Bildungspolitik

589 Millionen für Schulen: Auch Horb will Fördermittel

Die Horber Schulen sind insgesamt gut aufgestellt. Trotzdem hat auch die Stadt Hilfe aus dem Geldtopf von Bund und Ländern beantragt.

21.08.2018

Von Pascal Kopf

Auch in die Gutermann-Schule wurde investiert. Bild: Kuball

Auch in die Gutermann-Schule wurde investiert. Bild: Kuball

Bund und Land kooperieren erstmals in puncto Schulsanierung und stellen 589 Millionen Euro für die baden-württembergischen Kommunen zur Verfügung. Nach Schätzungen des Städtetags werden rund vier Milliarden Euro benötigt, um alle Missstände an den Schulen zu beseitigen. Wie steht es um den Zustand der Horber Schulen? Wie viel von der Fördersumme kommt in der Stadt an?

Stadtsprecher Christian Volk beschwichtigt auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE: „Es gibt keine Horber Schule, die in einem so schlechten Zustand ist, dass es akuten Bedarf gibt.“ An den Horber Schulen sei in den vergangenen Jahren in Millionen-Höhe investiert worden. Im Martin-Gerbert-Gymnasium beispielsweise wurden neue Innenräume geschaffen, neue Wände eingezogen
sowie neue Schallschutzdecken und Beleuchtung eingebaut. Dazu gab es Modernisierungen an zahlreichen Grundschulen. Die seit 2014 in diese Projekte investierte Summe beziffert Volk auf 1,3 Millionen Euro.

Außerdem wurden seit 2010 zahlreiche Fachräume an den weiterführenden Schulen erneuert. Die Schulen sollten durch die entsprechenden Maßnahmen attraktiver gemacht werden, so Stadtsprecher Volk. Außerdem wurden Heizungssysteme und WC-Anlagen saniert sowie Fenster, Bodenbeläge und Tür- und Schließanlagen erneuert. Dies hat etwas 1,6 Millionen Euro gekostet.

Zudem wurden 670000 Euro in die Mensa der Gutermann-Grundschule und 410000 Euro für verschiedene Räume an der Gemeinschaftsschule auf dem Hohenberg investiert. 300000 Euro flossen in den Neubau von zwei Klassenzimmern an der Realschule und 1,3 Millionen Euro in die Erweiterung der Ganztagesgrundschule Talheim mit Mensa.

Es ist also viel geschehen in den vergangenen Jahren. Trotzdem hält man auch in der Horber Verwaltung immer die Augen nach neuen Fördermöglichkeiten offen: „Es wurden auch in Horb Zuschussanträge nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KInvFG) gestellt“, so Volk. Man will also auch in der Neckarstadt etwas abhaben vom 589-Millionen-Paket von Bund und Land. Die Anträge wurden gestellt – wann die Förderbescheide im Rathaus eintrudeln kann Volk jedoch noch nicht sagen. An der Grundschule Altheim sollen demnächst für 820000 Euro Dach, Fassade und Fenster saniert werden. Außerdem soll ein Aufzug eingebaut werden. Investiert werden soll auch in das Martin-Gerbert-Gymnasium: 599000 Euro, insbesondere für weitere Raumsanierungen, die Dachsanierung des Altbaus, eine elektronische Schließanlage und eine Fassadensanierung.

Für das Schulzentrum Hohenberg mit Realschule und Gemeinschaftsschule werden 471500 Euro benötig: Für weitere Raum- und Beleuchtungssanierungen, die Erneuerung des Trinkwasserverteilsystems, die Chemiesaal-Ausstattung an der Realschule und eine elektronische Schließanlage.

Arbeiten am Martin-Gerbert-Gymnasium werden zudem durch das Programm „Klimaschutz plus“ gefördert. Auch für die Grundschule Altheim sollen demnächst Anträge im Rahmen dieses Programmes gestellt werden.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger findet es „richtig und wichtig, dass hier Land und Bund mit entsprechenden Förderprogrammen die Kommunen unterstützen“. Horb sei es aufgrund seiner dezentralen Struktur oft nur möglich, entsprechende Sanierungen mit einer Co-Finanzierung zu stemmen.

Dr. Timm Kern, bildungspolitischer Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, schließt sich der Kritik des Städtetags an und sagt: „Angesichts eines Sanierungsstaus von geschätzt vier Milliarden Euro, fällt das Landes- und Bundesprogramm mit 589 Millionen Euro bescheiden aus.“ Zudem kritisiert er die kurzen Fristen in den Programmen. In diesen kleinen Zeiträumen ließen sich größere Vorhaben schwer umsetzen.

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Erstellt:
21.08.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 21.08.2018, 01:00 Uhr

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