Action auf dem Acker begeistert viele

Wer am Wochenende in Richtung Kaltenhof fuhr, wurde schon von weitem von einem alten Traktor, der am Seil eines Kranes hing und einem überdimensionalen Strohpuppen-Pärchen begrüßt.

Der Hof auf der Höhe zwischen Dürrenmettstetten und Leinstetten verwandelte sich erneut, dem Zwei-Jahres-Rhythmus folgend, drei Tage lang in ein Mekka von Bulldogs, Schleppern und landwirtschaftlichen Geräten. Tausende Besuchter wollten das Spektakel verfolgen. Zum ersten Mal veranstaltete der Dorfgemeinschaftsverein zusammen mit den Leinstetter „Zündkäpsele“ das fünfte landwirtschaftliche Herbstfest.

Was als kleines Treffen der Leinstetter begann, hat sich in den vergangenen acht Jahren längst zu einer Großveranstaltung für Schlepper- und Landwirtschaftsfreunde aus der nahen und weiten Umgebung entwickelt.

Die Hauptattraktion war das Schlepperrennen auf dem stoppeligen Strohfeld. Nach einem zähen Start der Anmeldungen, kamen dann doch noch genügend Traktoren zusammen. Die Schlepper traten in verschiedenen Leistungsklassen zwischen 20, 60, 80, 150 und über 150 PS gegeneinander an. Zuerst musste eine lange Gerade gefahren werden, dann in einer Strohbox gewendet und die Strecke zurück zum Ziel bewältigt werden. Schlepper der Marken Fahr, Güldner, Deutz, Fendt, John Deere, Claas, Massey Ferguson, Porsche und sogar ein Eigenbau waren angetreten. In den Rennen schlugen sich die kleineren Fahrzeuge ganz passabel: Mit einem kleinen Wendekreis hatten die wendigeren Traktoren Vorteile in der Strohbox, außerdem kamen die großen Bulldogs auf der kurzen Strecke nicht auf Geschwindigkeit. Am Streckenrand verteilt standen jede Menge kleine Gruppen von Experten, die sich angeregt unterhielten und den Fahrern Tipps gaben: „Geschwindigkeit bringt nichts, du musst anziehen“, war aus einer Gruppe zu hören.

Nachdem die Fahrer in Startposition gegangen waren, wurden die Drehzahlen der Motoren höher gedreht, die Auspuffe qualmten, dann sprang die Startampel auf Gelb – und los ging’s. Die Fahrer der kleinen Traktoren holten alles aus ihren Schleppern heraus und wussten, dass schon kleinste Fehler, vor allem beim Wenden, den Sieg kosten konnten. Gefahren wurde je zweimal auf der linken und zweimal auf der rechten Bahn, die Zeiten wurden dann zum Endergebnis addiert.

Fahrten auf zwei Rädern

Krachende Getriebe, Hochstarts und Fahren auf zwei Rädern boten reichlich Action für die vielen hundert Zuschauer.

Der älteste Rennfahrer war der 78-jährige Egon Keck aus Glatt, der mit seinem 14 PS-Güldner angetreten war.

Selbst die Pressevertreter durften bei einer Mitfahrt im 250 PS starken Traktor dieses besondere „Feeling“ erleben und waren begeistert.

Anschließend wurde der Parcour für das Kindertraktorfahren, das sehr gut angenommen wurde, umgebaut.

Gefeiert worden war nicht nur mit knatternden Motoren, sondern bereits am Freitag bei der Stoppelacker-Party mit DJ Steffen. Beim großen Unterhaltungsabend am Samstag sorgten die „Nagoldtal-Musikanten“ mit böhmisch-mährischer Blasmusik für Stimmung im Festzelt.

Der Sonntag wurde mit einem Festgottesdienst an der Wendelinus-Kapelle eröffnet, bei dem auch Fahrzeuge geweiht werden konnten. Zum Frühschoppen spielte der Musikverein Leinstetten, nachmittags sorgten der Musikverein Dießen und die Leinstetter „Oldies“ für Unterhaltung.

Auf großes Interesse stieß das große Oldtimer- und Schleppertreffen. Fachfirmen stellten zum Thema Land- und Forstwirtschaft aus. Außerdem gab es gestern einen Naturpark-Markt.

Kinder konnten sich auf der Strohhüpfburg aus gestapelten Strohballen in Form eines Schleppers aufstoben.