Tübingen

Blödsinn

Einen Ausblick auf die Herausforderungen des neugewählten Tübinger Kreistags gab SPD-Kreisrat Michael Lucke in seiner „Kreisecke“ vom 27. August. In einem Leserbrief vom 9. September regte daraufhin Carsten Helmers den Ausbau eines „Naherholungsgebietes Rammert“ inklusive Baumwipfelpfad, Waldseilgarten und MTB-Trails an, um Neckar- und Steinlachtal zusammenzubringen.

10.09.2019

Von Ute Woeckner, Tübingen

Leserbriefschreiber Carsten Helmers will SPD-Fraktionschef Michael Lucke motivieren, den Rammert in ein Naherholungsgebiet mit Baumwipfelpfad, Waldseilgarten und MTB-Trails als Quelle wirtschaftlichen Erfolgs auszubauen. Entsetzen! Ein zweiter Schönbuch? Landschaftsverbauung durch lärmige Eventstationen und Parkplätze wie in den Alpen?

Der Rammert ist bereits seit Jahrzehnten ein naturnahes Naherholungsgebiet der dezenteren Sorte. Den muss man nicht „ausbauen“. Hier kann man ganz entspannt spazieren gehen, wandern, joggen, den Hund ausführen, radeln, moutainbiken und einfach nur so den Wald genießen. Ohne Gedöns. Sogar unauffällige Wanderparkplätze gibt es in ausreichender Anzahl rund um den Rammert, um mit dem SUV und anderen Stinkern anzufahren. Muss jetzt auch noch dieser Wald zur Wirtschaftsförderung zerstört und in einen Rummelplatz umgewandelt werden? Kann der Wald nicht einfach Wald bleiben? Damit wird der bisher unspektakuläre grüne Erholungsraum unwiederbringlich der Geldgier geopfert. Und der Erholungswert für die Menschen, die Entspannung im Wald nicht unbedingt mit Bespaßung gleichsetzen, drastisch eingeschränkt.

Da stimmt die Balance bestimmt nicht mehr: So ein Blödsinn muss verhindert werden!

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Erstellt:
10.09.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 31sec
zuletzt aktualisiert: 10.09.2019, 01:00 Uhr

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