Kreis Tübingen · Wirtschaft

Arbeitsmarkt trotz Winter stabil

Obwohl tief in der kalten Jahreszeit, gibt es ortsabhängig sogar minimale Entspannung bei den Arbeitslosenzahlen.

03.01.2020

Von Eike Freese

Symbolbild: Bundesagentur für Arbeit

Symbolbild: Bundesagentur für Arbeit

Landkreis-übergreifend stabile Zahlen mit leicht günstigerer Entwicklung rund um Tübingen und etwas schlechteren Werten rund um Reutlingen: Die Arbeitslosigkeit in der Region ist seit vergangenem Monat nahezu gleich geblieben. Im gesamten Bezirk Reutlingen der Agentur für Arbeit (Landkreise Tübingen und Reutlingen) waren im Dezember 8486 Menschen in der Agentur und den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Ausgehend von der letzten statistischen Auswertung im November bedeutet das, dass 16 Männer und Frauen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen waren. Die Arbeitslosenquote bleib somit stabil bei 2,9 Prozent (zum Vergleich: Die Quote für Baden-Württemberg stieg um 0,1 Prozent auf 3,2 Prozent).

Mit der Dezember-Statistik der Agentur für Arbeit liegt nun auch die aktuelle Beschäftigtenzahl der Region vor. Zum Stichtag 30. Juni 2019 (dem letzten Erhebungsstand) waren 199 009 Menschen im Bezirk sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit wurde abermals ein neuer Höchstwert erreicht: 3 228 Menschen mehr als im Vorjahresquartal waren in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, was einem Plus von 1,6 Prozent entspricht.

Leichtes Minus in Tübingen

Speziell im Landkreis Tübingen waren 3178 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – das entspricht einer Quote von 2,5 Prozent und einem Minus gegenüber dem November von 56 Menschen oder 0,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist die Entwicklung indes weniger positiv: Im Landkreis Tübingen liegt die Zahl der Arbeitslosen um 0,9 Prozent höher. Im benachbarten Landkreis Reutlingen gab es im Dezember 5308 Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Im Gegensatz zu unserem Landkreis stieg hier die Quote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent auf 3,3 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent.

„Im Dezember ist im Regelfall eher mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu rechnen“, kommentiert Wilhelm Schreyeck die aktuellen Zahlen. Schreyeck ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen, er zeigt sich verhalten optimistisch angesichts der Daten, die er an einer gewöhnlichen Winter-Periode misst, die statistisch gesehen ungünstiger ausfällt: „Insofern ist es eine erfreuliche Nachricht, dass dies für den Dezember 2019 bei uns nicht zutrifft.“

Schreyeck glaubt, dass der bislang relativ milde Winter mit dafür gesorgt hat, dass es bislang kaum zu wetterbedingten Kündigungen kam. Auch Betriebe, die Wetter-unabhängig sind, versuchten bei konjunkturellen Schwankungen, wie sie derzeit herrschten, Personal eher zu halten. „Ein Grund dafür ist der Fachkräftemangel“, so Schreyeck. Mit Sorge betrachte er indes die Entwicklung der gemeldeten offenen Arbeitsstellen: „Hier verzeichnen wir abermals ein dickes Minus“, so der Agentur-Chef.

Weniger offene Stellen

Tatsächlich haben die Arbeitgeber der Region zum Jahresende deutlich weniger offene Arbeitsstellen gemeldet: 604 Jobangebote wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Reutlingen neu zur Vermittlung in Auftrag gegeben. Das sind 28 Prozent weniger als im November – und sogar 43,1 Prozent weniger als im Dezember 2018. Auch der Bestand an freien Stellen, der der Arbeitsvermittlung zur Verfügung stand, sank auf nun 2940. Im Vergleich zum Dezember 2018 ergibt dies ein Minus von 24,7 Prozent.

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Erstellt:
03.01.2020, 15:55 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 03.01.2020, 15:55 Uhr

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