Jubiläum
Seit 60 Jahren Gefallen aneinander
Thea und Dieter Slomma aus Grünmettstetten feiern heute Diamantene Hochzeit.
Der könne ihr schon gefallen, bekannte die achtzehnjährige Thea Kluge bei ihrer ersten Begegnung mit dem stattlichen Burschen Dieter Slomma – und so blieb es bis zur Diamantenen Hochzeit.
Beide kamen aus „dem Osten“ und waren evangelisch. Sie in der DDR bereits volljährig geworden, er zwar gleichaltrig, aber seit der Grundschulzeit in der Bundesrepublik lebend, noch unmündig. Slommas Mutter verweigerte ihre Einwilligung zur Heirat, weil sie dem jungen Glück nicht traute, so musste das Paar auf seinen 21. Geburtstag warten.
Zum Streiten blieb keine Zeit
Die Hochzeitsfeier am 26. September 1958 fiel recht bescheiden aus und die junge Familie fand im streng katholisch geprägten Grünmettstetten eine zurückhaltende Aufnahme. Allein Pfarrer Haizmanns christlich-praktische Nächstenliebe half beim Eingewöhnen, als Thea Slomma mit zwei Töchtern in das Bauernhaus einzog. Ihr Mann war wochenlang als Parkettleger unterwegs, da versicherten sie sich nur brieflich ihrer Gefühle. „Zum Streiten blieb gar keine Zeit“, sagt Thea Slomma und zwinkert dabei.
Freiheitliche Zukunftsaussichten suchten und fanden die Beiden in ihrer neuen Heimat – und gaben viel zurück. Artur Fischer konnte seinen Erfindergeist frei wehen lassen, wusste er seine Patentverwaltung in Thea Slommas ordnenden Händen wohl verwahrt und seine Mitarbeiter dank Dieter Slommas Sanitäter- und Feuerwehrwissen gut gesichert. Neidisch betrachteten die umliegenden Ortschaften die stets ein wenig bessere Ausstattung der Werksfeuerwehr. Am Aufbau der Grünmettstetter Kapelle trug Dieter Slomma mit handwerklichem Geschick bei. Erst im alten Schulhaus, dann im Altheimer Gemeindesaal feierten die Protestanten ihre Gottesdienste, für die Thea Slomma den nüchternen Räumen ein andachtsvolles feierliches Gepräge gab. Mit ihrem Engagement in Gesangverein und VdK trug sie zum blühenden Gemeinwesen bei. Noch heute zeigt sie ihr Talent, aus flüchtigen Begegnungen echte Freundschaften erwachsen zu lassen.
Bis ganz nach oben haben es die Slommas gebracht, das Haus am oberen Ende der Killbergstraße errichteten sie mit Sohn Hermann komplett aus eigener Kraft. Ihre Enkelgeneration strebt derzeit in die Phase der Familiengründung, da sieht sich das diamantene Jubelpaar noch mehr gefordert, ihre Familienmitglieder wie auch Freunde mit persönlich gewidmeten Geschenken zu überraschen.