Limburg/Rottenburg
Verurteilter Sexualtäter sagt im «Elysium»-Prozess aus
Im Prozess um die Kinderporno-Plattform «Elysium» hat der Hauptbeschuldigte im aufsehenerregenden Missbrauchsfall von Staufen über einen der vier Angeklagten ausgesagt.
Limburg. Der Zeuge habe am Donnerstag vor dem Landgericht Limburg sich umfangreich geäußert, berichtete ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Dieser habe demnach gesagt, im Auftrag des mutmaßlichen «Elysium»-Administrators Nacktfotos des Sohnes seiner damaligen Partnerin angefertigt zu haben. Der Junge sei darauf in «verschiedenen sexualisierten Posen» zu sehen gewesen.
Der nun gehörte Zeuge war vor einigen Monaten vom Landgericht Freiburg zu zwölf Jahren Haft mit Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Er war für schuldig befunden worden, gemeinsam mit seiner Partnerin deren Sohn mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen sowie das Kind auch selbst missbraucht zu haben.
Die Generalstaatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann über die Plattform «Elysium» mit dem Angeklagten in Kontakt gekommen war. Die bestellten Jungen-Bilder sollen eine «persönliche Widmung» für den Angeklagten beinhaltet haben.
Das Landgericht Limburg verhandelt seit August den «Elysium»-Fall. Vier Männern aus Hessen, Baden-Württemberg und Bayern wird vorgeworfen, die riesige, weltweite Plattform im verborgenen Darknet betrieben oder sich am Betrieb daran beteiligt zu haben. Zu diesen gehört auch ein 58-Jähriger aus dem Raum Rottenburg.
Zum Dossier: Prozess zur Kinderporno-Plattform Elysium