Das Mittwochs-Interview

„Brauchen das Glück auf unserer Seite“

Die Tischtennis-Verbandsliga-Herren des TTC Mühringen hoffen vor dem letzten Spieltag auf den Relegationsplatz. Spieler Jan Schmidt spricht über die Chancen und warum das Team die ganze Zeit im Abstiegssumpf hängt.

18.04.2018

Von Sascha Eggebrecht

Mühringens Spieler Jan Schmidt hofft mit seinem Team noch auf den Verbandsliga-Klassenverbleib. Bild: Ulmer

Mühringens Spieler Jan Schmidt hofft mit seinem Team noch auf den Verbandsliga-Klassenverbleib. Bild: Ulmer

SÜDWEST PRESSE: Herr Schmidt, wie sehr überrascht es Sie, dass Ihr Team vor dem letzten Spieltag um den Klassenverbleib in der Verbandsliga zittern muss?

Jan Schmidt: Das überrascht mich nicht so sehr. Die Verbandsliga ist zum vergangenen Jahr viel stärker geworden, zudem gibt es zum ersten Mal drei Absteiger.

Warum hat das Team von Saisonbeginn gegen den Abstieg gespielt?

In der Vorrunde waren wir in einem richtigen Loch. Erst mit dem Spiel gegen Tuttlingen ging es bergauf. Die Rückrunde ist dagegen mit acht Punkten super für uns verlaufen. Es wäre sogar noch viel mehr drin gewesen. In Hegnach haben wir im Schlussdoppel zwei Matchbälle vergeben. Bei Christian Wessels stand es 10:10 im fünften Satz. Ich habe mit 2:1-Sätzen und 9:8 geführt und dann noch verloren. Und das Schlussdoppel war bereits gewonnen. Gegen Tuttlingen haben wir unglücklich mit 6:9 verloren.

Nach dem 2:9 gegen Staig steht das Team weiter auf dem Relegationsplatz. Werden Sie auch nach dem letzten Spieltag dort stehen?

Ja, wir hoffen auf einen Sieg der Altshauser.

Darauf müssen Sie auch setzen, denn Sie haben das viel schwerere Spiel gegen Donzdorf. Stuttgart II, das mit einem Punkt weniger als Mühringen noch auf den Relegationsplatz schielt, hat Altshausen vor der Brust, die leichtere Aufgabe.

Wir hätten gar nicht in dieser Situation sein müssen. Wir haben viele Chancen zu punkten vergeben. Wir könnten sechs bis sieben Punkte mehr auf dem Konto haben. In Donzdorf wird es schwer sein, zu punkten. Wir hoffen auf einen Altshauser Heimsieg. Jetzt brauchen wir das Glück auf unserer Seite, das so oft in dieser Saison gefehlt hat. Jedes Spiel muss erst gespielt werden. Es kommt auch auf die Tagesform der einzelnen Spieler an.

Spielen wir mal Szenario 1 durch: Sollte Stuttgart II gewinnen, stünde der Abstieg fest. Welche Folgen hätte das für den Verein?

Gar keine. Ein Abstieg würde bedeuten, mehr Siege in der kommenden Saison in der Verbandsklasse einzufahren und ein vorderer Platz wäre sicher. Vielleicht könnte man junge Spieler einbauen. Problem: Sie haben noch viel zu wenig Punkte. Es ist dann vielleicht besser, sie noch ein Jahr in der Landesklasse aufzubauen.

Sind Spieler wie Markus Teichert und Attila Namesztovszkinoch zu halten?

Unsere beiden Topspieler Markus Teichert und Attila Namesztovski haben für die nächste Runde zugesagt, egal in welcher Klasse wir spielen werden.

Welchen Nachwuchsspielern trauen Sie den Sprung in die erste Mannschaft zu?

Im Moment ist es noch schwer, Nachwuchsspieler wie Erik Hertkorn, Denny Geissel oder Jannik Graf einzubauen. Im hinteren Paarkreuz dürfte der Punkteschnitt bei 1830 liegen, da sind sie 100 bis 200 Punkte weg. Da werden Siege schwer.

Kommen wir nun zu Szenario II: Verliert Stuttgart würden Sie bei einer Niederlage gegen Donzdorf wenigstens den Relegationsplatz halten. Da würden Sie wahrscheinlich auf Ergenzingen treffen. Ein besonderes Spiel für Sie?

Es ist ein Spiel wie jedes andere. Wir sind zwar nur 15 Kilometer entfernt, aber sie spielen in einem anderen Bezirk. Dadurch besteht wenig Kontakt. Die beiden ersten Herrenmannschaften haben auch lange nicht gegeneinander gespielt.

Ergenzingens Spieler Christoph Hörmann sagte, er sehe die Mühringer im oberen Paarkreuz stärker, nicht aber im mittleren. Sehen Sie das
genauso?

An einem normalen Tag wird es für Ergenzingen schwer werden, vorne zu punkten. In der Mitte kann viel passieren, da die Spieler ein ähnliches Niveau haben. Genauso wie hinten.

Also würde dieses Spiel einen
knappen Sieger haben?

Es würde sicherlich ein spannendes Spiel geben.

Zudem wird Neckarsulm II oder Schorndorf in der Relegation noch mitspielen. Wie bewerten Sie dort die Chancen Ihres Teams?

Neckarsulm II dürfte mit großer Sicherheit die Relegation spielen, da Schorndorf nur noch gegen den Tabellenletzten in der Verbandsklasse Nord gewinnen muss. Neckarsulm hat die gleiche Mannschaft, die letztes Jahr abgestiegen ist. Gerüchten zufolge hat man große Chancen, Verbandsliga zu spielen, wenn man es schafft, die Relegation zu erreichen, da viele Vereine Probleme haben und auf einen Start verzichten könnten.

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Erstellt:
18.04.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 02sec
zuletzt aktualisiert: 18.04.2018, 01:00 Uhr

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