen anzuschauen. Allerdings nur an diesem Mittag, weil wir am Samstag gleich wieder ein Konzert haben und zwar in Mikulovice in Tschechien. Das sind 800 Kilometer Distanz, weshalb wir früh los müssen. Zudem steht am Sonntag gleich der nächste Auftritt in Kelc bevor. Aber nun freuen wir uns erst einmal auf unsere Besucher in Eutingen.